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Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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Junkersfrau entgeistert an. Was sollte sie jetzt tun?
    „Und wie ich schon sagte: Dich hierher zu holen, ist ohnehin Johanns Plan. Dagegen könnten weder du noch ich etwas ausrichten. Du sparst dir überflüssigen Ärger und ihm Mühen, wenn du keine Schwierigkeiten machst.“
    Damit schien für Helene das Thema tatsächlich erledigt. Sie wandte sich zur Treppenhaustür.
    Noch ehe Mila sich aber auf sie hätte werfen können, um ihr den Schlüssel gewaltsam zu entwinden, hatte Helene bereits an einer Schnur neben dem Türrahmen gezogen – und ein helles Läuten erklang. Fast im selben Moment klappte unten eine Tür, und jemand betrat die Treppe.
    „Ich werde dich jetzt verlassen und eine Magd zu deiner Tante ...“
    „Nein!“ Nein, nein, nein, das durfte wirklich nicht wahr sein. Mila sah rot. „Hattet Ihr nicht eben noch Angst, dass man Euer Verhältnis mit Heinrich entdecken könnte? Ich werde es sagen. Dem, der jetzt dort kommt.“
    Und der im selben Moment anklopfte.
    „Wenn Ihr öffnet, werde ich es sagen“, wiederholte Mila verzweifelt.
    „Ach, und du hast mir ach so glaubhaft versichert, dass du schweigen würdest?“ Helenes Stimme zitterte. 
    Mila frohlockte. So einfach und problemlos, wie Helene behauptet hatte, war die ganze Sache, wie es schien, dann doch nicht. Sie hatte also etwas in der Hand.
    Es klopfte erneut. „Herrin? Ihr habt geläutet? Ich habe keinen Schlüssel für diese Tür.“ Eine Männerstimme.
    Mila fixierte Helene wie eine Schlange, die ihre Beute mit Blicken lähmte.
    Die Junkfrau ruckte unwillig mit dem Kopf – blieb jedoch stumm.
    Ich warne dich , brachte Mila dann doch nicht über die Lippen.
    Zuckte erschrocken zusammen, als Helene die Stimme erhob. „Ich brauche hier noch einen Moment, warte so lange.“ Mit ärgerlichem Schnauben setzte sie sich in Bewegung, zurück in das Zimmer, das Mila nicht als ihres wollte. „Komm mit und mach die Tür hinter dir zu“, befahl sie ihr unwirsch.
    Also gut, sie gab Mila die Möglichkeit, das Blatt irgendwie doch noch zu wenden. Fieberhaft durchforstete sie ihren Kopf nach einer List.
    Helene stoppte, ehe sie am Himmelbett angekommen war. Wenn sie den Impuls gehabt haben sollte, sich auf dessen Kante niederzulassen, so war der soeben verebbt. Stattdessen umfasste sie einen der Bettpfosten. Hielt sich daran fest, Mila den Rücken zugewandt.
    Die hatte plötzlich Heinrichs Stocken im Kopf, nachdem er ihr gegenüber das Bett erwähnt hatte. Dieses Bett ... „Seid Ihr hier gewesen? Mit ihm?“ Ihr war keineswegs klar, ob diese Konfrontation in die richtige Richtung führen würde. Aber da sie von einem ausgeklügelten Plan meilenweit entfernt war ...
    Helene war auf den Fersen herumgefahren. Die wilde Mischung aus Angst, Zorn und hilflosem Entsetzen in ihrem verzerrten Gesicht machte Mila rückwärts wanken.
    „Ich will Euch nichts Böses“, stieß sie erschrocken hervor. „Und mir liegt nichts ferner, als Euch zu verraten. Aber wenn Ihr mich hier einsperren wollt – irgendwie muss ich mich doch wehren!“
    Helene fixierte sie stumm. Ihre gerade noch so überschäumende Miene war nun ganz leer.
    Vielleicht wäre es besser gewesen zu schweigen, einfach abzuwarten, ob Helene nun Verständnis zeigen würde. Doch Milas Mund plapperte hastig weiter. „Heinrich ist mein Freund geworden. Ich habe ihm gesagt, dass ich Euch auf andere Weise helfen kann. Ich kann eine Empfängnis erschweren oder auch eine Abtreibung vornehmen, sodass Ihr von Johann nichts mehr zu befürchten habt. Oder auch ...“ Na, ob es klug wäre, in diesem Zusammenhang Heinrich ins Spiel zu bringen?
    Helene hatte ihren Gedanken jedoch schon von sich aus zu Ende gedacht. „Ich brauche derartige Hilfe nicht“, erklärte sie heftig. „Ich habe den Herrgott auf meiner Seite.“
    „Wie?“ Nun war Mila die, der die Gesichtszüge entgleisten. Sie war die ganze Zeit davon ausgegangen, dass Helene Höllenqualen litt, weil sie doch in Sünde lebte ...
    „Gott hat all die Zeit verhindert, dass ich von meinem unwürdigen Ehemann schwanger werde.“ Sie sprach in unerschütterlicher Überzeugung.
    „Oh.“
    „Mein Leben lang habe ich alles getan, was von einer ehrbaren Prinzessin, sei sie auch die siebte in der Erbfolge, erwartet wurde. Ich habe die zehn Gebote ausnahmslos befolgt, so sehr, dass ich nie nennenswerte Sünden zu beichten hatte. Ich habe meine Eltern geachtet, selbst dann noch, als die mir den Bastard Meinhards als Ehegatten ausgewählt haben. Ich habe

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