Flammenzorn
zuckte zusammen. Sofort lockerte er seinen Griff.
Sie ließ den Blick und die Hände sinken. »Der Dämon ... äh ... er hat auf mir ein paar Brandzeichen hinterlassen.« Sie mochte sich nicht vorstellen, wie angewidert das Auge des Künstlers beim Anblick der scheußlichen Brandwunde auf ihrer Brust sein würde. Plötzlich kam ihr das Licht viel zu hell vor.
Drake knöpfte sein Hemd auf. »Ich habe selbst ein paar Narben.«
Seine Brust war überzogen mit einem Spinnennetz aus feinen, weißen Narben, die kreuz und quer über seine Rippen verliefen und sich bis auf seinen Rücken zogen. Anya folgte ihnen vorsichtig mit den Fingern, ertastete, wie sie sich über seinen Brustkorb wölbten und in zerklüfteten Linien bis zur Wirbelsäule hinführten. Was sie fühlte, erinnerte sie an das Frostmuster, das das Salz in der Wasserfarbe hinterlassen hatte; sonderbar schön in seiner Asymmetrie kündete es von unbekannten Reaktionen unter der Oberfläche, weit jenseits all dessen, was das Auge sehen konnte. Ihre Hände glitten hinauf zu der verätzten, zornigen Verbrennung an der Schulter, dort, wo ihre Kugel ihn getroffen hatte.
Sie senkte den Kopf, glitt mit den Lippen zu einer Narbe gleich unter seiner Brustwarze und hörte, wie er rasch einatmete.
Er packte Anya und setzte sie auf den Rand des Tisches, und sie schlang die Beine um seine Hüften, spürte, wie sich seine Zunge in ihren Mund schob und sich sein Körper voller Verlangen gegen ihren Bauch presste.
Seine Hände wanderten von ihren Hüften hinauf zu ihren Brüsten und reizten ihre Brustwarzen durch den Stoff, ehe er die Knöpfe öffnete, ihr die Bluse über die Schultern schob und das erste mit blauem Permanentmarker geschriebene, hebräische Zeichen küsste, das er sah.
»Dein Exorzist kann nicht schreiben«, murmelte er an ihrer Haut.
»Ich dachte, die Absicht ist alles, was zählt.«
»Nicht immer.« Er streifte die Bluse von ihrem Oberkörper, bis sie nur noch an den Hüften hing, und strich mit dem Handrücken sanft über die Brandwunde auf ihrer Brust. Dann beugte er sich vor und flüsterte ihr ins Ohr: »Das ist der Effekt, den ich mit der Kohle in meinem Gemälde erzielen wollte.«
Er lächelte in ihr Haar, küsste sie vom Kinn bis hinunter zum Beckenknochen, der sich über ihrem Rock abzeichnete. Bald schob sich seine Hand unter ihren Rock, streichelte die Innenseite ihrer Oberschenkel und glitt gemächlich weiter hinauf. Sie stöhnte und drückte den Rücken durch, presste die Brüste an seinen nackten Oberkörper, und streckte die Hand nach seiner Gürtelschnalle aus. Sie zog den Gürtel aus den Schlaufen und warf ihn zu Boden, und als sie nach ihm griff, stöhnte er auf und drückte sich in ihre Hand.
Drake schob sie auf dem Tisch zurück. Flaschen mit Farbe und Tinte rollten davon und fielen scheppernd zu Boden. Irgendetwas brach in Stücke, aber Drake achtete gar nicht darauf, während er die Kordel an ihrem Rock öffnete und ihn über ihre Hüften herabstreifte, sich aus seiner Jeans schälte und zu ihr auf den Tisch kletterte.
Sie sehnte sich nach ihm, lechzte nach dem Knistern seiner heißen Haut auf der ihren. Schwer auf seine Ellbogen gestützt, presste er seinen Leib auf ihren Körper. Sie stöhnte auf, als er in sie hineinstieß, schlang die Beine um ihn, während er sie beide in ein Vergessen entführte und auch die letzten Zeichenstifte zu Boden fielen.
Irgendwo in dem süßen Gefühl nicht allein zu sein, zerbrach etwas in ihr. Es war nicht der Dämon. Es war etwas tief in ihrem Herzen, etwas hinter dem schwarzen Abgrund der Laterne. Es brach und wallte auf und quoll in Form einer Träne aus ihrem Augenwinkel, einer Träne, die sie hastig fortwischte, ehe Drake sie sehen konnte.
Es war ein Riss in der Fassade ihrer Furcht.
Später lag sie schläfrig am Boden in den Armen des Feindes, eingehüllt in ein sauberes Musselintuch. Ihr Kopf ruhte auf Drakes Brust, und sie sah zu, wie der Himmel im Osten langsam heller wurde. Sparky und die Hunde lagen aneinandergedrängt in der Ecke, und der Salamander hatte den Kopf fest unter den Schwanz geklemmt. Nach all dem nahm sie an, dass die Schwanzlutscherei die kleinste ihrer Sorgen sein dürfte.
Im fahlen Grau des frühen Morgens stand sie auf und zog sich an. Kaum war sie aus dem Kreis herausgetreten, da klebte Sparky schon an ihrem Knie. Sie drehte sich um und sah Drake an, der ausgestreckt in dem provisorischen Schutzkreis und dem glitzernden Salz am Boden lag.
»Bleib«, sagte
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