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First Night - Der Vertrag (German Edition)

First Night - Der Vertrag (German Edition)

Titel: First Night - Der Vertrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clannon Miller
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dem Türgriff.
    „Was wollte meine Mutter von dir? Warum hast du ihr gesagt, dass du schwanger bist und nicht mir? Warum wissen es alle, nur ich nicht?“
    „Ich habe Deiner Mutter nichts davon gesagt, genauso wenig, wie ich es dir je gesagt hätte. Sie hat mir erzählt, dass sie Oma wird, und da ist mir vor Schreck die Tasse aus der Hand gefallen und ich … sie muss es sich selbst zusammengereimt haben.“
    Julia schüttelte den Kopf. Frau Mahler hatte ihr wirklich keinen Dienst e rwiesen, indem sie ihrem Sohn gleich alles brühwarm erzählt hatte. Er hätte es nicht wissen sollen, zumindest jetzt noch nicht. Sie würde sich von ihm auf keinen Fall zwingen lassen, das Kind abzutreiben. 
    „Sie hat mich eingeladen , weil sie sich nicht traut, dir von ihrem Freund zu erzählen, und weil sie sich einbildet, ich könnte dir schonend beibringen, dass sich auch eine Witwe noch einmal verlieben kann. Ausgerechnet ich! Ich kann dir ja nicht einmal klarmachen, dass ich dich liebe.“
    „Du hättest es mir nicht gesagt, dass du schwanger bist?“, murmelte er u ngläubig und tief verletzt.
    „Damit du mich zu einer Abtreibung zwingst , wie du deine Ehefrau gezwungen hast? Damit du mir vorwerfen kannst, ich hätte es auf einen bescheuerten Ehering von dir abgesehen?“
    „Julia , das stimmt nicht, ich habe …“
    E r wollte sie an sich ziehen und ihr erklären, dass er sich in Wahrheit über das Baby freute. Warum hatte er Idiot das nicht zuallererst gesagt, anstatt sich wie ein pikierter Gockel aufzuplustern? Aber Julia schlug ihre beiden geballten Fäuste mit erstaunlicher Kraft gegen seine Brust, so dass ihm die Luft wegblieb und ihm für ein paar Sekunden Sterne vor den Augen schwammen.
    „Geh weg. Ich will keinen Ehering von dir . Das wäre das Letzte. Ich gebe zu, ich hätte alles dafür getan, wenn du irgend sowas Bescheuertes wie Ich liebe dich zu mir gesagt hättest, aber was bitte schön soll ich mit dem Ehering eines Mannes, der mich wie ein Flittchen kauft und mich wie eine falsche Schlange behandelt?“
    Sie riss jetzt die Autotür auf und war mit einem Sprung draußen.
    „Und damit du es gleich weißt, ich behalte das Kind. Und ich will auch kein Geld von dir, nicht für das Kind und schon gar nicht für eine Abtreibung“, rief sie durch die offene Autotür zu ihm hinein und dann fing sie an zu laufen und rannte, so schnell sie ihre Beine tragen konnten.
    Silvio drehte sich in seinem Sitz um und verkniff sich tunlichst das Grinsen, das sich während des unseligen Streits ganz allmählich in seinem Gesicht aufgebaut hatte.
    „Das nennt man einen doppelten Fauststoß!“
    Das nennt man einen Vollidioten, der’s vermasselt hat! , dachte Thomas. Er sprang ebenfalls aus dem Auto und rannte ihr hinterher. Aber sie waren nur ein paar hundert Meter von ihrem Wohnhaus entfernt und als er sie fast eingeholt hatte, verschwand sie bereits im Haus. Er drückte alle Klingelknöpfe, bis irgendeiner die Tür öffnete, dann war er im Treppenhaus. Er hörte ihre Schritte die Treppe hinauftrampeln und auch ab und zu einen vereinzelten Schluchzer. Er brüllte die Treppe hinauf: „Julia!“ und „Warte!“ und „Bitte verzeih!“, aber ihre Wohnungstür knallte direkt vor seiner Nase zu und auch sein Klingeln, und noch mal Klingeln und zehnmal Klingeln brachte sie nicht wieder an die Tür.
     

Kapitel 20
     
    Wenn Julia sich einen Tag hätte aussuchen können, dem sie das Prädikat beschissenster Tag meines Lebens hätte verleihen können, dieser Montag wäre garantiert unter ihren Favoriten gelandet.
    Nachdem sie die ganze Nacht herumgeheult hatte, hatte sie morgens noch vor dem Frühstück alles ausgekotzt, was sie in den letzten acht Wochen gegessen hatte, oder zumindest in den letzten acht T agen.
    Ihre Augenlider waren dick geschwollen, während ihre Tränensäcke bis zu ihrem Kinn herunterhingen. Außerdem hatte sie absolut keine Lust darauf, sich schon wieder mit einem Enteignungsfall bei Raschberg zu befassen. Hätte Benni nicht zur Schule gemusst, sie wäre garantiert im Bett geblieben und hätte sich noch mindestens einen halben Tag lang in Selbstmitleid geaalt.
    Natürlich würde sie früher oder später darüber wegkommen. Über Thomas , den Mistkerl, genauso wie über die Schwangerschaft. Allerdings platzte diese Schwangerschaft sowas von unpassend in ihr Leben, dass es fast schon zum Lachen war, wie dumm sie sich angestellt hatte. Warum hatte sie sich auch nicht ernsthafter um die Verhütung

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