Fire after Dark - Dunkle Sehnsucht
hinein. Nachdem ich ihm in die kleine Eingangshalle gefolgt bin, schließt er hinter uns wieder ab. Ich merke, dass der Club verlassen ist. Jetzt zieht er mir den Mantel von den Schultern und nimmt die Leine zur Hand. Wortlos schreitet er durch den leeren Clubraum, und ich bin gezwungen, halb rennend Schritt mit ihm zu halten, weil er mich hinter sich herzieht. Ich weiß, wohin wir gehen.
Ich habe es immer gewusst.
Und tatsächlich führt er mich zu der Metalltür mit den Nieten und stößt sie auf. Er dreht sich um und schaut mich zum ersten Mal an, seit wir Randolph Gardens verlassen haben.
»Jetzt wirst du die wahre Bedeutung von Strafe kennenlernen«, sagt er.
Ich habe entsetzliche Angst. Reale Angst, die mir den Hals zuschnürt. Ich spüre, wie sie sich in mir ausbreitet. Ich trete in die Dunkelheit, und Dominic legt einen Schalter um. Etwas erwacht zum Leben – auf den ersten Blick scheinen es echte Kerzen zu sein, die in Metallkegeln an der Wand stecken, aber sie müssen elektrisch sein.
Ich sehe mich wieder den Werkzeugen gegenüber: Kreuze, Balken, die Reihen schrecklich aussehender Peitschen. Mein Magen rutscht mir mit einem eklig unangenehmen Gefühl in die Kniekehlen.
Aber ich muss es tun. Ich muss das jetzt durchziehen.
Mir fällt wieder ein, dass ich beschlossen habe, Dominic zu vertrauen. Er wird nicht zu weit gehen, das hat er versprochen.
Er führt mich zu den Balken, die sich horizontal über die gegenüberliegende Wand ziehen, dann schnallt er meinen Harnisch auf und zieht ihn mir über die Arme. Gleichgültig lässt er ihn zu Boden fallen. Ich muss mich mit der Vorderseite vor den Balken stellen, mit dem Rücken zu ihm. Er hebt einen meiner Arme und legt mein Handgelenk in eine Fessel, die auf der Höhe meiner Schulter liegt und so positioniert ist, dass ich meinen Arm bewegen und beugen kann. Mit dem anderen Arm macht er dasselbe. Dann spreizt er meine Beine und steckt erst ein Bein in eine Fessel, dann das andere. Ich höre seinen schweren Atem. Das erregt ihn offensichtlich.
»Und jetzt«, sagt er leise, als ich oben und unten gefesselt bin, »fangen wir an.«
Ich schließe fest die Augen und ziehe meinen Bauch ein. Ich werde das hier ertragen. Ich werde es tun. Und später werde ich ihm erklären, dass mir die Folterkammer nicht zusagt, unter keinen Umständen.
Warum hat er dich hergebracht?, fragt meine innere Stimme, er weiß doch genau, dass dir dieser Ort Angst macht?
Ich will nicht zuhören. Ich will sie nicht hören. Ich muss mich jetzt auf das konzentrieren, was auf mich zukommt, was immer das sein wird.
Die erste Berührung ist leicht und sinnlich, das Kitzeln von langem, rauem Pferdehaar auf meinen Schulterblättern. Dominic scheint etwas über meinen Rücken zu ziehen, als ob er sein Territorium markiert, als ob er sich die Konturen einprägen will, bevor er anfängt zu schlagen.
»Das ist die Strafe für deinen Ungehorsam«, erklärt er. Ich kann ihn hinter mir spüren, wie er den Anblick, der sich ihm bietet, in sich aufnimmt: die gefesselte Frau, das flackernde Licht, die Peitsche, bereit zum Schlag.
Der erste Schlag ist sanft und weich, und auch die nächsten sind so. Er wärmt mich auf. Das Blut rauscht in meiner Haut, vermittelt mir das Gefühl, als handele es sich bei den Schlägen um Dutzende scharfer, kleiner Schnitte. Das Pferdehaar kratzt über meine bereits sensible Haut. Ich halte die Augen fest geschlossen und versuche, meinen Atem zu kontrollieren, aber mir rast das Herz, und die Angst lodert in meinem Magen.
Die Hitze breitet sich aus, als er stärker, regelmäßiger zuschlägt.
Das ist also meine Strafe. Ich werde in einer veritablen Folterkammer ausgepeitscht.
Ich fürchte mich vor dem, was noch passieren wird. Mittlerweile stehe ich außerhalb meiner selbst und überdenke meine Lage. Und das bedeutet, mein inneres Phantasieleben flackert und stirbt.
Aber es ist zu spät.
Die Schläge enden abrupt, und ich höre Dominics Schritte. Er geht auf die Leiste mit den Folterinstrumenten zu, dann kommt er zurück. Er hält etwas anderes in der Hand, das spüre ich. Er lässt es ein paar Mal durch die Luft sausen, übt seine Schlagtaktik, dann saust es auf meinen Rücken herab. Dutzende von Riemen mit grausamen Knoten am Ende beißen sich in meine Haut.
Ich werfe den Kopf in den Nacken und schreie vor Überraschung und Schmerz. Aber bevor ich nachdenken kann, treffen mich die Riemen erneut, heftig und aus einer anderen Richtung. Er lässt die Peitsche
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