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Flavia de Luce 5 - Schlussakkord für einen Mord: Roman (German Edition)

Flavia de Luce 5 - Schlussakkord für einen Mord: Roman (German Edition)

Titel: Flavia de Luce 5 - Schlussakkord für einen Mord: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Bradley
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Kichern.
    »Papperlapapp!«, rief Miss Tanty. »Red kein dummes Zeug.«
    Meg war am Ende einer Bankreihe angekommen, auf die ein wenig Licht fiel. Sie trug ein schwarzes, sackartiges Gewand, das eines von Miss Tantys abgelegten Kleidern hätte sein können. Als sie jetzt auf uns zugetappt kam, nickte sie heftig, sodass die rote Glaskirsche auf ihrem Blumentopfhut keck auf und ab tanzte. Mit dem krummen, schmutzigen Finger zeigte sie zum Dachstuhl hoch.
    »Das Blut der Heiligen und Propheten!«, wiederholte sie und nickte eifrig, als wollte sie damit ihre Worte unterstreichen. Dabei glitt ihr Blick immer wieder zwischen Miss Tanty und mir hin und her, als wollte sie sich vergewissern, dass wir sie auch richtig verstanden hatten.
    »Offenbarung des Johannes«, sagte Miss Tanty, »sechzehn.«
    Meg machte ein verständnisloses Gesicht.
    »Heilige und Propheten!« , wiederholte sie in vertraulichem Flüsterton. »Blut!«
    Ihre hellen Augen traten beinahe so weit aus den Höhlen wie die von Miss Tanty.
    Da flog plötzlich die Kirchentür auf, und in einer breiten Bahn aus gleißendem Tageslicht zeichneten sich zwei dunkle Umrisse ab. In dem einen erkannte ich den Vikar, der andere gehörte … Adam Sowerby! Den hatte ich ja beinahe vergessen!
    Die beiden Männer kamen so lässig angeschlendert, als machten sie einen kleinen Spaziergang durch Wald und Feld.
    »Nun«, sagte der Vikar, »wie schon der gute alte Sydney Smith ausgeführt hat – Bischöfe sprechen gern von › meinem Bischofssitz, meiner Priesterschaft, meiner Diözese ‹ , als sei das alles genauso ihr Eigentum wie ihre Schweine und Hunde. Dabei vergessen sie gelegentlich, dass der Bischofssitz, die Priester und übrigens auch die Bischöfe selbst für das Wohl der Allgemeinheit da zu sein haben.«
    »Ach, ja – der schikanierende Bischof und die schikanierten Priester«, warf Adam ein.
    »Ganz recht. › Ein getretener Dorfpfarrer spürt den Schmerz genauso wie ein Bischof, der von allen abgelehnt wird. ‹ Es liegt auf der Hand, dass etwas geschehen muss.«
    »Vielleicht ist ja bereits etwas geschehen.«
    Der Vikar blieb wie angewurzelt stehen.
    »Lieber Himmel! Daran hatte ich noch gar nicht gedacht.«
    »Ich bis jetzt auch nicht«, sagte Adam.
    »Hallihallo!«, setzte er hinzu, als er aufblickte und uns drei – Meg, Miss Tanty und mich – wie sitzengelassene Bräute vor dem Altar erblickte. »Wen haben wir denn da? Die drei Grazien, wenn ich mich nicht irre.«
    Die drei Grazien? Welche mochte ich wohl darstellen: Liebreiz, Schönheit oder Schöpfergeist?
    Und welche war dann Miss Tanty? Und welche die verrückte Meg?
    »Tag, Meg«, sagte Adam. »Lange nicht gesehen.«
    Meg vollführte einen tiefen Hofknicks, bei dem sie ihren Rock zu einem schwarzen Zelt ausbreitete und ihre gestreiften Strümpfe und die unglaublich abgewetzten, geschnürten Treter enthüllte.
    »Sie kennen sich?«, entfuhr es mir unwillkürlich. Ich konnte einfach nicht glauben, dass ein gelehrter Herr und Wissenschaftler wie Adam Tradescant Sowerby, Mitglied der Königlichen Gartengesellschaft, Pflanzenarchäologe und was nicht alles, etwas mit der Verrückten aus dem Gibbet Wood zu tun hatte.
    »Wir beide sind alte Bekannte, stimmt ’ s, Meg?«, sagte Adam lächelnd und legte ihr die Hand auf das löchrige Schultertuch. »Und Kollegen sind wir auch. Ja, man könnte sogar sagen, wir sind Freunde.«
    Meg verzog den Mund zu einem breiten Grinsen, das ich lieber nicht näher beschreiben möchte.
    »Megs Rat hat mich bei mindestens einer Gelegenheit davor bewahrt, mich komplett zum pharmakologischen Narren zu machen.«
    »Blut«, warf Meg liebenswürdig ein. » Das Blut der Heiligen und der Propheten. Blut trinken.« Dabei machte sie eine unbestimmte Gebärde in den Kirchenraum hinein.
    »Und Sie müssen Miss Tanty sein«, fuhr Adam fort. »Über Sie hört man ja allerorten wahre Lobgesänge, weil Sie dem Altardienst neues Leben eingehaucht haben.«
    Miss Tanty setzte ein gekünsteltes Lächeln auf, das fast noch schauerlicher als Megs Grinsen war.
    »Man tut, was man kann.« Sie richtete sich hoch auf und sah den Vikar an. Ich fürchtete schon, ihr lodernder Blick, durch die flaschenbodendicke Brille gebündelt, würde den Ärmsten wie einen Käfer unter dem Brennglas zusammenschrumpfen lassen.
    »Ja, man tut sein Bestes, trotz allem, was …«
    »Ach du meine Güte!«, rief der Vikar aus und schaute auf die Armbanduhr. »So spät schon! Wo rennt die Zeit bloß immer hin? Cynthia

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