Flammende Sehnsucht
recht angetan von Ihnen.«
»Es kümmert mich, weil Sie mein Freund sind. Mehr steckt nicht dahinter. Und Sie haben recht, Mr. Drummond ist tatsächlich alles, was ich mir immer gewünscht habe. Und ich mag ihn ebenfalls.«
»Mögen Sie ihn wirklich?«
»Warum denn nicht? Der Mann ist perfekt.«
»Das Perfekte wird genauso überschätzt wie die Ehrlichkeit.«
»Ganz und gar nicht.« Sie rümpfte hochmütig die Nase. »Perfekt ist ... perfekt.«
»Sie haben mir meine Frage nicht beantwortet.« Er kniff die Augen zusammen. »Wie sehr mögen Sie ihn tatsächlich?«
»Ich bin mir noch nicht ganz schlüssig.« Sie wandte sich ab, um in den Salon zurückzukehren. »Aber es wird höchste Zeit, es herauszufinden.«
»Cassandra!« Er packte sie am Arm und riss sie zurück. Der Fächer flog ihr aus der Hand und über die Balustrade.
Sie schüttelte seine Hand ab und funkelte ihn an. »Jetzt sehen Sie mal, was Sie gemacht haben.« Sie riss sich los, lugte über das Geländer und log. »Das ist mein Lieblingsfächer.«
»Verzeihung.« Er schnaubte. »Aber ich dachte, wir hätten noch etwas miteinander zu besprechen.«
»Da haben Sie sich geirrt.« Sie hielt auf die Stufen zu, die in den Garten hinunterführten.
»Und außerdem«, sagte er hinter ihr, »fand ich es ungeheuer unhöflich von Ihnen, mich so zu unterbrechen.«
»Nun, was haben Sie denn erwartet?« Sie eilte die Stufen hinab. »Ich bin nicht Miss Wonderful.«
»Mit der Sie wohl auch niemand verwechseln würde!«
»Und ich darf sagen, dass unzählige Männer mich ziemlich wundervoll fanden!«
Er schnaubte ungläubig.
Sie ignorierte ihn. »Aber natürlich bin ich nicht die Sorte Frau, für die man sich bessern würde.«
»Natürlich nicht!«
Sie drehte sich auf dem Absatz um und funkelte ihn an. »Es ist eine Hundsgemeinheit, so etwas zu sagen.«
»Und trotzdem wahr. Kein Mann würde sich Ihnen zuliebe bessern, weil Sie eine Frau sind, die die Männer vom rechten Weg abbringt! Die völlig normale Männer zu Dingen hinreißt, auf die sie vorher nie gekommen wären. Verrückte, irrationale, alberne, ja sogar verdammt blöde Sachen!«
»Was für Sachen denn?«
»Ich weiß nicht«, blaffte er zurück.
»Ich habe noch nie im Leben einen Mann vom rechten Weg abgebracht!« Sie drehte ihm wieder den Rücken zu und stieg weiter treppab.
»Mich würden Sie mit Sicherheit vom rechten Weg abbringen.«
»Von dem sind Sie doch schon abgeirrt.«
»Also gut, ich hab es mir anders überlegt. Jeder Mann, der kein kompletter Idiot ist, würde sich Ihnen zuliebe zusammenreißen. Ich glaube, dass es sich lohnen würde, Ihretwegen meine üblen Gewohnheiten aufzugeben. Ja, ich halte Sie sogar für wirklich wundervoll.«
»Ha!« Sie hatte den Garten erreicht und ging an der Terrassenwand entlang bis direkt unter die Stelle, wo sie gestanden hatten. »Sie sagen das nur, weil Sie meinen ... es sei das Richtige in dieser Situation!«
»Wohl kaum. Nur ein Verrückter würde Sie für wundervoll halten.« »Trotzdem.«
Sie betrachtete ihn mit selbstzufriedenem Lächeln. »Mr. Drummond findet mich wundervoll.«
»Genau das will ich doch sagen. Der Mann ist offensichtlich wahnsinnig«, murmelte Reggie und ließ seine Augen über den Boden wandern. »Und wo, glauben Sie, könnte dieser verflixte Fächer jetzt sein?«
»Ich habe keine Ahnung.« Den Blick fest auf den Boden geheftet, holte sie tief Luft und zwang sich zu einem unbeschwerten Ton. »Mr. Drummond hat mich gefragt, ob er mich nach unserer Rückkehr in die Stadt besuchen dürfe.«
Sie spürte, wie Reggie hinter ihr erstarrte. »Und was haben Sie ihm geantwortet?«
Sie zuckte lässig die Achseln. »Ich konnte ja kaum ablehnen. Das wäre ... unhöflich gewesen.«
»Damit hatten Sie im Hinblick auf mich doch noch nie ein Problem«, versetzte er scharf.
»Was sich gänzlich der Tatsache verdankt, dass Sie der aufreizendste Bursche sind, der mir je untergekommen ist.«
»Nun, ich bin sicherlich nicht vollkommen.«
»Nein, Sie sind sogar der unvollkommenste Mann, den ich je kennengelernt habe!« Sie schnaufte vor Verzweiflung und sah ihn direkt an.
»Der ärgerlichste und unvollkommenste. Klingt, als hätte ich ein gewaltiges Potenzial.«
»Potenzial wofür?«
»Potenzial für Besserung und Bekehrung«, blaffte er. »Für ... für Perfektion!«
Sie blickte verächtlich. »Sie werden nie perfekt sein.«
»Nein, werde ich auch nicht. Aber ist es denn das, was Sie
wirklich wollen?« Seine grauen Augen
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