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Fire - Thriller

Fire - Thriller

Titel: Fire - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Warnschuss abgab.
    Mit dem Rücken zur Tür erhob ich mich. »Geht da rüber!«, rief ich und deutete mit der Waffe in die entsprechende Richtung. Im Moment hatte ich die Jungs unter Kontrolle, doch in der Dunkelheit fehlte mir in dem mir unbekannten Gebäude die Orientierung. Dessen würden sich die Jungs bald bewusst werden.
    Klar, dass Rockets einen Befehl bellte.
    »Los! Raus!«
    Zwei der Jungs sprangen in entgegengesetzte Richtungen fort. Einer schwang sich aus dem Fenster, wohin der andere verschwand, konnte ich nicht sehen.
    »Was wirst du tun, Mann?« Rockets zuckte mit den Schultern. »Kannst uns nicht alle töten.«
    »Dich kann ich töten«, erwiderte ich.
    Ich wusste, dass sich die beiden anderen Jungs gerade von hinten an mich heranschlichen. Entweder musste ich anfangen, diese Jungs zu erschießen, oder rennen, was das Zeug hielt.
    Ich rannte!

61
    Ich hatte genügend Vorsprung, und die Dunkelheit bot ausreichend Deckung, so dass ich rasch aus dem Blickfeld der Jungs verschwinden konnte. Plötzlich roch ich eine Kombination aus verschiedenen Sachen – aus etwas Brennendem, etwas Vergammelndem und etwas Wachsendem. Ich huschte ein paar unbefestigte Straßen entlang. Als ich um die Ecke bog, sah ich ein Feuer, das auf einem leeren Grundstück brannte.
    Moses? Ich befand mich in der Nähe der Stelle, an der er den Abend verbrachte, wie er mir gesagt hatte.
    Ich warf mich auf ein mit hohem Gras bewachsenes Stück Land und wartete, bis die Gauner vorbeigerannt wären. Sie teilten sich auf, eine kleine Gruppe rief der anderen etwas zu, während sie nach ihrer Beute – nach mir – suchten. Mir fiel es schwer zu akzeptieren, dass diese Kinder bereits abgehärtete Mörder waren.
    Ich hatte es in ihren Augen gesehen, besonders in denen von Rockets. Dieser Junge hatte eindeutig schon Menschen umgebracht.
    Ich wartete einige Minuten, bevor ich geduckt um das Feuer herumschlich, bis ich nah genug war, um leise zu rufen.
    Zum Glück war Moses da! Er und seine Freunde aßen klumpigen Reis und selbst gemachte Erdnusscreme. Zuerst zögerte er, bis er sah, wer sich im hohen Gestrüpp herumdrückte.
    »Komm mit«, forderte er mich mit gedämpfter Stimme auf. »Hier ist es für dich im Moment nicht sicher. Die Jungs suchen dich. Die bösen Jungs sind überall.«
    »Erzähl mir mehr davon.« Ich wischte mit dem Unterarm Blut von meinem Gesicht, ohne daran zu denken, wie sehr es wehtun würde. »Scheiße!«, stöhnte ich.
    »Es ist nicht schlimm, das wird schon wieder«, beruhigte mich Moses.
    »Du hast gut reden.« Ich zwang mich zu einem Grinsen.
    Ich folgte ihm zur Rückseite des Grundstücks und von dort zu einer schmalen Seitenstraße. Wir befanden uns in einem schäbigen Wohnviertel, das aus einer langen Reihe mit Lehmziegelhütten bestand. Vor einigen saßen Leute und bereiteten an offenen Feuern etwas zum Essen vor.
    »Hier rein. Hier entlang, bitte. Schnell.«
    Ich zog den Kopf ein und folgte Moses durch eine offene Tür in eine der Hütten. Er zündete eine Kerosinlampe an und bat mich, Platz zu nehmen.
    »Mein Zuhause«, sagte er.
    Die Hütte bestand aus nur einem Zimmer mit nur einem Fenster. Auf dem Boden lag eine dünne Matratze, ein Sammelsurium aus Kochgeschirr, Kleidern und eingedellten Kartons stapelte sich in den Ecken.
    Moses warf geschickt ein schmutziges Stück Stoff über zwei Haken über der Tür und sagte, er werde gleich wieder zurück sein. Dann war er fort. Ich hatte keine Ahnung, wohin er gegangen war, oder ob ich ihm trauen konnte.
    Doch welche Wahl blieb mir im Moment? Ich musste mich verstecken, um mein Leben zu retten.

62
    Ich brauchte einen Moment, um wieder zu Atem zu kommen und um die Waffe zu untersuchen, die ich mir von den Jungs geschnappt hatte. Es war eine Beretta Subcompact, kein billiges Teil. Das Magazin fasste nur sieben Patronen, und fünf fehlten bereits. Mit etwas Glück würde ich die anderen beiden nicht benötigen, um diese Nacht zu überleben. Oder sagen wir: mit viel Glück.
    Ich schwitzte stark, und ich hatte Angst. Dagegen war nichts zu machen. Schließlich hätte ich gerade beinahe meinen Arm verloren. Die Dinge hätten leicht aus dem Ruder laufen können. Sagen wir: Ich bin gerade noch einmal davongekommen.
    Von draußen drang ein Geräusch herein. Ich hob die Waffe. Wer konnte das sein? Was würde jetzt wieder passieren?
    »Schieß nicht auf mich.« Es war Moses, der einen kleinen Becher Wasser mitbrachte. Er gab mir einen Lappen, damit ich mir mein Gesicht

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