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Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Titel: Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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von einer tödlichen Gefahr bedroht wurde. Diese Entität litt, wie nie ein Mensch gelitten hatte. Sie befand sich in höchster Not, und in ihrer Verzweiflung hatte sie mit ihren extrasensorischen Kräften den Weltraum durchforscht und schließlich — nach langer, panischer Suche — Verbindung mit Flaming Bess bekommen. Aber welche Gefahr drohte der Entität?
    Wer fügte ihr derart grausame Schmerzen zu?
    Die Bilder lieferten ihr keine Antwort auf diese Fragen; sie wiesen ihr nur den Weg. Komm zur grünen Sonne! sagten sie. Komm zum Ringplaneten! Und komm schnell, so schnell du kannst. Komm — ehe der Tod mich holt …
    Ich komme! dachte Flaming Bess. Verlaß dich auf mich. Ich helfe dir!
    Eine Woge der Erleichterung brandete aus dem Nichts heran, grenzenlose Freude, die vorübergehend den Schmerz auslöschte. Dann wurde die Präsenz schwächer, die Bilder verblaßten, und die ätherische Leichtigkeit des reinen Geistes wich der vertrauten körperlichen Schwere.
    Schlagartig wurde ihr Bewußtsein wieder von Sinnesreizen überflutet.
    Flaming Bess sah über sich die diodenbesetzte Glocke des Diagnosegerätes, hörte das Summen und Piepsen medizinischer Apparaturen und das Raunen gedämpfter Stimmen, roch die Schärfe eines Desinfektionsmittels, die Frische der Bettwäsche, spürte die seidene Kühle des Lakens und der weißen Decke. Sie war in der Krankenstation der NOVA STAR. Das Piepsen der Apparaturen wurde hektischer. Schritte näherten sich. Flaming Bess hob den Kopf und entdeckte Dr. Go und Ka. Der Bordarzt lächelte breit, und selbst im maskenhaft starren Narbengesicht des Clansmanns zeichnete sich Erleichterung ab.
    »Wie fühlen Sie sich?« fragte Dr. Go.
    »Gut«, versicherte sie. »Es ist alles in Ordnung. Wie lange war ich … fort?«
    Der Bordarzt runzelte die Stirn; offenbar irritierte ihn die Formulierung. »Rund drei Stunden«, erklärte er. »Wir haben alles versucht, Sie aus Ihrem Koma zurückzuholen, aber Sie sprachen auf keine Behandlungsmethode an.« Er seufzte. »Wir sind alle froh, daß es Ihnen wieder besser geht. Was ist geschehen? Was hat Ihren Kollaps ausgelöst?«
    Flaming Bess bemerkte erst jetzt die Elektroden an ihrer Stirn; trotz der Proteste Gos löste sie die Anschlüsse und schlug die Bettdecke zur Seite. Sie trug ein knappes weißes Nachthemd, und als sie sich aufsetzte, sah sie aus den Augenwinkeln, wie Ka fast schamhaft die Blicke abwandte.
    »Es war kein Kollaps«, sagte Bess. »Ich hatte … Kontakt mit einer fremden Lebensform.« Sie stand auf. »Wo ist meine Kleidung?«
    »Aber … « Der Bordarzt gestikulierte. »Sie dürfen nicht … «
    »Es ist alles in Ordnung«, wiederholte Bess. »Ich erkläre es Ihnen später, Doc. — Ka, du sorgst dafür, daß sich die Crew in einer halben Stunde in der Orangerie versammelt.«
    Der Clansmann nickte und eilte wortlos davon, um den Befehl auszuführen.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Dr. Go kopfschüttelnd. »Medizinisch ist es völlig unerklärlich. Ich meine, soeben hoch lagen Sie im tiefsten Koma, und jetzt … «
    Bess klopfte ihm tröstend auf die Schulter. »Ich verstehe es auch nicht, Doc. Ich weiß nur eins — jemand ist in größter Not, und wir sind die einzigen, die ihm helfen können.«
    »Ihm?«, wiederholte der Bordarzt. Fragend sah er sie an. »Ein Mann? Sind Sie sicher, daß es ein Mann ist?«
    Flaming Bess lachte. »Ich bin mir nicht einmal sicher, daß es ein Mensch ist …«
     

4.
     
    Durch die transparente Panzerglaskuppel der Orangerie sickerte fahl und kalt das Licht der Fixsterne und Spiralnebel, winzige Tupfer der Helligkeit in der ungeheuren schwarzen Weite des Weltraums.
    Unter der Kuppel roch es nach Erdreich und Blutenstaub, und der quirlige kleine Bach, der über bemooste Steine herabsprang und in den Teich am Rand der Gartenanlage mündete, erfüllte die Luft mit kristallklarem Plätschern.
    Die Crew hatte sich am Ufer des Teiches auf moosgrünen Polstern niedergelassen, die sich um einen filigran verzierten Glastisch gruppierten: Glory Moon, Vira Mandala, Ken Katzenstein, Jasper »Chip« Chipansky, Di-Analytiker Grey und Fortunato Stengel, der junge, wuschelhaarige Servotechniker, der als technisches Genie berühmt und als Tollpatsch berüchtigt war.
    Das einzige Nichtmitglied der Crew, das an der Besprechung teilnahm, war Trimalorius, der galaktische Händler und Abenteurer. Trotz der Proteste Glory Moons und Ken Katzensteins hatte Flaming Bess auf Trimalorius’ Anwesenheit bestanden — zwar

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