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Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition)

Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition)

Titel: Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Jordan
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noch lange nicht darauf gefasst. Immerhin hat er mir fünf Wochen versprochen. Ich schlucke heftig, weil ich weiß, dass es wesentlich schwieriger sein wird, ihn ein zweites Mal zum Gehen zu überreden.
    In meinen Lungen fängt es an zu schwelen. Meine Luftröhre weitet sich, während die Hitze anschwillt, um mich notfalls zu verteidigen. Und als ich daran denke, dass sie mir die Flügel stutzen wollten, lodert das Feuer in meinem Innern noch höher. »Verschwinde!«, krächze ich.
    Zornig reißt er die Augen auf und die Pupillen darin verengen sich zu vertikalen Schlitzen. »Deine Mutter hat es dir verraten«, bemerkt er trocken.
    »Oh ja!«, keife ich ihn an. »Das hat sie.«
    »Sie weiß nicht alles. Sie kennt mich nicht. Sie weiß nicht, was ich empfinde. Ich würde dich nie gegen deinen Willen zu irgendetwas zwingen und ich würde nie zulassen, dass dir jemand Leid zufügt.«
    Seine Worte machen mich wütend – alles Lügen. Meine Hand holt aus, bereit, ihm seine Ernsthaftigkeit aus dem Gesicht zu schlagen – diesen ernsten Blick, den er mir auch geschenkt hat, als er mich zum ersten Mal eiskalt belogen hat.
    Doch er fängt meinen Arm ab und zerquetscht mir fast das Handgelenk. »Jacinda …«
    »Ich glaube dir kein Wort! Du hast mir dein Versprechen gegeben – fünf Wochen hast d–«
    »Fünf Wochen waren zu lang. Ich konnte dich nicht so lange allein lassen, ohne nach dem Rechten zu sehen.«
    »Weil du ein Lügner bist!«, rufe ich atemlos.
    Seine gefasste Miene bröckelt, als seine Gefühle die Oberhand gewinnen. Cassian weiß, dass ich nicht nur von den fünf Wochen spreche. Er schüttelt den Kopf und klingt fast entschuldigend, als er sagt: »Mag sein, dass ich dir nicht alles erzählt habe, aber das ändert nichts an dem, was ich dir gesagt habe. Ich werde dir nie etwas antun, ich will versuchen, dich zu beschützen.«
    »Versuchen«, wiederhole ich.
    Seine Miene verfinstert sich. »Ich kann sie aufhalten.«
    Nach einer ganzen Weile winde ich meine Hand aus seinem Griff und er lässt mich los. Während ich mir meinen Arm reibe, schaue ich ihn böse an. »Ich habe hier ein neues Leben angefangen.« Ich strecke die Finger und forme sie dann zu Krallen, noch immer begierig darauf, mich mit ihm anzulegen. »Wenn du mich dazu zwingst zu gehen, werde ich dir das nie verzeihen!«
    Er atmet scharf ein und seine breite Brust hebt sich weit. »Nun. Das kann ich nicht zulassen.«
    »Dann gehst du wieder und lässt mich in Ruhe?« Hoffnung regt sich.
    Er schüttelt den Kopf. »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Natürlich nicht«, entgegne ich höhnisch. »Was hast du dann gemeint?« Panik steigt in mir hoch, als ich daran denke, dass er hierbleiben und von Will und seiner Familie erfahren könnte. »Es gibt keinen Grund für dich, länger zu bleiben.«
    Seine dunklen Augen glitzern. » Du bist hier. Ich kann dir mehr Zeit geben. Du kannst dich doch nicht ernsthaft hier wohlfühlen! Du wirst deine Meinung ändern.«
    »Werde ich nicht!«
    Wie Donner erschallt seine Stimme: »Ich werde dich nicht verlassen! Du bist nicht wie alle anderen.« Beinahe brutal wirft er die Hand in die Luft. Mit aufgerissenen Augen und brennendem Blick starre ich ihn an. »Du bist keins dieser gut trainierten Schoßhündchen, die liebend gerne springen, sobald man es ihnen sagt. Du hast Feuer!« Er lacht bitter auf. »Ich meine nicht nur im wahren Sinn, auch wenn das genauso beeindruckend ist. Du hast etwas Besonderes an dir, Jacinda. Du warst für mich immer das einzig Echte, das Einzige, was das Leben dort auch nur annähernd interessant gemacht hat.« Er blickt mich durchdringend an und ich wage kaum zu atmen.
    Hastig mache ich einen Satz zurück. Nachdem er die riesigen Hände wieder hat fallen lassen, spricht er weiter, diesmal wieder ruhig und beherrscht. »Ich werde dir mehr Freiraum geben – und die Zeit einzusehen, dass das hier …«, er macht eine ausholende Geste, »… nichts für dich ist. Du brauchst den Nebel und die Berge und den Himmel. Das Fliegen ! Wie kannst du hierbleiben, wo du nichts von alldem hast? Wie kannst du auch nur hoffen, hier überleben zu können? Auch wenn du das noch nicht begriffen hast – der Tag wird kommen.«
    Ich sehe Will vor mir und denke daran, dass er für mich Nebel, Himmel, einfach alles geworden ist. Hier kann ich weit mehr als nur überleben – hier kann ich lieben. Aber Cassian wird das nie verstehen können.
    »Was ich hier habe, ist viel besser als das, was mich zu Hause erwartet

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