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Fish im Trüben

Fish im Trüben

Titel: Fish im Trüben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
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uncool.
    »O.k.«, sagte sie. »Wenn sie abgehauen ist, dann wird sie mit Renzo Gambino Zusammensein.«
    Mein Gott, dachte ich, nicht L’Onorata Societa. »Wer ist das?«
    »Seinem Vater gehört >Gambino Seafoods<. Jede Menge Geld...«
    »Sein Vater interessiert mich nicht. Wo finde ich Renzo? Was macht er?«
    »Nichts. Er soll Jura an der Uni von Sydney studieren, aber er hängt die meiste Zeit nur rum.«
    »Wo?«
    »Whale Beach. Sie haben da eine Hütte.«
    Ich bekam die Adresse, zahlte für die Drinks und dankte ihr. Als sie in ein Taxi stieg, drehte sie sich um und sagte lächelnd: »Sagen Sie Grace, sie soll sich ins Knie ficken.«
    Ich mußte lachen: Ich mag schlechte Verlierer. Evas Vater verschwendete zwölf Riesen pro Jahr für den Versuch, eine Lady aus ihr zu machen. Mich störte das nicht - ich persönlich ziehe Frauen vor.
    Ich drosch den Valiant nach Whale Beach raus, herum um die schimmernden Klippen, durch die Bastionen der Privilegierten, vorbei an teuren Boutiquen, Spezialgeschäften und Spirituosenläden. Ich fand das Strandhaus ohne Schwierigkeiten und parkte. Niemand reagierte auf mein Klopfen, also ging ich um das Haus herum. Sofort tauchte ein Kopf über dem Zaun auf, und ich wurde von einem alten Kauz mit Strohhut, Bermudashorts und dem undemokratischen Gebaren eines pensionierten Firmenchefs abgefangen.
    Ich erwartete nicht, daß er mir abnehmen würde, daß ich die Avonberaterin sei, also sagte ich ihm, daß ich Renzo Gamino suchte. Er verzog den Mund; Renzo dämpfte offensichtlich die Laune der Nachbarschaft.
    »Den!« blaffte er. »Warum? Hat er eine Bank überfallen oder so was?«
    »Nicht daß ich wüßte. Ich versuche, eine Freundin von ihm zu finden.«
    »Welche?« fragte er. »Das ist hier wie ein Motel. Sie gehen und kommen ständig.«
    »Eine Chinesin. Sehr jung.«
    »Sie müssen Shanghai Lil meinen«, sagte er. »Aber ich finde nicht, daß sie besonders jung aussah.«
    »Sie ist fünfzehn.«
    Er war schockiert: Seine Phantasien waren illegal. »Ich habe sie seit ein paar Wochen nicht mehr gesehen. Renzo auch nicht.«
    Er hörte sich enttäuscht an; Renzos Liebesieben war wahrscheinlich interessanter, als Ungeziefer zu vertilgen.
    »Haben Sie irgendeine Idee, wo er sein könnte?«
    »Die Familie hat ein Appartement an der Gold Coast, aber ich weiß nicht, wo.«
    Als ich das Einfahrtstor aufdrückte, fuhr mit quietschenden Reifen ein Ferrari herein. Zwei junge Italiener stiegen aus und warteten auf mich. Sie hatten sich in die neuesten Mailand-Kopien von Najee geworfen, und ich roch in der Seebrise ihr Aftershave. Sie standen zwischen mir und meinem Auto.
    »Bisten Freund von Gambino?« wollte der kleinere wissen. Der andere ließ seine Fingerknöchel knacken wie ein Comic-Schurke.
    »Nein.«
    »Was machste dann hier?«
    »Privatdetektiv«, sagte ich. »Ich suche ein Mädchen.«
    »Gino hat ne Menge Mädchen«, scherzte der zweite Bekloppte, und sein Boss starrte ihn finster an.
    »Welches Mädchen?« insistierte er.
    »Das geht dich nichts an«, sagte ich, weil ich langsam genug von dieser Machoscheiße hatte.
    Gino sagte irgendwas auf italienisch, und sein Amico schlenderte hinter mich. Ich schätzte die Entfernung zum Auto ab und merkte, daß ich es nicht schaffen würde. Ich war froh, daß ich keine Waffe trug; die Versuchung, solche Idioten niederzuschießen, wäre einfach überwältigend gewesen.
    Die Bande arbeitete sich an mich heran. Es war unmöglich, mit beiden fertig zu werden, aber ich freute mich darauf, ihnen ein paar Schläge in ihre hübschen, bösartigen Fressen zu verpassen. Plötzlich erstarrten sie. Mein harter Ausdruck konnte sie nicht verängstigt haben, also sah ich nach hinten. Die Kavallerie war eingetroffen. Der alte Knabe stand am Zaun und zielte mit einem Jagdgewehr auf die beiden.
    »Raus hier!« befahl er.
    Den Blick auf das Gewehr geheftet, berieten sie sich auf italienisch, sagten mir, sie würden sich mein Gesicht merken, und röhrten durch die Vorortstille davon.
    »Danke«, sagte ich.
    »Bedanken Sie sich nicht, es war mir ein Vergnügen«, sagte er. »Ich kann Italiener nicht ausstehen. Bin einer Menge davon im Krieg über den Weg gelaufen. In der Wüste, wissen Sie. Keine Disziplin.«
    Zurück in der Stadt, schaute ich bei Grace vorbei, um sie zu fragen, ob ich die Wohnung der Gambinos in Surfers Paradise überprüfen sollte. Ich hoffte, sie würde mich nach Norden gehen lasse, so daß ich Katy Kincaid sehen konnte; es sollte nicht sein.
    »Ich

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