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Flirt mit dem Tod

Flirt mit dem Tod

Titel: Flirt mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Luc
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Carly Paulson«, flüsterte er und lächelte sie an. Seine Augen spiegelten eine Mordlust wider, die alles überstieg, was er sie bisher hatte sehen lassen.
    Carly schluckte mühsam. Sie würde diese Nacht nicht überleben. Aber sie würde sich wehren. Sie würde kämpfen. Für David, für die Liebe, die sie verraten hatte, und für das Kind, das sie niemals haben würde.

6.
     
     
     
    E lena hatte höllische Schmerzen, als sie nach Hause kam. Sie hätte es Dominic gegenüber nie zugegeben, aber am liebsten wäre sie irgendwann von ihrem Schreibtisch auf die Toilette geschlichen, um eine Schmerztablette zu nehmen.
    Rabbit erwartete sie bereits auf der Veranda, empört maunzend, weil er so lange auf sein Abendbrot hatte warten müssen. Normalerweise hätte sie den Kater hochgenommen, um sich seine Gunst mit ein paar Streicheleinheiten zurückzuerobern, aber ihre geprellten Rippen ließen das nicht zu. Sie öffnete die Haustür und folgte Rabbit, der schnurstracks in der Küche verschwand und auf sein Schüsselchen zuhielt.
    Nachdem sie ihren Mitbewohner vor dem sicheren Hungertod bewahrt hatte, warf er ihr einen gnädigen Blick zu und machte sich über den kleinen Berg Katzenfutter her, den sie ihm vorgesetzt hatte.
    Sie seufzte. Kaum war ihr Partner ihr gegenüber etwas milder gestimmt, war ihr Kater beleidigt. »Männer«, murmelte sie und entschied sich für ein heißes Schaumbad gegen die Schmerzen und die trübe Stimmung.
    Sie ließ heißes Wasser auf eine extra große Menge Badezusatz laufen und zog sich aus. Kritisch betrachtete sie sich im Spiegel. Die blauen Flecken begannen langsam zu verblassen und hatten ihre Farbe von dunkelviolett ins Blaugrüne verändert. Aber die Schmerzen und die Verspannungen waren deshalb nicht weniger geworden. Der Arzt hatte ihr geraten, sich ein paar Tage zu schonen. Aber daran war nach den Morden an Natasha Edwards und Pete Johnson nicht mehr zu denken.
    Vorsichtig ließ sich Elena in den heißen Schaum gleiten und schloss mit einem wohligen Seufzen die Augen.
     
    *
     
    Dominics kühle, unpersönliche Wohnung empfing ihn mit einer durchdringenden Stille. Ohne das Licht anzuschalten, ließ er sich in seinen Fernsehsessel fallen. Er legte den Kopf gegen die Lehne und starrte in die Dunkelheit.
    Heute hatte er Elena gesagt, dass sie ihm vertrauen könne, und er hatte es tatsächlich so gemeint. Mittlerweile hatte er sie gern als seine Partnerin, auch wenn er das Lieutenant Bergen gegenüber niemals ohne Weiteres eingestehen würde.
    Er hatte angefangen, Elena zu mögen, ihre ernsthafte, korrekte Art, und das leichte Erröten, wenn Steve ihr einen Kaffee brachte. Sie war süß – und hübsch. Unbehaglich versuchte er, diesen Gedanken zu verdrängen – oder sich wenigstens auf ihre beruflichen Qualitäten zu beschränken.
    Aber er konnte es nicht abstreiten. Sie war ihm irgendwie unter die Haut gegangen. Und sie schien wie er eine schmerzhafte Vergangenheit mit sich herumzutragen. Das zeigte ihm ihr manchmal nachdenklicher, einsamer Blick, wenn sie sich unbeobachtet fühlte. Dominic nahm sich fest vor, diesem Blick auf den Grund zu gehen.
    Sein Handy klingelte. Er zog es aus der Tasche und blickte auf das Display, das gespenstisch in der Dunkelheit leuchtete. Der Anrufer war Judy. Und Judy hatte Bereitschaft. Mit einem Seufzen nahm er den Anruf an.
    »Hey Dom«, begann sie ohne große Einleitung. »Ich bin an einem Tatort und glaube, du solltest mit Elena herkommen.«
    Dominic lauschte ihrer kurzen Erklärung. Adrenalin rauschte durch seine Adern. »Wir kommen, so schnell wir können. Informier inzwischen Bergen.«
    Nachdem er aufgelegt hatte, scrollte er zu Elenas Nummer. Doch dann hielt er inne. Er würde zu ihr fahren, ohne sie vorher anzurufen. Aus irgendeinem Grund, der ihm nicht ganz klar war, wollte er sie sehen. So schnell wie möglich. Und er wollte wissen, wie er sie in einer Freitagnacht antreffen würde.
     
    *
     
    Elena fuhr hoch. Jemand klopfte an der Tür. Ihre Rippen protestierten bei der ruckartigen Bewegung. Rabbit, der es sich auf ihren Beinen gemütlich gemacht hatte, sprang mit einem Fauchen vom Sofa. Irritiert kam sie zu sich. Der Kater und sie waren vor dem Fernseher eingeschlafen.
    Das Klopfen an der Haustür ließ nicht nach, also warf sie einen Blick durch das kleine Seitenfenster, bevor sie genervt öffnete. »Was willst du hier?«, knurrte sie Dominic an. Sie gehörte eindeutig nicht zu den Menschen, die gut gelaunt waren, wenn man sie aus dem

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