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Flammende Sehnsucht

Titel: Flammende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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hatte.
    Im Laufe der Jahre hatten die beiden Freunde hier alle möglichen ernsten und frivolen Themen erörtert, und ob-gleich Marcus inzwischen verheiratet war, blieb die Pennington Library ihr Heiligtum. Reggie dankte den Schicksalsgöttern - ebenso wie der hilfreichen Hand von Marcus’ Mutter -, die seinem Freund Gwendolyn Townsend, jetzt Lady Pennington, zugeführt hatten. Schließlich hätte der Earl auch an der Seite einer Gattin enden können, die die häufige Anwesenheit seines ältesten Freundes nicht so großzügig tolerierte.
    »Ehrlich gesagt, Marcus, ertappe ich mich ständig dabei, dass ich sie entweder erwürgen« - er grinste - »oder küssen möchte.«
    Marcus zog die Brauen hoch. »Tatsächlich? Ich dachte, du und die entzückende Miss Effington seid zu dem Schluss gekommen, dass ihr nicht zusammenpasst?«
    »Zu diesem Schluss ist Miss Effington schon gelangt, noch ehe wir auch nur ein Wort miteinander gewechselt hatten. Vergiss nicht, sie will keinen Mann wie mich« - er räusperte sich - »mit so schlechtem Ruf. Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob sie das immer noch so stark empfindet wie ganz zu Anfang. Jetzt, nachdem wir uns schon ein bisschen näher kennengelernt haben.«
    »Und wie siehst du das Ganze?«
    »Falls du mich daran erinnern möchtest, dass ich mir geschworen habe, mich nicht in Miss Effington zu verlieben -so ist das völlig unnötig. Ich erinnere mich genau.«
    »Ich auch. Ohne ermutigendes Zeichen der fraglichen Dame, waren deine Worte, wirst du dich nie mehr Hals über Kopf verlieben.« Marcus beobachtete ihn über den Rand seines Glases hinweg. »Hat sie dich denn in irgendeiner Weise ermutigt?«
    »Nein.« Reggie überlegte einen Moment. Die bloße Tatsache, dass die Frau mit merkwürdig vorfreudiger Miene zu ihm aufblickte und den Atem anzuhalten schien, sobald er nur ihren Arm nahm, konnte nicht unbedingt als ermutigendes Zeichen gedeutet werden. »Soweit ich es sehe, jedenfalls nicht. Aber sie war damit einverstanden, dass wir Freunde werden.«
    »Freunde?« Marcus furchte die Stirn. »Das ist dann wohl ein gutes Zeichen?«
    Reggie lachte leise. »Keine Ahnung, aber es könnte interessant sein, das herauszufinden.«
    Marcus kniff die Augen zusammen. »Was willst du eigentlich, Reggie?«
    »Auch das weiß ich nicht.«
    »Du bist nicht...«
    »Nein, nein, red keinen Unsinn.« Reggie wischte die Besorgnis seines Freundes beiseite. »Gegenwärtig ist es mir nur darum zu tun, Miss Effington jede Hilfestellung zu geben, die sie für die Renovierung meines Hauses benötigt. Ich werde höflich und zuvorkommend sein und mich ihr gegenüber so verhalten wie gegenüber all den anderen Frauen, mit denen ich freundschaftlich verkehre. Wohl so ähnlich wie gegenüber deiner Frau.«
    »Oh, das wird sie sicher beeindrucken«, frotzelte Marcus. »Gwen betrachtet dich ja fast als den Bruder, den sie nie gehabt hat.«
    »Wirklich?« Ein warmes Gefühl der Freude erfüllte Reggie. Er hatte die neue Lady Pennington, Gwen, sofort gemocht, und zu hören, dass sie seine freundschaftliche Zuneigung erwiderte, machte ihn glücklich. »Ich muss sagen, dass ich mich wirklich ziemlich geschmeichelt fühle und mich sehr darüber freue.«
    »Das würde ich an deiner Stelle lieber nicht. Denn ich vermute, dass sie sich wie jede gute Schwester mit einem noch unverheirateten Bruder bald aufs Verkuppeln konzentrieren wird.«
    »Und wie kommst du auf diese Idee?«
    Marcus zuckte die Achseln. »Wegen bestimmter Bemerkungen, die in letzter Zeit häufiger zu vernehmen waren. Bemerkungen darüber, wie glücklich wir doch sind und wie einsam du ihr vorkommst.«
    »Oh Gott. Erst meine Mutter, jetzt deine Frau.« Reggie nahm einen großen Schluck Brandy, um sich gegen die Machenschaften der Frauen dieser Welt zu wappnen. Die gegenwärtig alle nur eines im Sinn zu haben schienen.
    »Wie geht’s denn deiner Mutter?« Marcus’ Stimme klang besorgt. »Ihr Zustand hat sich doch nicht verschlechtert, oder?«
    »Nein, aber ich würde es ihr durchaus Zutrauen.« Reggie schüttelte den Kopf. »Auch wenn ich mir nicht völlig sicher bin, vermute ich, dass diese ganze Ich-sterbe-renovier-unser-Haus-mit-Unterstützung-von-Miss-Effington-Nummer einzig und allein dem Zweck dient, Ehekandidatin Effington und mich zusammenzubringen.«
    »Oder aber deine Mutter liegt wirklich im Sterben.« Nachdenklich schlürfte Marcus seinen Brandy.
    »Ich sag dir, Marcus, mein Hühnerauge sagt mir, dass das ein abgekartetes Spiel ist

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