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First Night - Der Vertrag (German Edition)

First Night - Der Vertrag (German Edition)

Titel: First Night - Der Vertrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clannon Miller
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wirklich, glauben Sie mir.“
    Julia wurde über und über rot. Was sollte das? Das doppelte Gehalt einer Volljuristin! Lachhaft! 12 Euro bekam sie pro Tag und das wären in 6 Wochen 360 Euro, das hatte sie sich schon genau ausgerechnet, dafür würde sie für die Küche einen neuen Tisch und zwei richtige Stühle ka ufen.
    „Ich muss jetzt wirklich hoch!“
    Ihre Stimme war nicht mehr ganz so selbstbewusst. Sie verstand die Feindseligkeit nicht, aber ein tief sitzender Instinkt sagte ihr, dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmte. Die Becker lachte dreckig und zeigte ihr den Mittelfinger, genauer gesagt schob sie ihren Mittelfinger in ihren Mund und lutschte ihn ab. In Julias Ohren brauste das Blut und als sie bei Frau Blum im 20. Stock ankam, hatte sie vor Aufregung ganz weiche Knie.
    „Er erwartet sie!“, sagte die Sekretärin in der gleichen Unterkühltheit und Unfreundlichkeit wie gestern.
    „Darf ich Sie mal was fragen, Frau Blum?“, stammelte Julia herum und schluckte zweimal trocken.
    „Wenn es nicht zu lange dauert.“
    „Ich ähm … ich habe … also ich weiß gar nicht, wie ich es sagen soll.“
    Frau Blum beobachtete Julias nervöse Finger, wie sie sie knetete und ve rkrampfte und spitzte die Lippen.
    „Frau Becker aus meiner Abteilung hat behauptet … ich will Sie eigen tlich gar nicht mit diesem Dreck belästigen, es ist mir so peinlich und wahrscheinlich ist es einfach nur dummer Zickenterror und ich blamiere mich jetzt gerade bis auf die Knochen, aber ich muss es wissen.“
    „Und das wäre?“, fragte Conni mit einem Hauch von Ungeduld in der Sti mme.
    „Also Frau Becker hat behauptet, dass ich auf Anweisung von Herrn Mahler das doppelte Gehalt einer Volljuristin für mein Praktikum b ekommen soll. Ich weiß, das hört sich verrückt an und es ist bestimmt nur ein dummer Scherz von Frau Becker gewesen, Sie wissen ja, wie die Mädels da unten sind, aber …“
    „Es stimmt!“
    „Wie, es stimmt?“
    „Ich habe auf Wunsch von Herrn Mahler die Lohnbuchhaltung angewi esen, Ihnen das Doppelte von Frau Beckers Gehalt zu bezahlen.“
    Wenn Frau Blum geahnt hätte, dass ihre eisige Antwort Julias Blutdruck schier zur Explosion brachte, hätte sie sich vielleicht zu einem innerl ichen Kichern hinreißen lassen. 
    „Aber warum?“
    „Das werden Sie selbst wohl am besten wissen, Frau Dietrich“, kam es ganz neutral und kühl zurück.
    „Ich kenne den Mann doch gar nicht!“
    „Wie Sie meinen!“
    Was sollte das? Das ging doch nicht mit rechten Dingen zu.
    Frau Blum nickte mit dem Kopf in Richtung der Tür, die in Mahlers B üro führte, und Julia holte tief Luft und stolperte hinein. Sie ließ die Tür offen und blieb abwartend stehen, die Akte vor sich an die Brust gedrückt.
    „Setzen Sie sich!“, kam es mit dunkler Stimme von seinem Schreibtisch her.
    Er lächelte liebenswürdig und Julia fand, dass er ziemlich gut aussah, wenn er lächelte, aber sie würde sich trotzdem nicht setzen, da konnte er noch so charmant tun.
    „Warum schließen Sie n icht die Tür und setzen sich?“ Sein Lächeln wurde noch freundlicher.
    So muss der Wolf gelächelt haben, bevor er Rotkäppchen verspeist hat, dachte Julia. Er erhob sich hinter seinem gigantischen Schreibtisch und zog sein Jackett glatt, und Julia machte unwillkürlich einen Schritt zurück.
    „Was ist?“ , fragte er verwirrt und sein charmantes Lächeln fror ein wenig ein. Jetzt stand sie beinahe schon wieder in Connis Büro und sie sah aus, als würde sie lieber davonrennen als näherkommen wollen.
    „Wie … wie kommen Sie dazu, mir ein doppeltes Juristengehalt zu bezahlen?“
    Oh, oh , sie klang leider gar nicht so, als ob sie sich über diese kleine Geste freuen würde oder als ob sie ihm in irgendeiner Weise dankbar dafür sein wollte. Ganz im Gegenteil, sie klang verärgert und beleidigt.
    „Das scheint Ihnen nicht zu gefallen?“, fragt e er verwirrt.
    „Nein, natürlich nicht!“ Sie holte Luft und presste diese dämliche Akte wie ein Schild an sich. Sie kaute nervös auf ihrer Unterlippe und aus irgendeinem Grund, den kein normaler Mann verstehen musste, hatte seine Gro ßzügigkeit sie nur noch mehr verängstigt.
    „Und warum nicht?“
    „Weil jetzt alle denken, dass ich mit Ihnen schlafe!“, platzte es laut aus ihr heraus und Thomas wäre dankbar gewesen, wenn irgendjemand die verdammte Tür zu seinem Büro einfach geschlossen hätte. „Ich kenne Sie doch gar nicht.“
    „Aber das lässt sich leicht ändern“,

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