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Flaming Bess 04 - Das Grauen an Bord

Flaming Bess 04 - Das Grauen an Bord

Titel: Flaming Bess 04 - Das Grauen an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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Bess’ Worten. Im nüchternen Tonfall berichtete die Kommandantin über die Hintergründe der Amokseuche und warnte die Flüchtlinge vor dem Kälteschläfer. Ein verschwommenes Foto des Kälteschläfers wurde eingeblendet; es zeigte eine magere Gestalt in einem schmutzigen leichten Raumanzug, die soeben im Zustieg eines Wartungsschachts verschwand.
    Zum Schluß forderte Flaming Bess die Flüchtlinge auf, umgehend den Sicherheitsdienst zu benachrichtigen, wenn sie etwas Verdächtiges bemerkten, und unter allen Umständen jeden Körperkontakt mit dem Schläfer zu vermeiden. Fast beiläufig teilte sie mit, daß die an Clusters Meuterei beteiligten Flottenoffiziere und -soldaten aus der Haft entlassen werden sollten, um sich bei der Suche nach dem Kälteschläfer zu bewähren.
    Gahl Belfort sprang von ihrem Sitzpolster auf.
    »Haben Sie gehört, Phibus?« rief sie freudestrahlend. »Calvin wird entlassen! Er wird nicht vor Gericht gestellt!«
    »Natürlich habe ich es gehört«, knurrte der alte Mann. »Und es ist so ziemlich das Dümmste, was mir … « Gahls Gesichtsausdruck ließ ihn verstummen.
    »Na«, fuhr er versöhnlich fort, »vielleicht ist’s in dieser Situation das Beste. Jedenfalls freut es mich für dich, Mädchen. Hast ja an diesem Burschen richtig einen Narren gefressen. Aber an deiner Stelle würde ich ihm tüchtig den Kopf waschen. Hab sowieso nie verstanden, warum er bei Clusters verrücktem Plan mitgemacht hat.«
    Gahl seufzte und strich ihr langes blondes Haar zurück. »Das habe ich mich auch oft gefragt. Wenn ich ihn darauf ansprach, sagte er, er wollte das Schlimmste verhüten. Ich glaube, Calvin hat bis zum letzten Moment gehofft, daß der Admiral einlenken würde. Ich bin sicher, er hätte nie zugelassen, daß Flaming Bess umgebracht wird.«
    Phibus Kumpel kicherte. »Reichlich naiv; dein junger Freund. Ich hab von Anfang an gewußt, daß Cluster zu allem fähig ist. Manche Leute lernen es nie.«
    Gahl beugte sich zu ihm hinunter und hauchte ihm einen flüchtigen Kuß auf die Wange. »Tut mir leid, Phibus, aber ich muß gehen. Ich muß zu Calvin. Das verstehen Sie doch, oder?«
    »Sicher.« Der Alte lächelte, doch dann wurde er wieder ernst. »Sei vorsichtig, Mädchen. Nicht daß dich der Schläfer erwischt!«
    Sie winkte ab. »Keine Sorge, ich paß schon auf mich auf. Ich komme später wieder und bringe Ihnen Ihre Medizin.«
    Kumpel schüttelte sich. »Bleib mir mit Dr. Gos gräßlichen Tropfen vom Leib. Die einzige Medizin, die mir helfen kann, ist eine Flasche Vurguzz. Ich bin nicht krank; es ist nur das Alter. Eine Flasche Vurguzz, und ich springe wie ein junger Gott aus dem Bett.«
    »Und dann in die Grube, was? Nichts da, Phibus. Dr. Go hat Ihnen streng verboten … «
    »Ins Schwarze Loch mit Dr. Go!« knurrte Phibus Kumpel. »Wenn es nach ihm ginge, müßte ich den Rest meines Lebens im Bett verbringen und seine gallenbitteren Stärkungstropfen schlucken.«
    »Bis später, Phibus.« Gahl winkte ihm zu, öffnete die Tür und trat hinaus auf den Korridor. Calvin ist frei! dachte sie glücklich, während sie zu ihrer Kabine eilte. Und wenn diese schreckliche Sache mit der Seuche und dem Kälteschläfer erledigt ist, wird er wieder bei mir sein. Hoffentlich finden sie den Schläfer bald …
    Jedenfalls mußte sie Calvin sehen, bevor er zur Suche nach dem Kälteschläfer eingesetzt wurde. Sie wollte ihm zeigen, daß sie ihn liebte und immer lieben würde, ganz gleich, was geschah. Wenn sie sich sputete, konnte sie rechtzeitig zu seiner Entlassung aus dem SD-Trakt im 1. Oberdeck sein.
    Gahl stürmte in ihre Kabine und wurde von Diva mit einem leisen Miauen begrüßt. Die Katze lag zusammengerollt auf dem Bett und blinzelte schläfrig. Als Gahl an ihr vorbei in die Naßzelle eilte und sich rasch, aber sorgfältig frisierte, miaute die Katze erneut; diesmal klang es beleidigt
    »Ich kann mich jetzt nicht um dich kümmern«, sagte Gahl entschuldigend. »Ich muß zu Calvin, verstehst du?«
    Sie streifte ihr weißes Baumwollkleid ab und öffnete den Wandschrank, der ihre wenigen Habseligkeiten enthielt. Kritisch betrachtete sie das knappe Dutzend Kleidungsstücke; mehr war ihr nach den Jahren der Flucht nicht geblieben. Wie die meisten Flüchtlinge hatte sie kaum mehr als ihr nacktes Leben retten können — im Gegensatz zu Lady Gondelor. Die ehemals reichste Frau des Sternenbundes war mit ganzen Containern voll kostbarem Besitz nach Terminus entkommen. In den Schränken ihrer Suite im 1. OD

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