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Finsteres Gold

Finsteres Gold

Titel: Finsteres Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
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Dunkelheit.
    Keine Antwort. Die Haustür öffnet sich, und Nick stürmt zurück zu seinem Mini. Ich rechne fast damit, dass etwas aus der Dunkelheit hervorspringt und ihn beißt. Ich rechne mit Angst und Blut und Kampf.
    Aber es geschieht nichts.
    Er schlägt die Tür zu, lächelt mich an und reicht mir meine flauschigen babyblauen Lieblingshandschuhe. »Da. Viel besser so.«
    Er beugt sich herüber und küsst mich auf die Nase. Dann lässt er das Auto an und dreht die Heizung auf. Da der Motor noch nicht warm ist, bläst die Heizung kalte Luft in den Innenraum. Es ist einfach wiederverwertete kalte Luft, die zwischen dem Motor und dem Fahrgastraum und draußen hin und her wandert … wandert …
    »Zara? Alles in Ordnung mit dir?«, fragt er.
    Ich ziehe die Handschuhe über, spüre die Wärme und versuche, normal zu wirken, nicht wie irgendein Mischwesen. »Ja.«
    Er legt den Kopf ein bisschen schief und schaut mich an: »Sicher?«
    »Ja, sicher.«
    »Kein Spinnengefühl?«
    »Ein bisschen vielleicht.« Ich greife mit meiner behandschuhten Hand nach seiner Hand. »Ich meine, ich hätte einen Schrei gehört.«
    Er springt wieder mit einem Satz aus dem Auto hinaus. Diesmal hüpfe ich hinter ihm her. Mit schräg gelegtem Kopf lauscht er in die Nacht.
    »Ich höre nichts«, sagt er schließlich.
    Der Wald liegt so dunkel da. Nebel steigt auf und verbirgt alle Geheimnisse hinter einem Schleier. Ich ziehe an seinem Arm. »Wahrscheinlich hab ich es mir nur eingebildet. Lass uns wieder einsteigen.«
    Zurück im Auto holen wir beide tief Luft. Nick beugt sich zu mir und flüstert mir ins Ohr: »Ich liebe dich.«
    »Ich liebe dich auch«, antworte ich, und das ist die wichtigste Wahrheit, die ich kenne.
    Er lächelt breit: »Wirklich?«
    »Ja, wirklich.«

Elfen-Tipp
    Elfen können ohne Einladung an öffentlichen Orten auftauchen, wie zum Beispiel in Bowlingbahnen oder Cafeterien. Du bist nicht sicher, nur weil du in der Öffentlichkeit bist.
     
    Wir halten die ganze Fahrt über Händchen, und eine winzig kurze Zeit denke ich nicht daran, dass sich meine Haut blau färbt, oder an Elfen oder Frauen, die mit Kämpfern durch die Lüfte fliegen. Ich denke nur daran, dass meine Hand seine Hand berührt, und ich sinniere darüber nach, dass sich das Herz anfühlt wie ein Schokoeisbecher, cremig, klebrig, süß und einfach gut, wenn man zu jemandem sagt, dass man ihn liebt. Er fährt mit mir den Hügel zu Eastward Lanes hinauf und parkt.
    »Bowling?«, sage ich.
    Er nickt.
    »Du willst mit mir bowlen?«
    Er nickt wieder, und ein albernes Grinsen breitet sich über seinem Gesicht aus: »Manchmal bist du eine richtige Diva.«
    »Ich bin keine Diva. Aber ich habe ein verstauchtes Handgelenk und einen riesigen Bluterguss an meinem Brustkorb.« Ich lasse seine Hand los.
    »Ja, ja. Du bist dir zu fein für ein Bowlingdate im hintersten Osten von Maine.«
    »Nein, ich bin mir nicht zu fein für ein Bowlingdate, weder in Maine noch sonst irgendwo, vielen Dank«, antworte ich, während ich die Tür aufdrücke. Kalte Luft strömt herein. Ich springe hinaus, schlage die Tür zu und stoße vor dem Mini fast mit ihm zusammen. »Ich finde nur, dass ein Bowlingdate ein bisschen … ähm …«
    Er drückt auf den Schlüssel und verriegelt den Wagen. »Ich kann schon dafür sorgen, dass es romantisch wird.«
    Ich schnaube und nehme seine Hand. Unsere Finger flechten sich ineinander, und ich fühle mich geerdet, verbunden und einfach gut. Doch das ist nicht die ganze Wahrheit. Alles fühlt sich irgendwie immer noch gefährlich an, als ob wir jeden Augenblick angegriffen werden könnten, als ob jeden Moment eine kriegerische Frau aus dem tiefschwarzen Himmel herabschießen und uns mitreißen könnte.
    Wir gehen mit großen Schritten über den Parkplatz. Ich versuche, den vereisten Stellen auszuweichen, und laufe Zickzack, obwohl ich weiß, dass Nick mich auffängt, falls ich ausrutsche. Auf dem Bowlingbahn-Schild im Retrostil blinkt ein Kegel, der unglaublich kitschig wirkt. Nick schiebt mich zu den gläsernen Eingangstüren und greift nach dem metallenen Türgriff. Ich berühre ihn am Arm. »Nick?«
    »Ja.«
    »Ich … ich habe eigentlich noch nie … äh … Bowling gespielt.«
    »Und?«
    »Nichts, und. Wahrscheinlich bin ich total schlecht. Außerdem, du weißt doch … verstauchtes Handgelenk.« Zum Beweis halte ich meine verletzte Hand hoch.
    Er beugt sich hinunter und küsst mich auf den Kopf. »Ich helf dir. Es wird dir Spaß machen.«
    »Ich

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