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Flehende Leidenschaft

Flehende Leidenschaft

Titel: Flehende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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sich von ihr.
    Ehe er aufstehen konnte, warf sie ihn blitzschnell ab, und er landete neben dem Sofa.
    »So!« zischte sie, stürzte sich auf Johnnie und packte ihn an der Kehle. »Und jetzt erzähl mir von diesen Frauen in Kelso!« Neuer Zorn erfaßte sie, und sie ärgerte sich maßlos über ihre Kapitulation.
    »Tut mir leid«, entschuldigte er sich. Natürlich hätte er sie mühelos abschütteln können. Aber inzwischen bereute er seine selbstgefällige Rache, und deshalb blieb er reglos liegen. »So rüde hätte ich dich nicht behandeln dürfen.«
    »Erzähl mir von den Frauen, Johnnie! Weich mir nicht aus!«
    »Also gut.« Seufzend schnitt er eine Grimasse. »Hier kennt jeder jeden. Bei diesem Rennen wurde eine ganze Menge getrunken, und es ging sehr fröhlich zu.«
    »Die Frauen!«
    »Oh, die sind völlig harmlos. Alle wissen doch, wie sehr ich dich liebe.«
    »Vielleicht ist’s ihnen egal.«
    »Aber mir nicht. Auch das wissen sie. Bitte, verzeih mir, daß ich vorhin sagte, ich würde dich umbringen. Obwohl ich’s nicht ertragen könnte, wenn du so wärst wie diese Frauen. Weil ich dich über alles liebe.«
    Ihr Griff um seinen Hals lockerte sich. In ihren Augen glänzten unvergossene Tränen.
    »Keine Ahnung, wie’s passiert ist …«, fügte er hinzu. »Jedenfalls kann ich ohne dich nicht leben. Die anderen feiern immer noch in Wat Hardens Taverne, und ich war der einzige, der wegging – während alle über meine ehelichten Fesseln spotteten. Aber ich wußte, du würdest mich brauchen. Und so kam ich zu dir.« Zärtlich strich er eine Ringellocke hinter ihr Ohr, zog sie zu sich herab und küßte eine Träne von ihren Wimpern.
    »O Johnnie, ich bin nun mal furchtbar eifersüchtig«, gestand sie, »und ich will dich immer in meiner Nähe haben.«
    Da nahm er sie ganz fest in seine Arme. »Keine Bange, ich werde immer bei dir bleiben.«
    Während der nächsten Tage genossen sie ein ungetrübtes Glück, unbehelligt von der Außenwelt und von anderen Leuten. Inzwischen sah man Elizabeth die Schwangerschaft an, und sie schmiedeten rosige Pläne für die Zukunft ihres Kindes. Johnnie glaubte manchmal, er wäre in ein Märchenland geraten, weil sich das Leben, das er jetzt führte, so kraß von seiner Vergangenheit unterschied.
    »Erstaunlich, wie gesund ich mich fühle!« meinte Elizabeth eines Morgens, als sie sich genüßlich im Bett streckte. »Ich glaube, ich bin dazu geschaffen, Kinder zu gebären.«
    Lachend wälzte sie sich auf den warmen Körper ihres Mannes.
    »Wenn du wieder eins willst, mußt du’s nur sagen. Ich stehe jederzeit zu Diensten.«
    »Oh, ich wünsche mir noch viele. Kein einziges Mal war mir übel. Und ich finde es einfach wundervoll, dich jeden Tag aufs neue zu begehren. Ach, Johnnie, ich liebe dich so sehr, daß es mir beinahe Angst macht …«
    »Still! Ich bin bei dir, und du hast nichts zu befürchten.«
    »Niemals darfst du mich verlassen. Schwörst du mir das?«
    »Ja, natürlich.«
    »Tut mir leid. Ich weiß, die Männer hassen besitzergreifende Frauen …«
    »Sprich nicht von anderen Männern!« unterbrach er sie, immer noch von seiner unvernünftigen Eifersucht auf ihren ersten Gemahl erfaßt.
    Sie schaute zum Fenster, als wollte sie ergründen, welches Dunkel ihre Stimmung plötzlich verdüsterte. »Irgendwie habe ich das Gefühl, da draußen würde ein unheimlicher Feind lauern.«
    »Überlaß mir die Dämonen und zeig mir lieber, wo sich das Baby bewegt.« Behutsam strich er über ihren Bauch. »Hier? Oder hier?«
    Und dann verscheuchten seine Küsse alle bösen Ahnungen.
    Zwei Tage später ritt der Sheriff von Kelso nach Goldiehouse, und ein Lakai kam in Munros Arbeitszimmer, um Johnnie Bescheid zu geben.
    »Ich bin gleich wieder da, Liebling«, versprach er Elizabeth, die neben ihm saß und einige Skizzen betrachtete. Gerade hatten sie mit dem Architekten über die Innenausstattung des neuen Westflügels diskutiert. »Wahrscheinlich hängt es mit Crawfords Neffen zusammen. Letzte Woche fand eine Versammlung aller Kommissare statt, und da kam es zu einer Meinungsverschiedenheit über die Position des Steuereinnehmers.«
    »Oder der Sheriff hat Neuigkeiten aus Edinburgh erfahren«, meinte Munro. »Frag ihn mal nach der Abstimmung im Unterhaus.«
    »Gibt’s da irgendwelche Zweifel?« entgegnete Johnnie sarkastisch und erhob sich.
    »Nun, man soll die Hoffnung niemals aufgeben«, seufzte Munro.
    »Deshalb bist du Architekt geworden und nicht Politiker. England will uns zur

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