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Flammenpferd

Flammenpferd

Titel: Flammenpferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Kronenberg
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ausgestiegen und hatte Tasche und Schirm an sich genommen, als sich die beiden Männer an die Arbeit machten.
    „Der ist hin“, urteilten sie einstimmig und begannen, den Wagen aufzuladen.
    Ja, dachte Hella sarkastisch, der Wagen ist hin, und mein Traum von Fadista ist mit ihm dahin gegangen.
    Ein Mann kam näher, langsam erst, und mit schnellen Schritten, als er Hella erkannte. Julian trug einen dunklen Regenmantel über der schwarzen Hose und hielt einen pechschwarzen Schirm über die sich lichtende Stirn. Er wäre auf dem Weg ins Büro, erklärte er und wollte wissen, was passiert wäre.
    „Das sieht man doch!“, zischte sie. „Mein Auto ist erledigt.“
    „Bist du wirklich in Ordnung?“
    Sie wandte sich ab und sah zu, wie der Wagen mit einer Winde auf den Anhänger gezogen wurde. „Was geht es dich an!“
    „Was hast du, Hella? Warum so kratzbürstig? Ich kann verstehen, dass der Unfall dich mitgenommen hat, aber ...«
    Sie fuhr herum. „Du weißt genau, was mich mitgenommen hat. Oder besser, was du mitgenommen hast!“
    Er stellte sich ratlos. „Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.“
    Sie war müde. Sie hatte nicht die Nerven für einen Streit. „Ich will gar nicht wissen, welche Scheußlichkeiten du mit ihm vorhast. Aber gib wenigstens zu, dass du ihn ausgegraben hast!“
    „Wie bitte? Wen soll ich ausgegraben haben?“ Er blinzelte ungläubig, und auf seiner hohen Stirn erschien eine steile Falte.
    „Warum stehst du nicht dazu?“, fragte sie mit einem zornigen Schnaufen. „Du hast in deinem Leben ganz andere Dinge ein- und ausgegraben als einen toten Hund.“
    Er schüttelte den Kopf. „Hella, ich habe keine Ahnung, wovon du redest. Wenn du mich los werden willst, sag es einfach. Ohne dieses wirre Tamtam. Geh zu deinem Doktor Johansen ...“
    Hella zuckte zusammen. „Jetzt kapiere ich! Du bist einer von der eifersüchtigen Sorte. Brauchst du ihn für einen schamanistischen Liebeszauber? Damit du mich weiter hinters Licht führen kannst? Geh du doch zu deiner Swantje!“
    Er schluckte. Leise, die Stimme voller Anspannung, sagte er: „Hella, das reicht. Ich habe nichts von dem begriffen, was du mir vorwirfst. Aber ich bin nicht dein Fußabtreter, auf dem du den Frust über den kaputten Wagen abstreifen kannst.“
    Damit machte er auf dem Absatz kehrt und marschierte durch den Nieselregen davon. Du elender Schuft, fluchte sie still und wäre ihm am liebsten nachgelaufen. Das war nicht geschickt, Hella Reincke, schalt sie sich selbst. Ihr war kalt. Die nassen Haare klebten ihr im Nacken und verursachten eine Gänsehaut.
    Der Wagen war aufgeladen. Einer der Männer hielt Hella ein Klemmbrett mit einem Formular vors Gesicht und tippte auf die Zeile, in der sie unterschreiben sollte. „Ist Ihnen nicht gut? Sie sollten nach Hause fahren.“
    „Natürlich“, murmelte Hella und kramte in der Handtasche nach einem Trinkgeld. Sie würde sich bei der Werkstatt melden, versprach sie. Wehmütig sah sie dem Wagen nach. Dann rief sie Jette an.
    „Kannst du mich abholen? Jetzt gleich? Ich stehe am Münsterwall kurz vor der Weserbrücke.“
    „Das klingt ernst!“, erkannte Jette. „Ich bin sofort da.“
    Wenigstens eine, auf deren Freundschaft Verlass ist, dachte Hella, ohne sich dadurch getröstet zu fühlen. Die Enttäuschung über Julians Verrat wog schwer. Sie blickte den breiten Wall hinunter. Seine schwarze beschirmte Gestalt war längst außer Sicht.
     
     
     

35
    Es dauerte kaum fünf Minuten, bis Jettes schwarzer Peugeot heranbrauste und mit zwei Rädern auf dem Bürgersteig unmittelbar vor Hella zum Stehen kam. Hella stieg ein und berichtete, während Jette in den Rückspiegel schaute und auf eine Lücke zum Wenden wartete, in schnellen Sätzen was geschehen war.
    „Jana treibt sich also in Hameln herum“, stellte Jette verwundert fest, nachdem sie sich in den Verkehr auf der entgegen gesetzten Straßenseite eingefädelt hatten. „Du sagst, der Wagen ist hinüber. Was wird nun aus Fadista?“
    Hella fischte die nassen Haare aus dem Kragen. „Aus ist er, der Traum von Fadista. Den Wagen hätte ich verkaufen können, wenn sich Swantje nicht auf den Tausch eingelassen hätte. Aber jetzt? Mein ganzes Geld und ein Haufen Schulden sind für die Klinik reserviert. Werner wird mir die Partnerschaft kündigen, wenn ich auch nur einen Euro nicht in das Projekt, sondern in ein Pferd investiere.“
    „Werner Tischbein?“, fragte Jette neugierig. „Dein unsichtbarer Geldgeber?“
    Hella

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