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Fitz der Weitseher 03 - Der Nachtmagier

Titel: Fitz der Weitseher 03 - Der Nachtmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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zuwider, ihn davon sprechen zu hören. »Nein, keine Elfenrinde, Majestät, ganz bestimmt nicht. Nur wilde Kräuter, hauptsächlich Nessel und etwas Minze.«
    »Brennnesseltee. Meine Mutter pflegte uns in jedem Frühjahr eine Kur mit Brennnesseltee zu verordnen, zur Blutreinigung und Stärkung.« Er lächelte in sich hinein. »Ich werde das in meinen Drachen hineinlegen. Der Brennnesseltee meiner Mutter.« Er trank einen Schluck und machte ein überraschtes Gesicht. »Wie warm er ist! -... Es ist lange her, seit ich etwas Warmes zu mir genommen habe!«
    »Wie lange denn?«, erkundigte sich Krähe im Plauderton.
    »Sehr lange.« Veritas trank noch einen Schluck. »Es gibt Fische in einem Bach, ein Stück entfernt von hier. Doch es kostet so viel Zeit, welche zu fangen, erst recht sie zu braten. Um die Wahrheit zu sagen, ich denke gar nicht ans Essen. Ich habe so viele Dinge in den Drachen gelegt... vielleicht war das eins davon.«
    »Und wie lange ist es her, seit Ihr geschlafen habt?«
    »Ich kann nicht gleichzeitig schlafen und arbeiten«, setzte Veritas ihr geduldig auseinander. »Und die Arbeit muss getan werden.«
    »Und sie wird getan werden«, versprach ihm Krähe. »Doch heute Abend werdet Ihr ausruhen. Ihr werdet essen und trinken und dann schlafen. Dort drüben, seht Ihr, hat Merle für Euch ein Zelt errichtet. Ein weiches Lager wartet auf Euch und warmes Wasser, damit Ihr Euch waschen könnt, dazu frische Kleidung, soweit wir sie auftreiben konnten.«
    Veritas schaute auf seine silbernen Hände. »Ich weiß nicht, ob es möglich ist, dass ich mich wasche«, gestand er.
    »Dann werden FitzChivalric und der Narr Euch helfen«, wischte Krähe seinen Einwand munter beiseite.
    »Danke. Das wäre gut. Aber...« Er grübelte über irgendetwas nach. »Kettricken. War sie nicht vorhin hier? Oder habe ich das nur geträumt? Die Erinnerungen an sie waren die stärksten; deshalb habe ich sie in den Drachen einfließen lassen. Sie habe ich am meisten vermisst.« Er verstummte und sagte dann: »Wenigstens dann, wenn ich mich daran erinnere, was ich vermisse.«
    »Kettricken ist hier«, beruhigte ich ihn. »Sie ist auf die Jagd gegangen, aber sie wird bald zurückkehren. Möchtet Ihr nicht gewaschen und sauber gekleidet sein, wenn sie zurückkehrt?« Ich hatte mir vorgenommen, auf das einzugehen, was einen Sinn ergab, und alles andere vorerst beiseitezulassen.
    »Sie sieht über solche Dinge hinweg«, ließ Veritas mich mit einem Anflug von Stolz in der Stimme wissen. »Dennoch, es wäre schön... Aber es gibt noch so viel Arbeit zu tun.«
    »Es ist zu dunkel, um heute noch weiterzuarbeiten«, argumentierte Krähe. »Wartet bis morgen. Morgen werde ich Euch helfen.«
    Veritas schüttelte langsam den Kopf und trank den restlichen Tee. Schon dieses dünne Gebräu schien ihn gekräftigt zu haben. »Nein«, widersprach er leise. »Ich fürchte, das kannst du nicht. Ich muss den Drachen allein vollenden.«
    Als er Krähe den leeren Becher hinhielt, griff sie nicht danach, sondern umfasste seinen Oberarm und zog ihn auf die Beine. Veritas ließ das Schwert fallen, oder vielleicht entglitt es ihm auch. Ich bückte mich und hob die Waffe auf. Mein König folgte Krähe widerstandslos, als hätte ihr schnelles, entschlossenes Handeln ihn aller Willenskraft beraubt. Während ich hinter ihnen herging, betrachtete ich die Klinge, die Hods ganzer Stolz gewesen war, und ich fragte mich, was Veritas geritten hatte, dieses edle Schwert als Steinmetzwerkzeug zu missbrauchen. Die Schneide war durch den Missbrauch verbogen und schartig, und die Spitze war so rund und stumpf wie ein Löffel. Das Schwert hatte in mancher Hinsicht Ähnlichkeit mit seinem jetzigen Besitzer, dachte ich bei mir.
    Am Lagerplatz angekommen, erschrak ich fast, als ich sah, dass Kettricken bereits zurückgekehrt war. Sie saß am Feuer und starrte ausdruckslos in die Flammen. Nachtauge lag fast auf ihren Füßen. Er spitzte seine Ohren zwar in meine Richtung, als ich herankam, doch er machte keinerlei Anstalten, die Königin zu verlassen.
    Krähe geleitete Veritas geradewegs zu dem provisorischen Zelt, das man für ihn errichtet hatte. Sie nickte dem Narren zu. Wortlos nahm dieser die Schüssel mit heißem Wasser, die neben dem Feuer stand, und folgte ihr. Als ich ebenfalls in das Zelt treten wollte, scheuchte der Narr Krähe und mich zurück. »Er ist nicht der erste König, den ich pflege«, erinnerte er uns. »Überlasst ihn mir.«
    »Du darfst aber auf keinen Fall

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