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Firelight 2 - Flammende Träne (German Edition)

Firelight 2 - Flammende Träne (German Edition)

Titel: Firelight 2 - Flammende Träne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Jordan
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dass meine Worte es nicht schaffen, ihm seine Schuldgefühle zu nehmen. Wenn ich irgendetwas sagen könnte, damit er sich besser fühlt, dann würde ich es tun. Aber ich bin einfach zu schwer verletzt.
    Ich ziehe meine Beine hoch auf den Sitz, winkle sie an und schlinge die Arme um die Knie, während ich an das Mädchen denke, das ich allein zurückgelassen habe. Ich stelle mir Cassians Gesicht vor, wenn er davon erfährt.
    »Du konntest ihr nicht helfen«, sagt Will, der meine Gedanken errät. »Sie hat sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, mitzukommen.«
    »Ich hätte sie dazu zwingen sollen.«
    »Und dabei eine Riesenszene veranstalten? Du konntest doch selbst kaum laufen. Ich musste dich praktisch tragen.«
    Das tröstet mich nicht. Ich hebe den Kopf und genieße die kühle Luft der Klimaanlage, die über mein Gesicht strömt.
    »Ruh dich erst einmal aus, Jacinda. Du bist jetzt in Sicherheit.«
    In Sicherheit. Diese Worte wandern durch meine Gedanken, bis mir so schwindelig wird, dass ich die Augen schließen muss. Meine Lider sind schwer wie Blei und ich kann sie nicht länger offen halten. Farbblitze torpedieren mich in der Dunkelheit, doch das ist immer noch besser, als meine Augen wieder zu öffnen und der Realität ins Gesicht zu sehen.
    Zwischen all den wirren Gedanken an Miram und Sicherheit und die Schmerzen, die meinen Körper quälen, werde ich irgendwann vom Schlaf übermannt.
    Als ich wieder aufwache, befinde ich mich in einem fast vollkommen dunklen Zimmer. Ein schwaches orangefarbenes Licht erhellt eine Wand. Ich setze mich auf und das heftige Ziehen in meinem Rücken lässt mich zusammenzucken. Der Schmerz katapultiert mich zurück in die Wirklichkeit.
    »Will?«
    »Hier bin ich.«
    Mit den Augen folge ich dem geisterhaften Klang seiner Stimme. Ich kann nur seine Silhouette erkennen, als er von einem Stuhl in einer Ecke des Raumes aufsteht.
    »Wo sind wir?«
    »In einem Motel. Wir sind in Sicherheit.«
    Vorsichtig versuche ich, mich noch weiter aufzusetzen, und beiße angesichts meines wunden Rückens die Zähne zusammen. Trotzdem ist es kein Vergleich zu vorher. Zumindest kann ich mich jetzt bewegen, ohne vor Schmerzen aufzuschreien. »Wie sind wir hierhergekommen?«
    »Du warst vollkommen erschöpft und musstest dich ausruhen. Auf einem richtigen Bett. Und du hast etwas zu essen und zu trinken gebraucht.«
    Als er vom Essen spricht, knurrt mein Magen.
    »Ich habe dir ein bisschen was zu essen gebracht, bevor du eingeschlafen bist«, fügt er hinzu. »Erinnerst du dich? Du hast in weniger als einer Minute einen kompletten Burrito und jede Menge Limonade vertilgt, bevor du ins Bett gefallen bist. Dann hast du keinen Laut mehr von dir gegeben. Noch nicht einmal, als ich deinen Rücken gesäubert und verbunden habe. Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht!«
    Ich schüttle den Kopf. »Daran kann ich mich überhaupt nicht erinnern.«
    »Du hast einiges durchgemacht.«
    Ich nicke. Schlaf war vermutlich genau das, was mein Körper brauchte, um sich zu erholen. »Wie lange habe ich denn geschlafen?«
    »Acht Stunden, vielleicht zehn.«
    Jede Faser meines Körpers spannt sich an. »Zehn Stunden! Wie spät ist es jetzt?«
    »Ungefähr ein Uhr morgens.«
    Plötzlich habe ich einen dicken Kloß im Hals. Miram ist jetzt sicher schon weit weg. Sie hatte nicht den Luxus eines Bettes oder eines warmen Essens. Ich schwinge meine Beine über die Bettkante und zerbreche mir den Kopf darüber, wie ich sie aufspüren kann. Sie retten kann. Wie konnte ich sie nur allein zurücklassen?
    »Langsam, langsam.« Will setzt sich neben mir aufs Bett und legt seine warme Hand auf meine Schulter. An diese Berührung erinnere ich mich. Eine Berührung, bei der ich mich fallen lassen und alles um mich herum vergessen kann. »Wo willst du hin?«
    »Miram holen.« Wohin sonst? Kühle Nachtluft streift meine nackten Beine, als ich die Bettdecke beiseiteschiebe. Ich blicke an mir hinunter und mir fällt auf, dass ich nur ein weißes Unterhemd trage, das Will gehören muss.
    »Ich habe dir da hineingeholfen«, erklärt er und wird dabei ein bisschen rot.
    »Danke«, murmle ich und erinnere mich daran, dass ich nicht gerade viel anhatte, als ich auf dem Beifahrersitz eingeschlafen bin. Nur die raue Wolldecke. Ich wickle einen Finger in den Saum des Shirts und werde plötzlich verlegen. Hier bin ich also: allein mit Will in einem Motelzimmer. Doch ich kann diese Zweisamkeit nicht genießen. Es ist zu viel passiert.
    »Ist

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