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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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Überprüfung auf das Notwendigste beschränkte. Sie waren außerdem Günstlinge der Königin, oder zumindest war Lady Maccon das. Lord Akeldama wurde gemeinhin vom Militär als auch von der Polizei, sobald er mit deren Mitgliedern zusammentraf, als gewaltige Herausforderung betrachtet. Die Palastwache bestand indes aus gewissenhaften, hart arbeitenden Kerlen, die ihre königlichen Pflichten mit Sorgfalt erfüllten. Lady Maccons Hals wurde auf Bissmale und ihre Aktentasche auf illegale dampfbetriebene Gerätschaften überprüft. Ohne Widerwort gab sie ihren Sonnenschirm ab. Es war ihr lieber, dass sie ihn einfach nur konfiszierten, als dass sie ihnen erklären musste, wie er funktionierte. Lord Akeldamas Kleidung war viel zu körperbetont geschnitten, um irgendwelche Waffen zu verbergen, allerdings sahen die Wachen in seinen Zylinder, bevor sie ihm erlaubten weiterzugehen.
    Biffy wurde der Zutritt verwehrt, da er nicht auf der Liste stand. Biffy fügte sich und versprach, für die Dauer des Konzils am Eingang zu warten. Alexia hörte noch, wie er in säuselndem Tonfall zu einer der stoisch dreinblickenden Palastwachen sagte: »Was für einen großen Hut Sie haben, Lieutenant Funtington!«
    »Ein unverbesserlicher Knabe«, meinte sie mit einem Lächeln der Zuneigung an Lord Akeldama gewandt.
    »Ich würde ja gerne behaupten, ihm alles beigebracht zu haben, was er weiß, aber Biffy ist ein Naturtalent«, gestand Lord Akeldama.
    Sie machten sich auf den Weg zum Sitzungsraum, wo sie den Diwan vorfanden, der bereits in einiger Aufregung auf und ab tigerte. Königin Victoria war nicht anwesend. Die Königin nahm an den meisten Schattenkonzilen nicht teil, sondern ging davon aus, über alles Wichtige informiert zu werden, interessierte sich ansonsten jedoch nicht für die genauen Einzelheiten.
    »Eine Bedrohung für die Königin, wie ich höre.« Der Diwan war ein hochgewachsener, mürrischer Kerl, der Alexia vom Charakter her an ihren Ehemann erinnerte, wenn nicht gar vom Aussehen oder Benehmen her. Nicht, dass sie das irgendeinem der beiden jemals verraten hätte. Er trug den Titel des Earl of Upper Slaughter, wobei ihm der Landsitz, der im Titel zum Tragen kam, nicht mehr gehörte. Dazu passte sein Gebaren, denn es war das eines Anführers ohne Rudel. Gänzlich frei von jeder Verantwortung sowohl als Lord als auch als Alpha war der Diwan der mächtigste unabhängige Werwolf von ganz England. Und obwohl er nicht ganz so groß wie Conall Maccon war, gestanden ihm gemeinhin alle – einschließlich besagter Conall Maccon – zu, durchaus in der Lage zu sein, selbst diesem meistgefürchteten aller Alphas ordentlich das Fell gerben zu können. Demzufolge neigten Lord Slaughter und Lord Maccon eher dazu, sich sowohl in höflicher Gesellschaft als auch abseits davon wie zwei schwer beladene Lastkähne zu begegnen – mit großem Abstand und viel warnendem Getöne.
    Alexias praktische Seite war erfreut über diese Ähnlichkeiten zwischen den beiden Alphas, denn durch den ständigen Umgang mit ihrem Ehemann hatte sie sich das nötige Geschick angeeignet, das sie brauchte, um mit dem Diwan fertigzuwerden.
    Sie und Lord Akeldama schwebten – oder watschelten, in Alexias Fall – herein, nahmen an der langen Mahagonitafel Platz und überließen es dem Diwan, weiterhin auf und ab zu marschieren.
    Lady Maccon klappte den Deckel ihrer Aktentasche auf und holte ihren harmonisch-akustischen Resonanzstörer hervor. Der kleine Apparat sah aus wie ein Stück Kristall, aus dem zwei Stimmgabeln ragten. Während sie weiter in ihrer Tasche wühlte, schnippte Lord Akeldama eine der Gabeln mit dem Finger an, wartete einen Augenblick und schnippte dann die andere an. Das erzeugte ein misstönendes tiefes Summen, das von dem Kristall verstärkt wurde. Es würde verhindern, dass ihre Unterhaltung abgehört werden konnte.
    »Etwas Ernstes, denken Sie? Eine ernst zu nehmende Bedrohung?« Mit seinem dunklen Haar und den tief liegenden Augen hätte der Diwan eigentlich als gut aussehend gelten können, aber seine Lippen waren ein wenig zu voll, das Grübchen in seinem Kinn ein wenig zu ausgeprägt und sein Schnurrbart und die Koteletten übertrieben energisch. Diese Gesichtsbehaarung hatte bei Alexia anfänglich große Bestürzung ausgelöst. Die meisten Gentlemen gingen sauber rasiert in die lange Nacht der Unsterblichkeit. Der arme Biffy hatte wie ein Sünder im Fegefeuer so lange ausharren müssen, bis Alexia von ihrer Reise durch Europa

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