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Flammenbraut

Flammenbraut

Titel: Flammenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Black
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zurückverfolgen können, indem er den Laden gefunden hatte, in dem er verkauft worden war. Danach hatte er jeden Kunden befragt, der diese Marke gekauft hatte, bis einer von ihnen bei seinem Anblick abhauen wollte. Walter und er würden in diesem Fall so ähnlich vorgehen müssen.
    Im Auto überprüfte er die Jacke in der Tüte, bis er ein Etikett fand. »B.R. Baker Company. Wir werden wohl einen Laden finden müssen, in dem diese hier verkauft werden.«
    »Im Moment hat alles geschlossen. Wir können erst morgen früh damit anfangen.«
    »Wir könnten die Besitzer daheim aufsuchen und sie bitten, ihren Laden aufzusperren.«
    »Dann müssten sie die Geschäftsführer anrufen, die wiederum die Verkaufsleiter und dann die Abteilungsleiter – heute Abend brauchen wir zwei Stunden für etwas, das wir morgen in zehn Minuten erledigen können, wenn alle am Arbeitsplatz sind. Basta. Der Tag heute war lang genug.«
    James gab auf. Da geschahen die bizarrsten Morde, die die Stadt je gesehen hatte, und sein Partner wollte schlafen gehen.
    Doch er behielt die Tüte bei sich, wollte sie nicht auf dem Revier lassen. Der Captain hatte sie ihm übergeben, bei ihm würde sie bleiben. Er hatte nicht einmal das Revier verlassen wollen, was genauso ungewöhnlich war wie die zwei Leichen auf dem Hügel. Einen Abend lang fühlte er sich nicht wie ein Außenseiter unter seinen Kollegen. Für kurze Zeit vergaßen die anderen Cops, wer auf ihrer Linie war und wer nicht, vereint durch das gemeinsame Entsetzen.
    James ging zu Fuß vom Revier an der Ecke Wilson und East Fifty-fifth Street nach Hause. Das Laub raschelte unter seinen Füßen, er atmete die frische Luft ein, die Papiertüte in der Hand.

11
    Dienstag, 7. September
    Theresa nahm das kleine Notizbuch, das James Miller auf die letzte beschriebene Seite umgeschlagen hatte. Die vorhergehenden Seiten waren alle beschrieben und klebten an verschiedenen Stellen zusammen. Die nachfolgenden Blätter aber waren leer. Der erste Teil des Notizbuchs war in der Mitte umgeknickt; so geschützt, war die Schrift einigermaßen deutlich lesbar geblieben.
    James hatte seine Notizen am 20. April 1936 begonnen; einer Frau war vor dem Kino am Playhouse Square die Handtasche entrissen worden. Seine Schrift war manchmal unleserlich, doch offensichtlich hatte James die Beschreibung des Täters (fünfundzwanzig bis dreißig Jahre, zerrissenes braunes Sakko) notiert und den Film, den die Dame hatte ansehen wollen ( A Quiet Forth mit Betty Grable). Außerdem hatte er einige Zeugen interviewt und seine Einschätzung ihrer Vertrauenswürdigkeit mit einem System aus Ausrufe- und Fragezeichen vermerkt. Theresa konnte ihn sich vorstellen, in seinem braunen Jackett mit tief in die Stirn gezogenem Hut, die Glühbirnen der Markise spiegelten sich in seinen Augen, als er einen verhuschten Besucher anstarrte.
    Leos Stimme neben sich ließ sie zusammenzucken. »Er ist es also?«
    »Wer?«
    »Der Mad Butcher von Kingsbury Run.«
    »Leo, machen wir uns nicht etwas lächerlich, wenn wir den Leuten von Cleveland erklären, dass wir einen neunzigjährigen Serienmörder in unserer Mitte haben?«
    »Sie werden es lieben. Wenn wir diesen Kerl mit den Torso-Morden in Verbindung bringen können, wird die nationale Presse sich darauf stürzen. Was ist das? Gehört das zu dem Mädchen?«
    »Nein, zu unserem Opfer von 1935.« Theresa begann, mit einer Plastikpinzette vorsichtig die Seiten voneinander zu lösen. »Bei dem Mädchen war nichts zu finden außer einem kleinen Klecks brauner Farbe in den Haaren. Darin stecken allerdings Fasern, wahrscheinlich von einem Teppich, rotes Polyester, synthetisch. Oh, und zwei kleine Bröckchen von irgendeinem weißen Zeug.«
    »Zeug ist kein korrekter forensischer Begriff.«
    »Ich werde es im Fourier-Transformations-Infrarotspektrometer untersuchen. Ansonsten hat der See ihren armen kleinen Körper blank geschrubbt. Bei den Fingerabdruckleuten war wegen des Feiertages niemand mehr, aber ich vermute, dass sie uns heute was liefern werden – so dünn, wie das Mädchen ist, und mit dieser Junkie-Blässe.« Die Ränder der Notizbuchseiten zerbröckelten, als Theresa an ihnen zog, um das Buch flach auszubreiten.
    »Sie legen das doch sicher unter die alternative Lichtquelle, oder? Ich komme mit.«
    Theresa protestierte. »Das müssen Sie wirklich nicht …«
    »Seien Sie nicht albern. Ich bin immer bereit, meinen Leuten bei einem heiklen Problem zu helfen. Außerdem werden U.S. News & World

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