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Flieh, so schnell es geht!

Flieh, so schnell es geht!

Titel: Flieh, so schnell es geht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Bowler
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Angst mehr haben. Das lohnt sich schon. Der Sensor wird mich nicht melden, wenn ich schnell genug bin.
    Ich warte, konzentriere mich, schätze die Entfernung ab und springe.
    Der Alarm heult augenblicklich los.
    Blöder Einfall! Welcher Teufel hat mich bloß geritten?
    Zurück in das Zimmer der Zwillinge, die beiden Plastiktüten schnappen, das Fenster aufmachen. Noch ist niemand draußen zu sehen, aber gleich muss jemand kommen und das Haus überprüfen. Aus dem Fenster steigen, es so anlehnen, wie es vorher war, die Leiter runter und die Lage checken.
    Immer noch niemand. Dann eine Stimme.
    Â»Hallo?«
    Ein Mann ruft von der Frontseite des Hauses. Er klingt alt und nervös. Ich hab ihn gleich nach dem Alarm gehört. Noch ist er nicht aufgetaucht, also kann ich noch verschwinden, wenn ich schnell mache.
    Schmeiß die Leiter in den Schuppen, versteck dich da außer Sichtweite, peil die Lage.
    Da steht ein alter Mann am Tor, scheint wackelig auf den Beinen zu sein und offenbar unschlüssig, ob er auf der Rückseite des Hauses nach dem Rechten sehen soll. Bis jetzt hat er mich noch nicht gesehen, aber sobald ich mich bewege, wird er es.
    Ich muss warten und keinen Mucks tun.
    Aber lange kann ich das nicht. Ich muss weg. Wenn noch mehr Typen aufkreuzen, sitze ich in der Scheiße.
    Er kommt langsam näher, argwöhnisch um sich blickend. Sieht verschreckt aus, als wüsste er nicht, ob er das wirklich machen soll. Ich flüstere ihm zu.
    Â»Kehr um, Opa. Das ist hier nichts für dich.«
    Er kommt näher. Ich bleibe, wo ich bin, und beobachte.
    Er hält an der Ecke des Hauses, schaut erst in die eine, dann in die andere Richtung. Muss kurzsichtig sein, guckt in den Garten und am Haus entlang.
    Â»Kehr um, Opa.«
    Die Alarmanlage heult immer noch nervtötend. Ich komme mir wie ein Idiot vor, kann immer noch nicht glauben, dass ich so dämlich war. Ich hätte niemals so ein Risiko eingehen dürfen. Ich hätte die Bücher Bücher sein lassen und verschwinden sollen.
    Und hier kommt noch mehr Ärger – eine zweite Männerstimme von der Frontseite des Hauses.
    Â»Jim? Bist du da?«
    Genau das, was ich brauche. Der Opa dreht sich um.
    Â»Ich bin im Garten hinter dem Haus.«
    Der andere Mann taucht auf. Um die dreißig, bulliger Typ, sieht nach Hausmeister aus. Er geht zu dem Opa hinüber und gemeinsam betrachten sie die Rückfront des Hauses. Und jetzt ist eine dritte Stimme zu hören.
    Â»Jim?«
    Eine Frauenstimme. Sie ist am Tor, ehe die anderen antworten können. Ungefähr so alt wie Bulli. Sie hat ein Handy.
    Â»Wir sind hier«, ruft der Opa.
    Sie kommt zu ihnen in den Garten.
    Â»Stimmt irgendwas nicht?«, sagt sie.
    Â»Ich sehe nichts«, sagt Bulli.
    Â»Dann verschwindet«, flüstere ich. »Verschwindet doch.«
    Aber sie verschwinden nicht. Im Gegenteil, sie schwärmen aus, der Opa geht ans Ende des Gartens, die Frau geht hinüber zur Fenstertür, Bulli kommt auf den Schuppen zu.
    Jetzt wird es brenzlig, Bigeyes. Noch hat er mich nicht gesehen, aber wenn er bis hierher kommt, bin ich geliefert. Plötzlich ruft die Frau.
    Â»Da!«
    Sie zeigt aber nicht auf mich, sie zeigt auf das Zimmer der Zwillinge. Bulli bleibt stehen und dreht sich um.
    Â»Das Fenster«, sagt sie. »Es ist einen Spaltweit offen.«
    Beide Männer schauen hinauf zum Fenster.
    Â»Könnte vorher schon so gewesen sein«, sagt der Opa. »Du weißt doch, wie die Jungs sind.«
    Â»Da sind Spuren im Gras«, sagt die Frau. Sie bückt sich. »Als ob da jemand eine Leiter aufgestellt hätte.«
    Der Opa geht zu ihr hinüber und schaut es sich aus der Nähe an.
    Â»Ob das Spuren von einer Leiter sind, kann man nicht mit Sicherheit sagen.«
    Â»Das ist leicht zu überprüfen«, sagt Bulli. »Die Leiter ist im Schuppen verwahrt.«
    Und damit wendet er sich wieder in meine Richtung.
    Â»Ich rufe Mr Braden an«, sagt die Frau. »Ich habe seine Nummer im Büro.«
    Â»Und dann die Polizei«, sagt der Opa.
    Â»Ich schau mal nach der Leiter«, sagt Bulli und kommt näher heran.
    Ich überlege fieberhaft. Wenn ich hier stehen bleibe, sieht er mich, sobald er an der Schuppentür angekommen ist. Wenn ich ihm seitlich ausweiche, sehen mich die anderen beiden.
    Aber jetzt kommen noch mehr Stimmen von der Vorderfront.
    Männerstimmen.
    Â»Alles in Ordnung da hinten?«
    Â»Brauchen Sie

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