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Flammende Sehnsucht

Titel: Flammende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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dich täuschen«, meinte Reggie müßig. »Und sie ebenfalls.«
    »Möchtest du das denn?«
    »Ich weiß es nicht. Es wäre eine gewisse Befriedigung, aber sobald es um Miss Effington geht, weiß ich überhaupt nichts mehr. Es ist wirklich ärgerlich.« Er atmete tief durch. »Trotzdem habt ihr beide wohl recht: Wir zwei haben keine Zukunft.
    Sie ist eben nicht meine Miss Effington, Marcus.« Ein seltsames Gefühl des Bedauerns beschlich ihn. »Und wird es nie sein.«

5
    Frauen sind zauberhafte, köstliche Geschöpfe, die es zu genießen und auszukosten gilt.
    Eine Frau zu begreifen allerdings, sollte sich kein vernünftiger Mann unterstehen.
    C. Effington
    Die sind gut«, murmelte Lord Berkley, während er aufmerksam die Skizzen betrachtete, die auf dem langen Tisch der Bibliothek von Berkley House vor ihm ausgebreitet lagen. »Wirklich beachtlich.«
    Cassie versuchte die plötzliche Freude über sein Kompliment abzuwehren. »Sie sind noch sehr grob. Im Grunde nur erste Gedanken auf Papier.«
    »Kein Grund zur Bescheidenheit, Miss Effington, diese Zeichnungen sind genial.«
    Er richtete sich auf und betrachtete sie anerkennend.
    »Sie haben großes Talent.«
    »Sehr freundlich von Ihnen, das zu sagen, Mylord, aber im Grunde müssten Sie doch wissen, dass ich ganz und gar nicht bescheiden bin«, widersprach sie ihm entschieden und wandte sich wieder den Skizzen zu. »Ich bin mir meiner Fähigkeiten durchaus bewusst.«
    Er lachte. »Alles andere hätte mich auch überrascht. Ich denke, jede Frau, die eine solche Arbeit gegen Bezahlung und nicht zu ihrem persönlichen Vergnügen verrichtet, benötigt, ein gewisses Selbstvertrauen.«
    Sie sah ihn an. »Würden Sie ebenso denken, wenn ich ein Mann wäre?«
    Er zögerte, als spüre er, dass er sich auf gefährliches Terrain vorwagte. »Aber ja.«
    Sie zog die Augenbrauen hoch.
    »Nun ja, vielleicht nicht ganz. Es ist Ihnen doch sicherlich klar, Miss Effington, dass das, was Sie tun, für eine Tochter aus gutem Hause, ja, im Grunde für jede junge Dame, höchst ungewöhnlich ist.«
    »Selbstverständlich ist mir das klar.« Sie zuckte die Achseln. »Die Ausstattung von Häusern, wenigstens gegen Bezahlung, war lange eine Domäne der Männer, von Architekten und so weiter.«
    »Und Sie empfinden Ihr Eindringen in diese Domäne gar nicht als merkwürdig?«
    »Nicht im Geringsten. Merkwürdig berührt und irritiert bin ich lediglich davon, dass talentierte Frauen in dieser Welt kaum Möglichkeiten haben, die es ihnen gestatten, von ihren gottgegebenen Gaben und Talenten außerhalb des Hauses Gebrauch zu machen. Doch so ist das nun einmal, und ich bezweifle, dass es sich je ändern wird.«
    »Verstehe. Sie nehmen es zwar hin, sind aber nicht damit einverstanden.«
    »Das sind auch zwei grundverschiedene Dinge, nicht wahr?«
    Sie runzelte die Stirn und überlegte. »Eigentlich sollte ich ja wohl ganz zufrieden sein. Ich habe weder Zwietracht noch Unglück noch Not kennengelernt. Ja, ich habe stets ein privilegiertes Leben genossen.«
    »Dennoch aber haben Sie Ihre Fähigkeiten in einem, wie ich höre, sehr profitablen Unternehmen zum eigenen Vorteil und Nutzen eingesetzt.«
    »Vergessen Sie nicht, Mylord, dass ich anders bin als die meisten Frauen. Ich« - und sie schenkte ihm ein bedauerndes Lächeln - »bin eben exzentrisch.«
    »Mir scheint, das Wörtchen exzentrisch muss herhalten, um jeden und alles zu charakterisieren, das nicht brav in irgendwelche akzeptierten Schubladen passt. In Ihrem Falle, Miss Effington, beginne ich exzentrisch allmählich für ein großes Kompliment zu halten.«
    »Geben Sie diese Einschätzung doch an meine Brüder weiter; ich wette, die gehen nicht mit Ihnen d’accord.«
    »Ich sollte die Wette annehmen und Sie ordentlich gewinnen lassen.« Lord Berkley grinste, und wieder fiel ihr auf, was für ein angenehmes Lächeln er doch hatte. Aufrichtig -das war das richtige Wort dafür. Als sei er wirklich froh, auf der Welt zu sein, und beglückt von allem, was er hier sah. Ein aufregender Gedanke. Viel zu aufregend.
    Cassie wandte sich wieder ihren Zeichnungen zu. »Wie gesagt, das sind nur erste Entwürfe. Es steht uns noch einiges an Planungen und Entscheidungen bevor, bis wir die Maler und Tapezierer bestellen können.«
    »Wie auch immer, Ihre Ideen sagen mir zu.«
    »Ja?« Sie ließ den Blick über die auf dem Tisch liegenden Papiere wandern.
    Zwar war sie mit ihren bisherigen Bemühungen zufrieden, aber ganz und gar nicht daran gewöhnt, mit

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