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Flirt mit dem Tod

Flirt mit dem Tod

Titel: Flirt mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Luc
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sie lief. So wund ihre Handgelenke von den Handschellen waren, so aufgeschlagen waren ihre Schienbeine von den Eisenstufen, über die ihr Peiniger sie schleifte.
    Von dem Treppenabsatz vor der Wohnung konnte Elena einen letzten Blick auf Dominics Elternhaus werfen. Still und dunkel lag es auf der anderen Straßenseite, nur vom Verandalicht beleuchtet.
    Dann war sie in der Wohnung und hinter ihr fiel die Tür ins Schloss. Steve ließ sie los und Elena sank erschöpft zu Boden. Mühsam versuchte sie, zu Atem zu kommen.
    Er schaltete das Licht ein und Elena blinzelte gegen die Helligkeit. Als sich ihre Augen an das Licht gewöhnt hatten, blickte sie sich um. Sie befand sich in einem schäbigen Zimmer. Die wenigen Möbel waren alt, abgenutzt und fadenscheinig, die dicken, dunklen Vorhänge an den Fenstern verschlissen und zugezogen.
    Steve zerrte Elena an den Handschellen auf die Beine, was ihr erneut Tränen in die Augen trieb. »Auf geht’s, meine Hübsche. Jetzt zeig ich dir mein Reich.« Er führte sie in einen kleinen Raum, in dem ein schmales Bett und ein Schrank standen. Für mehr war hier kein Platz.
    Er warf sie bäuchlings auf das Bett und öffnete eine Seite der Handschelle. Elena versuchte automatisch, sich auf den Rücken zu drehen und mit der freien Hand nach ihm zu schlagen.
    Lachend hielt er ihren Arm fest. Ihre Finger waren noch ganz taub von den Fesseln und ihr fehlte die Kraft. Steve klemmte sie unter seinem Körper ein und riss die Hand hoch, an der noch die Handschelle baumelte. Mit einem metallischen Klicken schloss sie sich um ein Metallrohr über dem Kopfende des Bettes. Ein Rohr, das im Vergleich zum Rest des Raumes ziemlich neu wirkte. Er drehte sie auf den Rücken, während er sie gewaltsam mit seinem Gewicht auf die Matratze presste, und zog noch eine weitere Handschelle aus einer Nachttischschublade.
     
    *
     
    Steve stellte sich neben das Bett, in dem er in seiner Kindheit geschlafen hatte, und betrachtete die Frau, die nun darin lag. Auf ihre Beine würde er achtgeben müssen. Sie würde ihn treten, sobald sie die Möglichkeit dazu hatte. Aber er war kein Dummkopf, auch wenn Elena das noch nicht begriffen hatte.
    »Willkommen, Schätzchen.« Er ließ seine rechte Hand langsam von ihrem Bauch über ihre Brust zu ihrem Hals wandern. Und drückte ganz leicht zu. »Das hier ist mein Kinderzimmer. Hier habe ich schon viele schlimme Dinge getan«, flüsterte er und zwinkerte ihr zu. Dann drückte er noch einmal die Schlagadern an ihrem Hals zusammen, damit sie ihn auch ernst nahm. »Ich nehme dir jetzt den Knebel ab, damit wir uns unterhalten können. Du wirst nicht schreien, denn wenn du es tust, werde ich dir sofort meine Hände um den Hals legen. Was dann passiert, weißt du ja.« Er lachte. »Willst du leben, Elena? Willst du noch ein bisschen hoffen, dass dein hübscher Prinz auf seinem weißen Ross angaloppiert kommt und dich rettet?« Er machte eine kunstvolle Pause und strich mit dem Finger über ihren Kiefer. »Oh, wie traurig. Ich befürchte, dafür bedeutest du ihm nicht genug. Schließlich weiß ich, wie Coleman die Frauen verschleißt.«
    Elena saugte keuchend die Luft ein, als er ihr das Geschirrtuch abnahm. »Dafür wirst du zahlen! Sie werden dich kriegen, Steve, das kannst du mir glauben.« Die Worte kamen rau aus ihrem Mund, aber sie klangen wie eine unumstößliche Tatsache.
    Er warf lachend den Kopf in den Nacken. »Niemand, liebe Elena, niemand wird mich jemals kriegen. Hast du noch nicht bemerkt, was für ein Haufen von Idioten dieses Dezernat, ach, was sag ich – die gesamte Bostoner Polizei – ist? Ich bin ihnen haushoch überlegen.« Er legte wieder eine Hand an ihren Hals und übte leichten Druck aus. »Und jetzt sag mir, wo die restlichen Kopien der Tagebücher sind.«
     
    *
     
    Dominics Wagen schoss mit quietschenden Reifen in Elenas Auffahrt. Das Garagentor stand offen und in der Waschküche brannte Licht. Der Rest des Hauses war dunkel.
    Er sprang aus dem Auto und rannte in die Garage. Die Tür zur Waschküche stand offen und drinnen lag ihre Handtasche auf dem Boden. »Elena!«
    Ein weiterer Schrei ließ ihn aufhorchen. Jeffrey rief nach ihm. Dominic rannte aus der Garage und um das Haus herum, in die Richtung, aus der er die Stimme seines Schwagers gehört hatte.
    Jeffrey und sein Bruder knieten auf der Veranda vor Elenas Haustür. Geno telefonierte. Als Dominic näher kam, sah er jemanden auf der Veranda liegen. O nein, bitte nicht Elena! Das war alles,

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