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Flammende Sehnsucht

Titel: Flammende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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doch war.«
    »Das warst du nicht. Du hast dich einfach verliebt.«
    »Deswegen bin ich ja eine solche Närrin. Ich hatte von Anfang an recht. Einem Mann mit einem solchen Ruf darf man nicht trauen. Er hat mich eingelullt, mich glauben gemacht, dass er ganz und gar nicht das sei, was ich über ihn gehört hatte. Er war so verflixt nett und charmant und rücksichtsvoll und hat mir ein ... so wunderbares Gefühl gegeben.« Cassie schluchzte und warf sich in die Arme ihrer Schwester.
    »Er hat auch mich an der Nase herumgeführt, Liebes, und Tony ebenso, obwohl ich nicht begreife«, murmelte Delia, »wie Berkley seinen wahren Charakter jahrelang verbergen konnte. Der Mann ist ja ein noch viel gerissenerer Halunke, als man es sich vorgestellt hätte.«
    »Ich hätte es wissen müssen, als er sich so gefreut hat, zu hören, dass ich niemals einen Mann zur Ehe zwingen würde, um einen Skandal zu vermeiden.«
    »Das klingt natürlich nicht gut. Dennoch war ich mir sicher, dass du ihm etwas bedeutest.« Delia seufzte. »Vielleicht solltest du dich ja mal mit ihm aussprechen.«
    »Nein! Niemals!« Cassie riss den Kopf in die Höhe. »Ich will mich doch nicht auch noch erniedrigen. Ich will ihn nie Wiedersehen.« Sie unterdrückte ein Schluchzen. »Ich hätte es von Anfang an ...« Ein Gedanke kam ihr, und sie runzelte die Stirn. »Glaubst du, dass er das alles von langer Hand so geplant hat?«
    »Bestimmt nicht. Das würde ihn ja wirklich zum ...«
    »Ruchlosen Weiberhelden stempeln.« Ein entsetzlicher Verdacht keimte in Cassie. »Glaubst du, dass ich eine Art Herausforderung für ihn war? Als wir uns das erste Mal begegneten, sagte ich ihm, ich hätte kein Interesse an ihm. Ich sagte, wir würden nicht zusammenpassen.« Ihre Augen wurden immer größer, und allmählich dämmerte es ihr. »Und er hat mir zugestimmt!«
    »Ja, aber das heißt doch nicht ...«
    »Es heißt, dass er es von Anfang an vorhatte. Der berüchtigte Lord Berkley konnte einfach nicht begreifen, dass eine Frau, irgendeine Frau, nicht das geringste Interesse an ihm hatte.« Sie rappelte sich auf. »Und offenbar machte er sich dann daran, all die Dinge zu tun, die er in der Folge getan hat. Und ich hab ihm auch noch dabei geholfen! Hab ihn praktisch verführt. Oh, das war schon sehr clever, wie er mich manipuliert hat. Und nun hat er seinen Spaß gehabt und heiratet Miss Wonderful, und ich bin ruiniert!«
    Sie reichte ihrer Schwester die Hand und half ihr beim Aufstehen.
    »Du kannst dem Skandal wenigstens aus dem Weg gehen«, meinte Delia hilfsbereit. »Schließlich weiß ja keiner, was zwischen euch vorgefallen ist.«
    »Oh, aber ich will, dass sie’s wissen.« Cassie wirbelte herum und stolzierte quer durch den Raum. »Ich will, dass alle es wissen. Ich will den größten Skandal vom Zaun brechen, den England je gesehen hat.« Sie drehte sich um und starrte ihre Zwillingsschwester an. »Ich will, dass die ganze Welt erfährt, was für ein Teufelsbraten er ist!«
    »Ich kann das zwar sehr gut verstehen, aber« - Delia schnitt eine Grimasse - »ein solcher Skandal wird dir nicht wiedergutzumachenden Schaden zufügen und seinen Ruf nur noch festigen.«
    »Was ihm vermutlich gefallen würde!«, schnaufte Cassie. »Weißt du, dass er jedes Mal, wenn ich ihn mit einer seiner Sünden konfrontierte, wirklich erfreut schien?«
    »Das hast du schon einmal gesagt.« Delia schüttelte den Kopf. »Das ergibt überhaupt keinen Sinn.«
    »Aber du hast recht.« Cassie schritt im Raum auf und ab. »So ein Skandal würde mich nur vernichten und ihn nur noch selbstgefälliger machen, als er schon ist. Nein, das ist nicht die richtige Art, mich zu rächen.«
    »Rächen!« Delia riss die Augen auf. »Du willst dich rächen!«
    »Aber sicher. Wenn ich eine Gelegenheit hätte, würde ich ihn mit bloßen Händen umbringen, aber das wäre zu schnell. Ich will, dass er für sein ... sein ... Vergnügen bezahlt. Nein, ich will, dass ihm richtig elend zumute ist, aber ich weiß noch nicht recht, wie ich das bewerkstelligen kann.« Sie kniff die Augen zusammen. »Er hat mir das Herz gebrochen, und er wird mir nicht ungeschoren davonkommen.«
    »Was willst du tun?«
    »Ich weiß nicht. Noch nicht.« Cassie verschränkte die Hände auf dem Rücken und stolzierte - Eimern, Werkzeugen und Schuttteilen ausweichend, die in diesem Arbeitsstadium stets auf dem Boden herumstanden und -lagen - auf und ab. »Es sollte zu seinem Verbrechen passen. Oder vielmehr seinen Verbrechen, da er das ja

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