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Finsternis über Gan (German Edition)

Finsternis über Gan (German Edition)

Titel: Finsternis über Gan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Buß
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viel mehr von ihnen hierherkommen.«
    »Ist das dein Ernst?«, fragte Pendo überrascht.
    »Mein blutiger Ernst.« Finn schluckte. Er war selber am meisten über seine energische Antwort überrascht, aber er sah keinen anderen Weg.
    Nach einigem Hin und Her waren auch die Mädchen bereit, sich mit Finn und Joe zusammen zum Schloss durchzuschlagen. Sie hatten sich dazu durchgerungen, Elhadar, Auberon und Davina nichts von ihren Plänen zu erzählen. Mit Sicherheit würden sie ihnen den waghalsigen Versuch verbieten. In deren Augen waren sie eben noch Kinder.
    Joe schaute sich nach einem geeigneten Weg um und führte sie nach hinten, zu dem Wagen, auf dem die Zelte transportiert wurden. Die Bergmännchen und Lichtalben in ihrer Nähe dachten vermutlich, dass sie sich ein sicheres Plätzchen suchen würden, und ließen sie gerne gehen. Geschützt hinter einem Wagen suchten sie sich ihren Weg, der sie in einem weiten Bogen um das Schlachtfeld herum führte. Mit tief übers Gesicht gezogenen Kapuzen schlichen sie von Busch zu Busch und von Baum zu Baum. Immer weiter vom Kampfgetümmel weg. Ihr Plan ging auf. Alle waren vollauf mit dem Kampf beschäftigt. Selbst diejenigen, die in den hinteren Reihen ausharren mussten, beobachteten ganzgenau, was weiter vorne passierte. Alle bangten um ihre Kameraden und hofften auf einen Sieg.
    Pendo, Finn, Joe und Chika suchten verzweifelt nach Wegen im Wald, die von niemandem eingesehen werden konnten. Da sie sich ihre Kapuzen möglichst weit über das Gesicht gezogen hatten, war das gar nicht so einfach. Sie konnten beim Laufen wegen der weiten Umhänge ihre Füße nicht richtig erkennen, sodass sie öfters an auf dem Boden liegenden Zweigen hängen blieben. Nach oben zu den Baumwipfeln und zum Himmel konnten sie aber auch nicht richtig schauen, weil die Kapuzen die Sicht versperrten. So kamen sie nur langsam voran. Schließlich gelangten sie zu dem Teil des Waldes, an dem sich die Schwarzalbenmeute aufhielt. Vorsichtig schielten die vier zu ihnen hinüber. Die Finsterlinge beobachteten genauso begierig den Kampf ihrer Genossen wie die Tiere, Bergmännchen, Menschen, Lichtalben und Baumgeister auf der gegenüberliegenden Seite. Wie furchtbar hässlich sie aussahen und wie lächerlich sie wirkten, wenn sie aufgeregt herumhopsten! Wirklich furchterregend waren aber ihre grauseligen Zischgeräusche. Der ganze Wald war erfüllt von dem immer wiederkehrenden Tzzztzzz. Chika hätte sich am liebsten die Ohren zugehalten, um nicht laut loszuschreien, aber dazu hätte sie ja ihre Hände unter ihrem Tarnumhang hervorholen müssen. Deshalb hielt sie es einfach aus.
    Unvermittelt blieb Joe, der die Gruppe anführte, stehen. Regungslos hielten sie inne, wagten es noch nicht einmal, unter ihren Kapuzen hervorzuschauen, denn sie spürten, was da in ihrer Nähe war. Das Gefühl der Angst kroch langsam von ihren Fußsohlen an ihrem Körper hoch bis zu den Haarspitzen. Fieberhaft überlegten sie, was sie tun könnten, wenn der Schwarzalb sie entdeckte. Mit einem könnten sie es aufnehmen, aber wenn es zu einem Kampf käme, würde der Rest der Meute das schnell bemerken. Den vieren schlug das Herz bis zum Hals. In Gedanken beteten sie zu Äbrah und dem Schöpfer der Lebensströme. Die Linderung war gleich zu spüren. Ihre Angst war zwar noch da, verlor aber ihre bezwingende Macht. Irgendwann konnten sie wieder frei durchatmen. DerSchwarzalb war weitergezogen. Vorsichtig setzte Joe einen Fuß vor den anderen und seine drei Freunde folgten ihm. Sie hätten rückblickend nicht sagen können, wie lange sie auf diese Weise durch den Wald geschlichen waren, aber die Sonne stand schon hoch am Himmel, als sie das Ende des Waldes erreichten und Schloss Apelah vor sich sahen. Chika wollte schon losrennen, als Finn sie am Arm festhielt.
    »Halt. Bist du verrückt? Nicht so schnell.«
    »Warum?«, fuhr ihn Chika an.
    »Glaubst du etwa, dass uns Thainavel so einfach ins Schloss hineinlässt? Du hast doch den Soldaten bei König Farlon im Wald gesehen. Er war auf der Seite von Thainavel. Garantiert ist er nicht der einzige.«
    »Daran habe ich gar nicht gedacht«, sagte Chika kleinlaut.
    »Und was sollen wir jetzt machen?«, fragte Pendo und setzte sich erschöpft unter einen Baum. Sie griff in ihre Tasche und holte etwas Wasser sowie Brote für alle heraus.
    »Chika, zeigst du mir noch mal die Pläne von Schloss Apelah, die du in der Hütte des Bösen gefunden hast?« Chika griff sogleich in ihre Tasche, durchsuchte

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