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Firelight 2 - Flammende Träne (German Edition)

Firelight 2 - Flammende Träne (German Edition)

Titel: Firelight 2 - Flammende Träne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Jordan
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starre auf die Stelle, an der sie eben noch gestanden hat. »Warum hast du das getan?«
    »Die Wahrheit gesagt, meinst du?«
    »Die Wahrheit? Ich dachte, dass ihr beide –«
    »Nein«, sagt er geradeheraus und schüttelt dabei den Kopf. »Ich habe es versucht … aber es geht einfach nicht.«
    Langsam schließe ich die Augen und halte sie schmerzerfüllt einen Moment geschlossen. Dann öffne ich sie wieder und sehe Cassian ins Gesicht. »Sie hat recht. Will wird immer meine erste Wahl sein.«
    »Nein«, widerspricht er abermals mit geradezu aufreizendem Selbstbewusstsein. »Er war eine Flucht für dich, ein Ausweg. Wenn du aufhörst davonzulaufen, wirst du merken, dass du und ich zusammengehören. Vielleicht habe ich früher daran gezweifelt, aber dann hast du mich auf dem Turm geküsst und –«
    »Das«, sage ich bestimmt, »war ein Fehler. Eine echte Fehleinschätzung.«
    »Vielleicht ist Will der Fehler.«
    Ich zucke unter diesen Worten zusammen.
    »Lass uns doch mal so tun, als könntest du deinen kostbaren Will wirklich haben. Du gibst das Rudel, deine Familie und dein ganzes Leben auf, um mit ihm zusammen zu sein. Glaubst du nicht, dass du eines Tages aufwachen und ihn ansehen würdest und dir wird plötzlich klar, dass er einfach nur ein Jäger mit Blut an den Händen ist? Ein Jäger mit gestohlenem Blut in den Adern?«
    Ich schüttle den Kopf. »Nein! Das will ich nicht hören –«
    »Weil es stimmt. Glaubst du denn wirklich, dass du damit leben kannst? Wenn die erste Träumerei verfliegt, wenn der Reiz des Neuen nachlässt … dann wird dir wieder einfallen, warum er der Falsche für dich ist.«
    »Ich weiß nicht, warum wir das überhaupt diskutieren. Ich werde ihn ohnehin nie wiedersehen«, behaupte ich mit zittriger Stimme.
    Er starrt mich so durchdringend an, dass ich Angst habe, meine Lüge könnte auffliegen. »Ich will einfach nur keine weiteren Missverständnisse zwischen uns«, sagt er bestimmt.
    » Ich verstehe die Situation voll und ganz. Du und ich werden nicht zusammenkommen.« Ich zeige zur Tür. »Du solltest jetzt besser Tamra suchen gehen. Sie ist tief verletzt.«
    »Und das tut mir auch leid.« Er atmet seufzend ein und seine breite Brust hebt sich dabei. »Aber es tut mir nicht leid, dass es uns gibt.«
    » Uns gibt es nicht«, fauche ich und balle meine Hände zu Fäusten.
    Er bewegt sich mit ruhigen, entspannten Schritten in Richtung Tür. »Ich kann sehr geduldig sein. Wir haben Zeit.« Dann ist er verschwunden und die Tür steht einen Spaltbreit offen.
    Zeit ist das Letzte, was ich hier habe. Bald werde ich mich mit Will treffen. Und mit ihm davonlaufen. Dieser Entschluss steht mir mit überwältigender Klarheit vor Augen. Daran gibt es keinen Zweifel mehr.
    Am nächsten Tag gehe ich nach meiner Schicht zu Az’ Haus, das am anderen Ende der Siedlung liegt. Ich muss sie sehen. Ich muss die Dinge zwischen uns ins Reine bringen, bevor ich gehe. Zumindest so gut ich kann.
    Sie öffnet mir die Tür, zieht eine Augenbraue hoch und starrt mich eine ganze Weile lang an, bevor sie mir mit einer eleganten Geste bedeutet hereinzukommen.
    Geräuschlos geht sie die Stufen zu ihrem Zimmer hinauf und ihr langes, blaugesträhntes Haar wippt im Takt ihrer Schritte. Unten an der Treppe werde ich von ihrer Mutter aufgehalten, die gerade aus der Küche kommt.
    »Jacinda!« Sobha umarmt mich herzlich und ich bin davon so überrascht, dass ich die Umarmung nicht sofort erwidere. Ich hatte vergessen, wie gut es sich anfühlt, wenn einen ein anderes Rudelmitglied so herzlich empfängt. »Es wird auch langsam Zeit, dass du vorbeikommst. Ich erinnere mich noch daran, als du fast jeden zweiten Abend hier warst.«
    Ich erinnere mich auch an diese Zeit. Nachdem ich mich verwandelt hatte und Tamra nicht, wurde meine Freundschaft mit Az noch tiefer. Wir waren unzertrennlich.
    »Mum«, ruft Az nach unten.
    »Lasst euch von mir nicht aufhalten.« Sie klopft mir freundlich auf die Schulter. »Geh einfach nach oben.«
    Az’ Zimmer sieht noch genauso aus, wie ich es in Erinnerung habe. Knallige Pink- und Blautöne und Poster mit Meeresmotiven. Ich gehe zu einer Aufnahme von Carmel Beach. Früher haben wir immer davon gesprochen, unsere Reise gemeinsam zu machen und dort hinzufahren. Damals, als ich noch dachte, das Rudel würde es mir erlauben. Jetzt ist mir klar, dass das immer schon unwahrscheinlich war. Ich war viel zu wertvoll für sie und sie wären niemals das Risiko eingegangen, mich zu verlieren. Jeder

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