Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flirt mit dem Tod

Flirt mit dem Tod

Titel: Flirt mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Luc
Vom Netzwerk:
Vater ging. Du hast mich ins Messer laufen lassen, als es um Nina Richards ging. Selbst Bobby hat von dem Mord an ihr gewusst.« Wütend wedelte sie mit den Händen und warf die Akte, in der sie gelesen hatte, auf den Couchtisch. Rabbit maunzte sie empört an, bevor er seine Augen wieder schloss und weiterdöste. »Warum hast du dich mit Nina gestritten?«
    »Was?«
    »Steve sagte, du hättest dich mit ihr gestritten.«
    »Ach ja, hat er das?« Erschöpft lehnte er den Kopf gegen den Sessel und schloss die Augen. »Hör mal, es tut mir leid, wie das alles gelaufen ist. Ich bin von der ganzen Sache auch ein bisschen überrumpelt und muss erst mal damit klarkommen.«
    »Nein, Dominic. Keine Ausflüchte mehr.« Als er die Augen wieder öffnete, hielt sie seinen Blick fest. »Ich will ab jetzt alles wissen. Jedes Detail. Da draußen läuft ein Mörder herum, der vier Menschen auf dem Gewissen hat. Deine Freundin wurde getötet – und ihr Mörder wurde nie gefasst. Also sei, verdammt noch mal, ehrlich zu mir und erzähl mir alles. Ich bin deine Partnerin. Ich habe mein Leben für dich riskiert«, spielte sie die Karte aus, mit der sie zwar nicht auftrumpfen wollte, von der sie aber wusste, dass sie auf jeden Fall zog.
    Dominic schwieg lange. Elena dachte schon, er würde nichts sagen, doch dann seufzte er und begann leise zu erzählen. »Ich hatte keinen Streit mit Nina. Ich habe mich von ihr getrennt.«
    »Was? Laut der Zeugenaussagen, die ich gelesen habe, seid ihr ein absolutes Traumpaar gewesen.«
    »Ja. Das waren wir auch. Und ich habe sie geliebt. Das habe ich wirklich. Aber ich war auch einfach nur ein dämlicher, achtzehnjähriger Junge, auf Abenteuer aus und schwanzgesteuert. Ich war mit Nina zusammen, seit wir fünfzehn waren. Sie war das erste Mädchen, das ich geküsst habe, das erste Mädchen, mit dem ich auf einen Ball gegangen bin, und sie war die Erste, mit der ich geschlafen habe. Ich habe sie nie betrogen, obwohl ich dazu ausreichend Gelegenheit hatte. Damals war ich im Basketballteam, und wir waren sehr erfolgreich. Nicht nur im Spiel, sondern auch bei den Mädchen. Meine Mitspieler machten sich über mich lustig. Sie haben jedes Mädchen flachgelegt, das sich flachlegen ließ. Nach den Spielen. Auf den Partys am Wochenende. Und ich bin immer brav zu meinem Mädchen nach Hause gegangen. Kurz vor unserem letzten Spiel hatten sie mich dann so weit. Ich kam zu dem Schluss, ich würde etwas verpassen, wenn ich nicht auch ein paar Erfahrungen sammeln würde, bevor ich mit der Schule fertig war. Also bin ich zu ihr gegangen und habe Schluss gemacht. Ich habe ihr gesagt, dass ich mich weiterentwickeln will und dass wir seit drei Jahren auf der Stelle treten.« Er hielt inne und trank einen Schluck Wasser. Seine Stimme klang so rau, als bestünde sein Hals nur noch aus rohem Fleisch. »Es hat mir das Herz gebrochen. Sie hatte den Schlag nicht kommen sehen. Aber sie war tapfer. Sie hat es geschafft, nicht zu weinen, obwohl ihre Augen vor Tränen fast überliefen. Sie sagte: Es ist in Ordnung, ich verstehe dich. Obwohl sie mich nicht verstand. Sie hat mich einfach nur geliebt. Wir fuhren zu dem Spiel – dem letzten der Saison. Wir haben die Meisterschaft gewonnen. Auf der Siegesfeier floss das Bier in Strömen. Es gab jede Menge Cheerleader, Unmengen hübscher, williger Mädchen. In dem Moment habe ich es begriffen. Ich wollte keine von ihnen. Ich wollte nur Nina.« Er lachte bitter. »Meine große Freiheit dauerte gerade einmal zwölf Stunden. Am nächsten Morgen bin ich zu ihr gegangen, um mich zu entschuldigen, und sie zu bitten, mich zurückzunehmen. Es war mir egal, was meine Mitspieler davon halten würden. Es war mir egal, was ich tun musste, um sie zurückzugewinnen. Ich hätte alles getan. Als ich zu ihrem Haus kam, warteten ihre Eltern im Morgenmantel und mit sorgenvollen Gesichtern. Sie erzählten, dass Nina das Haus am Vortag nach meinem Besuch verlassen hatte. Seitdem hatten sie nichts mehr von ihr gehört. Sie hofften, sie wäre mit mir zusammen gewesen, aber diese Hoffnung starb in dem Moment, in dem ich an ihre Tür klopfte.
    Am nächsten Tag fand man sie. Vergewaltigt und ermordet. Sie ist in dem Wissen gestorben, nicht genug von mir geliebt zu werden, von mir fallen gelassen worden zu sein.
    Ich hätte ihren Tod verhindern können. Das ist das Schlimmste daran. Wenn ich nicht Schluss gemacht hätte, wäre sie mit zu dem Spiel gefahren und anschließend auf die Feier gegangen. Ich hätte all

Weitere Kostenlose Bücher