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Fey 09: Die roten Klippen

Fey 09: Die roten Klippen

Titel: Fey 09: Die roten Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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unsere einzige Chance«, erwiderte Jewel.
    »Aber selbst wenn es uns gelingt, sind wir immer noch von einer ganzen Fey-Armee umzingelt«, gab Adrian zu bedenken.
    »Solanda hat Rugar getötet«, warf Arianna ein. »Aber der Schwarze König hat die Blaue Insel trotzdem überfallen.«
    Nicholas starrte seine Tochter verblüfft an. Offenbar hatte Solanda sich ihr anvertraut. Er hatte Ari jedenfalls nichts davon erzählt.
    »Ja, der Schwarze König ist gekommen«, bestätigte Jewel. »Mein Vater war weder Schwarzer König, noch wäre er es jemals geworden. Erst hier auf der Insel ist mir ein Licht aufgegangen: Mein Großvater hat seinen Sohn absichtlich in den Tod geschickt. Dann wäre ich seine Nachfolgerin auf dem Schwarzen Thron geworden. Aber statt dessen habe ich meinen Vater begleitet und bin selbst ums Leben gekommen.«
    Wieder gab es Nicholas einen schmerzhaften Stich. Er würde wohl niemals über ihren Tod hinwegkommen. Nicht einmal jetzt, wo sie so jung und schön vor ihm stand wie damals, als sie sich zum ersten Mal begegnet waren. All die Jahre der Trennung, all die Jahre, in denen er sie so dringend gebraucht hätte, in denen die Blaue Insel sie gebraucht hätte – diese Jahre hatte Matthias ihm geraubt.
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Arianna verwirrt.
    »Der Schwarze König ist Herrscher über alle Fey«, erklärte Jewel. »Er ist auf diese Insel gekommen, damit dein Bruder sein Nachfolger wird, wenn er einmal tot ist. Aber er muß euch erst auf diese Aufgabe vorbereiten. Wenn er stirbt …«
    Sie verstummte. Gabe führte den Satz statt ihrer zu Ende. »Dann werden sich die Fey uns anschließen.«
    Jewel schüttelte den Kopf. »Die Fey werden der Schwarzen Familie stets die Treue halten. Ich habe noch zwei Brüder.«
    »Dann herrschen also deine Brüder nach Rugads Tod über die Fey?« fragte Arianna.
    »Die Fey werden sich demjenigen anschließen, der sich als der Stärkere erweist«, sagte Jewel. »Den Schwarzen König zu töten ist eine Möglichkeit, Stärke zu demonstrieren.«
    »Unsere Kinder dürfen es nicht tun«, wandte Nicholas ein, »sonst kämpft Schwarzes Blut gegen Schwarzes Blut.«
    »Stimmt genau«, bestätigte Jewel. »Ich kann es auch nicht und du wahrscheinlich noch viel weniger.«
    »Bleibe also noch ich«, sagte Coulter.
    »Und ich«, echote Adrian.
    »Und ich«, schloß Leen.
    »Dann schick sie doch alle nach draußen«, schlug Fledderer vor. »Oder bedien dich ihrer Fähigkeiten, so wie du es bei Coulter vorhast. Das ist wirklich kein sehr überzeugender Plan, o großes Mysterium.«
    »Auch du könntest ihn töten«, bemerkte Jewel. »Das hat du doch vorhin schon angeboten.«
    »Was passiert denn mit demjenigen, der einem Schwarzen König den Garaus macht?« fragte Fledderer.
    Jewel wich seinem Blick aus.
    »Er muß ebenfalls sterben, nicht wahr? Auch das hast du bereits fest eingeplant.«
    »Ich habe noch überhaupt nichts fest eingeplant«, verteidigte sich Jewel. »Das kann ich gar nicht. Wenn du Rugad auf mein Geheiß töten würdest, könnte das den Fluch des Schwarzen Blutes über uns alle heraufbeschwören.«
    »Wir sollen also selbst entscheiden«, schlußfolgerte Fledderer.
    Jewel nickte.
    »Woher wissen wir überhaupt, daß Rugads Tod für uns von Vorteil ist?«
    »Du bist ein Versager, Fledderer«, erwiderte Jewel. »Ein Versager, der einen Hüter und einen Zaubermeister auf dem Gewissen hat. Du solltest dir deine Frage wirklich selbst beantworten können.«
    Diesmal war es Fledderer, der den Blick abwandte.
    So konnte es nicht weitergehen. Jewel hatte ganz recht gehabt: Je länger sie gezwungen waren abzuwarten, desto mehr zerstritten sie sich.
    »Unser Ziel ist also dasselbe, das Arianna und ich von Anfang an verfolgt haben«, brach Nicholas das feindselige Schweigen. »Uns des Schwarzen Königs endlich zu entledigen.«
    Jewel lächelte. »Das sehe ich anders«, widersprach sie. »In Wirklichkeit verfolgen wir und Rugad dasselbe Ziel.«
    »Wie bitte?« platzte Gabe heraus und vergaß dabei zu übersetzen.
    »Wiederhole bitte, was sie gesagt hat«, mahnte Nicholas leise.
    »Ja, genauso ist es«, bekräftigte Jewel, den Blick fest auf ihren Sohn geheftet. »Mein Großvater und wir haben genau dasselbe Ziel. Wir alle wollen, daß nach seinem Tod du oder Arianna über die Fey herrschen.«
    »Allerdings wollen wir euch lieber selbst auf diese Aufgabe vorbereiten«, fügte Nicholas hinzu.
    Jewel lächelte ihn strahlend an. Nicholas hatte ganz vergessen, wie sehr ihn ihre

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