First Night - Der Vertrag (German Edition)
holte er tief Luft und öffnete schwungvoll die Tür. Sie war beinahe nackt, die Bluse war bis zum Bauchnabel aufgeknöpft und der weiße BH halb heruntergezogen. Es war fast peinlich, wie sie sich auf dem Sofa räkelte.
„Ich weiß, dass du kaum Zeit hast, Schatz. Aber für einen Quickie reicht es doch. Ich habe kein H öschen an. Sieh mal.“
Sie zog ihren Minirock ein wenig nach oben und spreizte die Beine so weit wie möglich. Vor ein paar Tagen hätte ihn der Anblick einer so freimütig dargebotenen und enthaarten Vagina noch richtig geil gemacht. Jetzt hob es ihm fast das Frühstück aus dem Magen.
„Sie haben zehn Sekunden Zeit, um sich wieder vernünftig anzuziehen und zu gehen. Danach rufe ich den Sicherheitsdienst.“
„Als ich deinen Schwanz in meinem Mund hatte, waren wir noch per du!“
„Eins, ...“
„Du Mistkerl!“
„... zwei ...“
Sie sprang vom Sofa auf und zog wütend ihren Rock herunter.
„Du mieser Hurenbock.“
„... drei ...“
Als er bei sechs war, rauschte sie durch die Tür wie ein geölter Blitz. Conni, die vor der Tür gestanden hatte, schaute ihr mit einem stoischen Gesichtsausdruck hinterher und sagte dann, als wäre nichts gewesen:
„12 Euro am Tag.“
„Was? Für diese Nutte? Nicht mal 2 Euro für eine ganze Woche.“
Conni verzog keine Miene. „12 Euro bezahlen wir den Praktikanten pro Tag, Herr Mahler.“
„Das ist ja wohl ein Witz.“
„Es ist nur ein symbolischer Betrag. Der Zweck eines Praktikums liegt nicht darin, Geld zu verdienen, sondern darin, sich auf die Praxis vorz ubereiten, wie der Name schon sagt. Wir haben aber derzeit nur zwei Praktikanten hier am Hauptsitz. Einen Schülerpraktikanten, der Sohn des Lohnbuchhalters, und eine Jurastudentin, eine Frau Julia Dietrich.“
Und während sie das sagte, verlor Conni dann doch die Kontrolle über ihre Gesichtszüge. Ihre Augenbrauen waren wie aus ihrer Spur ausg ebrochen und so weit hochgezogen, dass sie beinahe den Haaransatz berührten.
„Was?“, fragte Thomas und tat wie ein Unschuldslamm.
„Darf ich fragen, ob das Absicht oder Zufall ist, dass diese Praktikantin genauso heißt wie die Putzfrau, nach der ich mich gestern erkundigen sollte?“
Thomas hob beschwichtigend die Hände und lächelte Conni an. Sie war ja noch nie so aus sich herausgegangen.
„Ob Sie’s glauben oder nicht, Conni, es ist reiner, glücklicher, göttlicher Zufall. Aber es ist kein Zufall, dass ich mich nach den Praktikantengehältern erkundige. Ich möchte, dass Frau Dietrich ordentlich bezahlt wird. Sie hat für ein Kind zu sorgen. Geben Sie der Lohnbuchhaltung entsprechende Anweisung.“
„Und was verstehen Sie unter ordentlich, Herr Mahler?“
„Ich weiß nicht? Was bekommt die Schlampe, die gerade eben hier war, im Monat?“
„Frau Becker ist eine Volljuristin, Frau Dietrich eine Studentin.“
„Julia ist ein Vielfaches von der wert.“
Wieder schnellten Connis Augenbrauen nach oben und Thomas fra gte sich, wie viele Überraschungen er ihr noch zumuten konnte, bevor ihr Kinn nach unten schnappte oder sie anfangen würde, nach Luft zu japsen.
„Und verbinden Sie mich mit Doktor Kurz, ich möchte mit ihm über die Z ustände in der Rechtsabteilung reden.“
Doktor Kurz war nach einer Minute in der Leitung. Er war ein alter Hase und der beste Jurist, den man für Geld engagieren konnte. Noch bevor Thomas auch nur einen Ton sagen konnte, ging Kurz schon in die O ffensive. Er habe seine Rechtsabteilung fest im Griff und er habe noch nie ein Verfahren verloren. Leider herrsche derzeit eine unangenehme Stutenbissigkeit unter seinen Damen, die nicht nur das Arbeitsklima vergifte, sondern auch die Effektivität der Abteilung gefährde, aber er wolle darauf hinweisen, dass er als Abteilungsleiter dieses Problem nicht zu vertreten habe, sondern ihm quasi hilflos ausgeliefert sei.
Was er nicht sagte, war, dass er sehr wohl wusste, wer das Problem zu vertreten habe. Nämlich Sultan Süleyman alias Thomas Mahler, der sich so unprofessionell verhalten hatte und mit seinen Mitarbeiterinnen schlief und damit zuließ, dass eine sich zur Hauptfrau aufschwingen wollte.
„Ich habe die Personalabteilung bereits angewiesen, das Arbeitsverhältnis mit Frau Becker aufzulösen. Ein gutes Zeugnis, eine gute Abfindung und Sie haben wieder Frieden im Harem“, sagte Thomas und merkte gar nicht, dass er wirklich das Wort Harem ausgesprochen hatte. Erst als Kurz verwirrt „Harem?“ fragte, wurde ihm der peinliche
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