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Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Titel: Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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keine Wunder gibt. Ich wiederhole: Flaming Bess ist tot oder Gefangene der Herculeaner. Damit gibt es keinen Grund mehr für uns, die wir alle Bürger des Sternenbundes der Inneren Welten sind, aus Rücksicht auf die Gefühle einer heimwehkranken Kälteschläferin den von vornherein zum Scheitern verurteilten Flug zur Erde fortzusetzen. Wir haben die heilige Pflicht, die unterdrückten Völker des Sternenbundes vom Joch der Herculeaner zu befreien.
    Wir haben die heilige Pflicht, mit allen Mitteln und unter Einsatz unseres Lebens gegen die Feinde der Menschheit zu kämpfen. Wir haben die heilige Pflicht, ehrenvoll zu siegen oder ehrenvoll zu sterben.«
    Beschwörend hob Cluster die Arme.
    »Unsere Ehre und unser Gewissen verlangen von uns, daß wir zum Sternenbund zurückkehren und den Kampf gegen Kriegsherr Krom und seine Klonarmeen aufnehmen. Rächen wir den Tod der Kommandantin und den Tod der Millionen unschuldigen Bürger des … «
    »Genug«, sagte Ken Katzenstein. »Es reicht, Admiral. Wir werden nichts dergleichen tun. Ich denke nicht daran, dieses Schiff und die fünftausend Menschen an Bord zu opfern, nur damit ein alter Mann wie Sie seine Rachegelüste befriedigen kann.«
    Cluster wurde bleich. »Was … was haben Sie da gesagt?«
    »Wir haben schon genug Zeit mit diesem Gewäsch verschwendet.« Katzenstein straffte sich. »Ich sage es Ihnen in aller Deutlichkeit: Selbst wenn Flaming Bess tot ist; selbst wenn die Herculeaner sie gefangengenommen haben; selbst wenn sie nicht mehr an Bord zurückkehren wird — unser Ziel ist und bleibt die Erde.«
    Der Admiral senkte den Kopf. Er wirkte wie ein geschlagener Mann, verraten, verkauft, von allen verlassen, und fast bereute Katzenstein seine harten Worte.
    »Sie sind ein Narr, Ken Katzenstein«, sagte Cluster mit brüchiger Stimme. »Und es ist nicht richtig, daß ein Narr das letzte Raumschiff der Menschheit kommandiert.«
    »Sie werden sich damit abfinden müssen.«
    Cluster wandte sich ab und stieg hinauf zur Gale rie. Als sich das Zentralschott öffnete, drehte er sich noch einmal um. Langsam sah er von Fortunato Stengel zu Vira Mandala, die beide stumm und blaß an ihren Kontrollpulten saßen, dann weiter zu Glory Moon, die mit geschlossenen Augen auf der Pilotenliege ruhte, und schließlich zu Ken Katzenstein, der seinen Blick kühl erwiderte.
    »Sie machen einen Fehler«, sagte Cluster. »Sie alle.«
    Das Schott schloß sich hinter ihm.
    »Ein dramatischer Abgang«, brummte Katzenstein. Er seufzte. »In Ordnung — Glory, wenn während meiner Abwesenheit herculeanische Schiffe auftauchen … «
    »… werden wir sie solange beschäftigen, bis du wieder heil an Bord zurückgekehrst bist.«
    »Die Sicherheit der NOVA STAR geht vor«, wehrte er ab. »Ich … «
    »Die Fähre ist in wenigen Minuten startbereit, Katz«, fuhr die Psychonautin unbeeindruckt fort. »Und keine Bange; wenn es hart auf hart kommt, werde ich dich bedenkenlos opfern. Schließlich bist du nur ein Mann.«
    Er verzog das Gesicht.
    Dann machte er sich auf den Weg zum Fährenhangar im zweiten Unterdeck.
     
     
     
    Während Ken Katzenstein die Raumfähre bestieg, saß Vordermann Frust, der ehemalige Supervisor der Inneren Welten und Chefregistrator der NOVA STAR, in seinem spartanisch eingerichteten Büro im 1. OD und widerstand nur mühsam der Versuchung, sich zufrieden die Hände zu reiben.
    Wenn die Informationen seines Kontaktmannes im Sicherheitsdienst zutrafen, waren Flaming Bess und Ka auf der namenlosen Ödwelt verschollen. Die Funkverbindung war abgebrochen, kurz nachdem sie die herculeanische Station betreten hatten, und alle Versuche, sie wiederherzustellen, wurden von den superstarken Störimpulsen des Stationssenders vereitelt.
    Noch lagen keine konkreten Beweise dafür vor, daß die Kommandantin und der Clansmann in eine Falle der Herculeaner geraten waren, aber Frust hatte während des Krieges von ähnlichen Zwischenfällen gehört. Die unerklärliche Fähigkeit der Herculeaner, scheinbar von einem Moment zum anderen an jedem beliebigen Ort der Galaxis auftauchen zu können, legte den Gedanken an einen Hinterhalt nahe.
    Leise Besorgnis mischte sich in seine Zufriedenheit.
    Verdammt, wenn es auf diesen Planeten Herculeaner gab — warum hatte die NOVA STAR dann noch nicht die Flucht ergriffen? Jeder Flüchtling wußte doch, daß nach den Klonsoldaten stets Kroms Kriegsschiffe auftauchten!
    Wenn sie nicht umgehend dieses Sonnensystem verließen, waren sie …
    Der

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