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Flammende Sehnsucht

Titel: Flammende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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einfach sehr schwierig.«
    »Trotzdem ist es ziemlich merkwürdig, nicht wahr?« Cassie sah ihre Schwester an. »Dass das Vollkommene gar nicht besonders anziehend ist, das Aufreizende und Ärgerliche aber fast unwiderstehlich sind.«
    »Die Liebe ist schon ein seltsames Spiel, mein Herz.«
    Delia sah ihrer Schwester eine Weile beim Auf- und Abgehen zu, dann seufzte sie resigniert.
    »Aber da ist doch noch irgendein Problem, oder?«
    »Leo.«
    Cassie ließ sich neben ihrer Schwester aufs Bett sinken.
    »Er bewacht mich, als wär er ein Hirte und ich sein störrisches Schaf.«
    »Er hatte schon immer ein Auge auf dich. Wie ja auch Christian und Drew.«
    »Ja, und ich bin ewig dankbar, dass wenigstens Drew momentan nicht da ist. Leo und Christian sind schon schlimm genug.« Cassie zupfte zerstreut am Stoff des Bettüberzugs. »Allerdings rührt auch mein momentanes Dilemma von daher.«
    »Welches Dilemma?«
    »Es ist gar nicht so besonders kompliziert.«
    Cassie glitt vom Bett und ging zum Schrank hinüber.
    »Morgen fahren wir nach London zurück, und ich muss Reggie einfach heute Abend noch sehen.« »Für einen Besuch bist du ja nun nicht gerade angezogen.« Delia warf einen missbilligenden Blick auf Cassies Nachthemd und Neglige.
    »Trotzdem, ich muss ihm etwas zurückgeben.« Cassie hatte ihre Tasche ganz unten im Kleiderschrank gefunden, wühlte darin und zog ein langes weißes Halstuch heraus. »Das hier.«
    Delia machte große Augen. »Seine Krawatte?«
    »Ja.« Cassie warf sie nach ihrer Schwester und kramte wieder in ihrer Tasche. »Und das da.« Sie zog mit schwungvoller Geste seinen Rock heraus.
    »Sonst noch etwas?«, fragte Delia. »Hemd? Hose?«
    »Sei nicht albern.« Cassie schüttelte den Kopf. »Ohne Hose hätte er doch nie in sein eigenes Zimmer zurückkehren können.«
    »Selbstverständlich, was hab ich mir nur gedacht?« Delia wählte ihre Worte mit Bedacht. »Aber wie kommst du an Berkleys Krawatte und Gehrock - oder ist es vielleicht besser für mich, es nicht zu wissen?«
    »Wahrscheinlich wäre es besser, aber wenn ich es dir nicht sage und du es herausbekämst, wärst du wahrscheinlich ziemlich verärgert, dass ich dir nicht vertraut habe.«
    »Ein Teufelskreis.«
    Delia holte tief Luft.
    »Cassie, du hast doch nicht ... du kannst doch nicht ...«
    »Sicherlich könnte ich, aber«, meinte Cassie achselzuckend und ließ sich wieder aufs Bett plumpsen, »ich habe nicht. Wenigstens nicht ganz.«
    »Nicht ganz?« Delias Stimme wurde lauter. »Was meinst du damit?«
    Cassie schnaubte angewidert. »Leo hat das Zimmer neben meinem, oder? Es ist sehr schwierig, seine Unschuld zu verlieren, wenn der Bruder im Zimmer nebenan auf jedes ungewöhnliche Geräusch lauert.«
    »Meine Güte.« Delia stöhnte. »Ich hätte es mir ja denken können.«
    Cassie grinste. »Hättest du wirklich?«
    »Dann ist es also Leo zu verdanken, dass du nicht...«
    »Mit Sicherheit, und vielleicht werde ich ihm das nie verzeihen.« Cassie fasste die Hände ihrer Schwester. »Jetzt aber brauche ich deine Hilfe.«
    »Um Berkley zu treffen?«
    Cassie nickte. »Leo hat gestern Abend seine Tür offen stehen lassen und heute Nacht wieder, und ich bin mir ziemlich sicher, dass er das tut, damit er hört, ob ich mein Zimmer verlasse.«
    »Sich vorzustellen, dass er so was denkt«, murmelte Delia.
    Cassie beugte sich vor. »Aber er erwartet natürlich, dass du wieder gehst.«
    »Wie?« Delia starrte verwirrt und riss dann begreifend die Augen auf. »Oh nein.« Sie versuchte, Cassie ihre Hände zu entziehen, aber Cassie hielt sie fest. »Auf keinen Fall.«
    »Es ist ein Abenteuer.«
    »Für dich!«
    »Wir haben schon sehr lange nicht mehr die Plätze getauscht. Es wird sicher ein Riesenspaß.«
    »Für mich nicht. Ich sitze hier fest und muss tun, als wäre ich du. Außerdem soll ich gar keinen Spaß mehr haben, ich bin verheiratet.« Delia furchte die Stirn. » Oh je, ich hab das nicht so gemeint. Ich habe natürlich sehr viel Spaß - es ist
    nur nicht mehr dieselbe Sorte von Spaß. Im Grunde ist der Spaß mit Tony ...«
    »Du brauchst mir nichts zu erklären«, meinte Cassie rasch. »Ich verstehe vollkommen.«
    »Wirklich?« Verwirrt runzelte Delia die Stirn. »Was verstehst du denn?«
    »Ich hatte vorgestern Nacht auch eine ganze Menge Spaß.« Cassie warf ihrer Schwester ein schelmisches Lächeln zu.
    »Das habe ich nicht ...« Delia schüttelte entschieden den Kopf. »Ich tue es nicht.«
    »Natürlich tust du es. Es ist ganz

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