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Flammende Sehnsucht

Titel: Flammende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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abrupt stehen und starrte Effington an.
    Die Männer sprangen auf, Effington etwas langsamer als die beiden anderen, während sein Blick unverwandt auf Reggies Schwester ruhte.
    »Ich bitte um Verzeihung«, sagte sie mit entschieden leiserer und hörbar, tja, verführerischerer Stimme als gewöhnlieh. Ihre Worte richtete sie zwar an Reggie, den Blick aber wandte sie keinen Moment lang von Effington. »Ich wusste ja nicht, dass du Gäste hast.«
    Marcus schnaubte. »Ich werde ja wohl kaum als Gast gelten.«
    »Von dir habe ich nicht gesprochen«, versetzte sie leise und trat auf Effington zu. »Ich glaube nicht, dass wir uns schon begegnet sind.«
    »Lucy, das ist Mr. Effington«, sagte Reggie leise. »Mr. Effington, gestatten Sie mir, Ihnen meine Schwester, Miss Berkley, vorzustellen.«
    »Ich freue mich sehr.« Lucy streckte ihre Hand aus.
    »Die Ehre liegt ganz bei mir, Miss Berkley.« Effington nahm ihre Hand und hob sie an seine Lippen, wobei er sie fortwährend ansah.
    Sofort erkannte Reggie, was der jüngere Mann da tat, und fröstelte innerlich.
    Lucy neigte liebenswürdig den Kopf und blickte zu Effington auf, als sei er der einzige Mann auf Erden. Verschwunden war die süße kleine Schwester, die einen mitunter zur Raserei treiben konnte, verwandelt in eine Vision blühender Weiblichkeit.
    Ihr dunkles Haar bauschte sich um ihr helles Gesicht, ihre Augen waren groß und strahlend, die Lippen viel zu rot und voll, und eine kleidsame Röte überzog ihre Wangen. Ihr Kleidchen war zwar schlicht, verriet aber dennoch eine Gestalt, die viel zu einladend und entschieden zu üppig war.
    Wer war dieses bezaubernde Geschöpf? Und wo zum Teufel war seine Schwester geblieben?
    Reggie sah zu Marcus hinüber; er wirkte genauso schockiert wie Reggie. Natürlich hatte Marcus Lucy ihr ganzes Leben lang gekannt und betrachtete sie - wenn sie auch nicht verwandt waren — mit den Augen eines Bruders.
    Lucy und Effington starrten einander immer noch an, als seien sie allein in der Bibliothek. Oder auf der Welt. Es war beängstigend.
    Marcus räusperte sich.
    »Lucy«, sagte Reggie eine Spur schärfer, als nötig war. »Wolltest du irgendetwas?«
    »Eigentlich nicht«, antwortete sie mit dieser Sirenenstimme, die Gott weiß woher kam. Offenbar widerwillig entzog sie Effington ihre Hand.
    »Und warum bist du dann hier?« Reggies Stimme klang resolut.
    »Warum?« Sie seufzte ein wenig und riss sich von Effingtons Anblick los. »Warum?«
    Reggie biss die Zähne zusammen. »Das hab ich dich gefragt.«
    »Oh.« Sie schüttelte den Kopf, als wolle sie sich besinnen. »Mutter lässt dir ausrichten, dass es ihr bessergeht. Sie ist schon fast wieder die Alte.«
    »Dann liegt sie also nicht mehr im Sterben?«, fragte Marcus scheinbar arglos.
    »Offenbar nicht.« Lucy zog die Brauen zusammen. »Sie spricht von einem Wunder. Jetzt zieht sie sich sogar an. Und sie besteht darauf, morgen nach Berkley Park zu fahren, um vor eurer Einladung« - sie sah Marcus an - »wieder zu Kräften zu kommen. Deine Mutter und eine andere Dame sind heute mit einer Einladung für uns alle vorbeigekommen.«
    Reggie zog die Augenbrauen hoch. »Für uns alle?«
    »Uns alle.« In Lucys Lächeln lag eine Spur von Triumph. »Lady Pennington und Mutter waren sich einig, dass man mir, obwohl ich noch nicht debütiert habe, erlauben sollte, mitzukommen.«
    »Wir werden ja sehen«, sagte Reggie leise.
    »Werden Sie auch dabei sein, Mr. Effington?« Lucy warf ihm einen Blick zu, der für eine Sechzehnjährige viel zu kokett war. Und du liebe Güte, wie sie mit den Wimpern klimperte!
    Effington schluckte schwer. »Ich weiß nicht...«
    »Nein«, blaffte Reggie.
    »Doch, natürlich«, versetzte Marcus sanft und warf Reggie einen beruhigenden Blick zu. »Ich nehme an, die Einladungen für ihn und für seine Eltern und Brüder werden bereits daheim auf ihn warten.«
    »Oh, Sie haben auch Brüder?« Lucy riss interessiert die Augen auf.
    »Zwei.« Effington nickte langsam, als habe er keine Ahnung, was auf eine solche Frage zu antworten sei - beziehungsweise als sei ihm sogar sein eigener Name entfallen. »Aber Drew ist momentan nicht in London.«
    »Wie schade. Jedenfalls freue ich mich, Ihren Bruder kennenzulernen, und ich zähle die Minuten bis zu unserem Wiedersehen.« Sie strahlte Effington an, bedachte ihren Bruder mit einem selbstgefälligen Nicken, warf Marcus ein schelmisches Lächeln zu und segelte aus dem Raum.
    Die drei Männer starrten ihr nach.
    »Wer war denn

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