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Flavia de Luce 5 - Schlussakkord für einen Mord: Roman (German Edition)

Flavia de Luce 5 - Schlussakkord für einen Mord: Roman (German Edition)

Titel: Flavia de Luce 5 - Schlussakkord für einen Mord: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Bradley
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hinunter gebracht. Aus den Spuren, die schon vor meinen eigenen dort waren, habe ich geschlossen, dass es nicht nur ein einzelner Mörder war.«
    »Sonst noch was?«
    »Nein.« Was natürlich gelogen war.
    Aber ich konnte ihm nun wirklich nicht auch noch alles von Miss Tanty, der verrückten Meg, Jocelyn Ridley-Smith und Mrs. Battle und schon gar nicht von Adam und Luzifers Herz erzählen.
    Wie schon gesagt, musste ich ihm irgendwas übrig lassen, das er selbst herausfinden konnte. Das war nur fair.
    »Flavia …«
    Es gefiel mir sehr, wenn er meinen Namen aussprach.
    »Vergiss bitte nicht, dass die Mörder noch frei herumlaufen.«
    Mein Herz schlug schneller.
    »Die Mörder laufen noch frei herum! « Das sind die Worte, die zu hören sich jeder Amateurschnüffler sehnlichst wünscht. Seit ich sie im Radio von Philip Odell in Der Fall der verschwundenen Klunker vernommen hatte, hatte auch ich mich danach gesehnt. Und jetzt war mein Wunsch in Erfüllung gegangen. » Die Mörder laufen noch frei herum!« Am liebsten hätte ich dem Inspektor die Hand geschüttelt.
    »Ich weiß«, sagte ich. »Ich passe schon auf.«
    »Es geht nicht nur darum, dass du aufpasst. Es geht um Leben und Tod.«
    »Es geht um Leben und Tod!« Noch so ein großartiger Spruch! Womöglich noch großartiger als: »Die Mörder laufen noch frei herum.«
    Mein Verbrecherglück ist schier vollkommen, schoss es mir durch den Kopf.
    »Du hörst mir nicht zu, Flavia.«
    »Doch, Herr Inspektor«, versicherte ich. »Ich habe eben daran gedacht, wie froh ich bin, dass Sie mich warnen.«
    »Du hältst dich ab sofort von der Kirche fern. Hast du mich verstanden?«
    »Aber morgen ist Ostern!«
    »Dann bleibst du bei deiner Familie. Das ist alles.«
    Das ist alles? Hieß das, ich war entlassen? Wie ein Zimmermädchen, das man mit dem Rüssel im Sherry ertappt hatte?
    Er stapfte schon mit langen Schritten durchs hohe Gras davon. Mir fiel etwas ein. »Wie geht es Ihrer Frau, Herr Inspektor?«, rief ich ihm nach.
    Er blieb nicht stehen und wandte auch nicht den Kopf. Er verlangsamte nicht einmal seinen Schritt.
    Er hatte mich eindeutig nicht gehört.

24
    F ragt mich nicht warum, aber schon als ich Gladys zwischen den beiden steinernen Greifen am Mulford-Tor hindurchlenkte, spürte ich, dass auf Buckshaw noch etwas anderes schiefgelaufen war.
    Es ist schwer zu erklären, aber es war so, als würde das Haus von einem Augenblick auf den anderen verschwinden; als würde es teilweise ausradiert und dann von einem unsichtbaren Künstler wieder neu gezeichnet.
    So etwas hatte ich noch nicht erlebt.
    Die Kastanienallee schien kein Ende zu nehmen. Je kräftiger ich in die Pedale trat, desto langsamer schien ich voranzukommen.
    Schließlich stand ich doch vor dem Haus und riss die Tür auf.
    »Hallo?«, rief ich laut, wie ein Wanderer, der mitten im Wald unerwartet auf ein Hexenhaus trifft. Als hätte ich nicht mein ganzes Leben hier verbracht. »Hallo? Ist jemand da?«
    Natürlich antwortete niemand.
    Bestimmt waren sie im Salon. Sie waren immer im Salon.
    Ich rannte in den Westflügel. Meine Schuhsohlen trommelten über die Teppiche.
    Aber der Salon war leer.
    Ich stand noch verdutzt in der Tür, als ich hinter mir einen dumpfen Aufprall hörte.
    Das Geräusch konnte nur aus Vaters Arbeitszimmer gekommen sein, eines der beiden Zimmer auf Buckshaw, die wir nicht betreten durften. Das andere war Harriets Boudoir, das Vater, wie schon erwähnt, als Gedenkstätte bewahrte, in der jedes Parfümfläschchen, jede Nagelfeile und jede Puderquaste noch an derselben Stelle lag, an der Harriet sie an jenem letzten Tag zurückgelassen hatte.
    Das Boudoir durfte man unter keinen Umständen betreten und Vaters Arbeitszimmer nur nach Aufforderung.
    Ich klopfte und öffnete die Tür.
    Dogger hob erstaunt den Kopf. Hatte er nicht gehört, wie ich durch die Eingangshalle gerannt war?
    »Miss Flavia!« Er legte das Briefmarkenalbum wieder hin, das er eben in einem Karton hatte verstauen wollen.
    Offen gestanden war ich immer noch nicht über die Peinlichkeit hinweg, dass ich Dogger mit einem albernen Kosenamen bedacht hatte, und jetzt ging mir durch den Kopf, dass ich womöglich nie darüber hinwegkommen würde.
    »Stimmt was nicht?«, fragte ich. »Wo sind denn alle?«
    »Miss Ophelia hat sich mit Kopfschmerzen auf ihr Zimmer zurückgezogen, glaube ich, und Miss Daphne sortiert Bücher in der Bibliothek.«
    Die Frage nach dem Warum erübrigte sich. Aller Mut verließ mich.
    »Und

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