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Flitterwochen

Flitterwochen

Titel: Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Probleme. Wir ernähren uns zum Teil von Keksen, und neulich wachte Andrew nachts auf und sagte, ihm liege etwas ganz schwer auf der Brust, und er hätte geträumt, es wäre der Bankdirektor, aber ich glaube, es waren nur die Kekse.«
    Dann kehrte sie zu ihren versammelten Gästen zurück und erklärte, daß sie in Zukunft herrliches hausgemachtes Brot haben würden.
    An diesem Abend wartete Grant, bis Lawrence zum Zelt gegangen war und Lee und Andrew in der Küche allein waren, und dann brach es aus ihm hervor: »Also, ich bin jetzt weg, egal was Lawrence tun will. Ich kann irgendeinem Lieferwagen oder einen Bus nehmen; euer Haus wird gerammelt voll sein. Es ist einfach unverschämt, daß wir hier rumhängen.«
    »Sei nicht albern, Grant. Du hängst nicht rum, und selbst wenn das Haus gerammelt voll ist, seid ihr doch draußen im Zelt. Und das wird sehr nützlich sein, denn darin wird Sallys Dennis übernachten müssen.«
    »Aber wir sind doch jeden Abend zum Abendessen hier.«
    »Was macht das schon aus? Und du hilfst mir immer beim Spülen und beim Auftragen und bei so vielen anderen kleinen Dingen.«
    »Ganz zu schweigen von dem Zaun, bei dem du mir hilfst«, warf Andrew ein. »Nein, du verläßt das Schiff nicht, auch wenn es etwas überfüllt ist. Du bist bei der ganzen Angelegenheit nichts weiter als ein unbezahlter Arbeiter, und es wundert mich gar nicht, daß du kündigen willst.«
    Bei diesen Worten wurde Grants Verlegenheit größer denn je, und er meinte, er würde ja nichts lieber tun, als bleiben, aber es gebe Grenzen... Dann erklärte er sich einverstanden, am nächsten Morgen mit Andrews Wagen nach Ruru zu fahren und zu versuchen, »etwas Brot aufzutreiben«, wie Lee sich ausdrückte. Außerdem sollte er einen Mehlvorrat für das große Abenteuer anlegen, damit die Massen mit hausgemachten Brotlaiben gefüttert werden konnten.
    »Das ist das Ende«, murmelte Andrew später in der sicheren Abgeschiedenheit des Badezimmers. »Sally hätte uns wenigstens die Möglichkeit geben können, nein zu sagen. Und daß sie ihren jungen Mann anschleppt, finde ich einfach ziemlich unverschämt.«
    »Liebling, als Tante Hester plötzlich ohne Vorwarnung auftauchte, hast du das nicht gefunden. Ganz ehrlich, ich fühle mich sehr viel wohler, daß deine Familie jetzt mal dran ist. Was Dennis betrifft, so habe ich die echte Hoffnung, daß Sally diesmal vielleicht wirklich ernst macht.«
    »Davon kann keine Rede sein. Ich habe dir schon gesagt, ich glaube nicht, daß das Mädchen heiraten will, und ich sehe nicht ein, wieso man von dir erwartet, daß du für ihre Gelegenheitsbekanntschaften kochst.«
    »Aber du weißt ganz genau, daß du Sally gern magst, und ich auch, und stell dir nur vor, wir hätten uns vielleicht nie kennengelernt, wenn sie dich nicht auf diese schreckliche Party gezerrt hätte.«
    Sie starrten sich an, entsetzt über diesen gräßlichen Gedanken, und jetzt sagte Lee: »Aber gib dir etwas Mühe, nicht so mürrisch auszusehen, sonst fühlen sich alle unbehaglich.«
    »Ich weiß. Ich muß vor Freude grinsen wie ein Idiot für den Fall, daß der Professor sich im Weg fühlt, Tante Hester sich überflüssig, Grant sich lästig oder der gelbe Hund sich ungeliebt vorkommen. Aber das sind leider viel zuviele empfindliche Gemüter, als daß ein Mensch noch Rücksicht darauf nehmen könnte.«
    »Macht ja nichts. Es wird nicht lange dauern — aber erinnerst du dich, was für einen ganz ruhigen Sommer wir verbringen wollten?«
    »Und ob ich mich erinnere, und dieses verrückte Buch mit seinen >Ewigen Flitterwochen< — und außerdem erinnere ich mich, daß wir erst wenige Monate verheiratet sind. Die Leute könnten vielleicht so taktvoll sein, etwas zu warten, vor allem Sally und ihr komischer Freund.«
    »Aber sie kommt doch, um Freude in unsere Einsamkeit zu bringen«, sagte Lee kichernd. »Und der Professor kann nichts dafür, daß er hier ist. O Andrew, ich wünsche, du hättest gesehen, wie der arme Mann vor Schwäche seinen Kopf gegen Tante Hesters Schulter lehnte, und mit welch wilder Entschlossenheit sie seine Schlagader abklemmte. Es war richtig rührend.«
    »Bestimmt war es das. Ich könnte Lawrence umbringen, weil er die Flasche hat liegen lassen.«
    »Trotzdem, man kann Glück im Unglück haben.«
    »Ich möchte wissen, wie. Der arme alte Mann hat eine scheußliche Wunde und wir einen weiteren Besucher. Wo siehst du da Glück?«
    »Na ja, schließlich sind sie noch nicht so schrecklich alt, und

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