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Flirt mit dem Tod

Flirt mit dem Tod

Titel: Flirt mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Luc
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schweigen. In ihrem Mundwinkel war ein Klecks Mayonnaise hängen geblieben. Sie leckte ihn mit ihrer kleinen rosa Zunge weg und Dominic fand es plötzlich gesünder, sich auf sein Sandwich zu konzentrieren als auf das Gesicht seiner Partnerin.
    »Ich war noch nie hier.« Elena blickte sich im Lokal um.
    »Um diese Zeit ist nicht mehr viel los. Aber das Essen ist wirklich gut.« Dominic sah zum Tresen hinüber. Tom spitzte die Ohren. Er war von Natur aus neugierig und eine ziemliche Tratschtante. Aber sie saßen weit genug entfernt, sodass er ihr Gespräch nicht belauschen konnte.
    »Du bist nicht aus Boston«, sagte er, wieder an Elena gewandt. »Erzähl mal, was dich hierher verschlagen hat.«
    Elena schluckte einen Bissen Truthahn hinunter. »Was?«
    Ihr fassungsloser Gesichtsausdruck brachte ihn zum Lachen. »Hey, du bist mein Partner. Wir müssen uns doch langsam mal kennenlernen, meinst du nicht?«
    »Ach ja? Wolltest du nicht um jeden Preis vermeiden, mein Partner zu werden?« Sie stocherte in ihrem Salat herum. »Sind wir jetzt an dem Punkt, an dem ich dir vertrauen soll?«
    Die Unterhaltung hatte plötzlich eine ernsthafte Richtung eingeschlagen. Dominic setzte sich gerade hin und sah sie fest an. »Du kannst mir absolut vertrauen. Ich wollte nicht mit dir zusammenarbeiten, das stimmt. Aber das hat nichts mit dir zu tun. Ich wollte einfach keinen neuen Partner.«
     
    *
     
    Er blickte sie immer noch ernst an und sie verstand, was er sagen wollte. Er hatte seinen Partner verloren und wollte das nicht noch einmal erleben. Seine Augen zeigten ihr, was sie in der Zeit, in der sie zusammenarbeiteten, schon mehrmals vermutet hatte. Dominic Coleman war eine gequälte Seele.
    Sie lächelte schmerzlich. »Und dann bekommst du gegen deinen Willen eine neue Partnerin, die sofort auf sich schießen lässt.«
    Dominics Blick war noch immer ernst. »Du hast mir das Leben gerettet, Elena.«
    Sie antwortete nichts darauf. Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus. Dann legte Dominic seine Hand auf dem Tisch über ihre. Seine Hand war groß, fest und warm. Elena zuckte zusammen und versteifte sich. Kurz überlegte sie, ihre Hand wegzuziehen, doch dann ließ sie sie liegen.
    Dominic, der sie immer noch ernst ansah, öffnete den Mund, um etwas zu sagen … und wurde von seinem Handy unterbrochen. Wie aus einer Trance gerissen, blinzelte er zweimal, bevor er ihre Hand losließ und nach seinem Mobiltelefon griff.
    Elena zog langsam ihre Hand über den Tisch und ballte sie in ihrem Schoß zu einer Faust. Sie konnte ihn noch spüren. Seine Wärme lag noch auf ihrem Handrücken.
    »Wood ist fertig mit dem Rechner. Er sagt, dass es interessant für uns sein dürfte«, teilte er Elena mit, nachdem er aufgelegt hatte. Dann drehte er sich zu Tom, der die ganze Zeit nicht aufgehört hatte, sie neugierig zu beobachten. »Kannst du uns die Reste einpacken?«
    Der junge Mann nickte und räumte ihre Teller ab.
    Mit der braunen Papiertüte in der Hand öffnete Dominic ihr die Tür. Draußen hielt er sie am Arm fest, sodass sie sich zu ihm umdrehen musste. »Du kannst mir vertrauen«, sagte er, immer noch ernst. »Bedingungslos. Und weil dir die Frage sowieso auf der Zunge liegt, beantworte ich sie dir auch gleich. Ja. Ich vertraue dir auch.«
    Elena musste schlucken. Sie brachte nur ein Nicken zustande. Die Worte klangen aufrichtig. Sie konnte nicht anders, sie glaubte sie.
     
    Wood zeigte ihnen, was er beim Auswerten von Miss Edwards Rechner herausgefunden hatte. Drohmails. Und jede Menge Beschimpfungen.
    »Sie stammen von Frauen«, stellte Elena fest und blätterte durch ein paar der ausgedruckten Seiten.
    »Hauptsächlich. Das Opfer hatte auch einen Facebook-Account. Dort sieht es nicht viel besser aus. Was die einen Cybermobbing nennen, scheinen andere wohl als Möglichkeit zu sehen, einem Miststück die Leviten zu lesen, ohne sie zu Hause besuchen zu müssen«, fuhr Wood fort.
    Du verdammte Schlampe. Reichen dir nicht die Männer, die du an jeder Straßenecke aufgabeln kannst? Hat es dir Spaß gemacht, eine Familie zu zerstören?
    » Abgeschickt am Dienstag. Da war Natasha schon tot«, murmelte Dominic.
    Ich wünsche dir die Pest an den Hals. Ich dachte, wir wären Freundinnen. Wie kannst du nur so falsch und so verdorben sein, dich an meinen Mann heranzuschmeißen? Verrotte in der Hölle, du verdammtes Miststück.
    »Das ist von Montag.« Er überflog die Absenderdaten weiterer Mails. »Die gingen alle erst nach ihrem Tod

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