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Flitterwochen

Flitterwochen

Titel: Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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blasses Gesicht gewahrte, bekam er einen Wutanfall, und Lee mußte beide Badezimmerhähne ganz aufdrehen.
    »Sie machen dich fertig. Ich werde Sally sagen, daß...«
    »Pst. Das darfst du nicht tun. Ist ja schon gut. Ich wünschte nur, sie würden manchmal ohne mich ausgehen.«
    »Wie lange... ?« Die unvermeidliche Frage brauchte nicht zu Ende gesprochen werden. Lee hatte ihm schon erklärt, sie hätte sofort gewußt, was kommen würde, als er im sicheren Schutz des Badezimmers auch nur den Mund aufgemacht hatte.
    »Keine Ahnung. Jedenfalls sind sie eine gute Hilfe, und sie machen freie Bahn für Tante Hester und den Professor.«
    Mit einem vernichtenden Blick drehte Andrew die Wasserhähne zu und ging entschlossen zu Bett.
    Am Samstag verkündete Sally: »Heute abend wollen wir alle zusammen nach Ruru gehen. Es ist ein Film angekündigt, und ich bin wahnsinnig gespannt, das Kino hier zu sehen. Es ist ein alter Film, aber ganz anständig. Kitty Macfarlane fragen wir auch. Habt Ihr nicht noch andere Nachbarn, Lee?«
    »Lieber Himmel, natürlich. Habe ich dir das nicht erzählt? Sogar nette, und sie haben einen Tennisplatz. Donald Harvey und seine Schwester Kathleen Estrade. Sie ist Witwe, aber noch ziemlich jung. Wir werden anrufen und sie fragen. Sie wollten diese Woche die Schafe scheren, beziehungsweise wahrscheinlich sind sie schon fertig.«
    Zu ihrer Überraschung sagte Sally: »Vielleicht sind wir auch ohne die beiden genug. Sie könnten nicht zu uns passen. Die Beschreibung klingt schrecklich ländlich.«
    »Sei nicht so überheblich. Das stimmt überhaupt nicht. Der Pfarrer hat mir erzählt, Donald wollte Wissenschaftler werden, als sein Vater starb und er dann die Farm übernehmen mußte, und Kathleen ist alles andere als ein Bauerntrampel.«
    »Trotzdem, es werden zuviele, oder nicht?«
    »Aber gerade hast du gefragt, ob wir nicht noch mehr Nachbarn hätten«, sagte Lee und blickte leicht gereizt. »Außerdem, je mehr wir sind, um so besser, ich werde also anrufen und sie fragen.«
    Kathleen sagte Ja, sie würde gerne kommen. Das Scheren wäre zu Ende, aber sie hätten die ganze Woche geschuftet und könnten eine Pause gebrauchen. Sie verabredeten sich für Viertel vor acht im Kino.
    Aber schließlich wurde das ganze Unternehmen durch das Fehlen des lebhaftesten Mitglieds und gleichzeitig Organisators leicht getrübt. Sally bekam unerwartet heftige Zahnschmerzen und sagte, sie wäre einfach nicht fähig, auszugehen. »Ausgesprochenes Pech«, erklärte sie, wobei sich ihr kleines Gesicht vor echtem Schmerz verzog. »Aber für die kleine Sally gibt es nur noch drei Aspirin und dann das Bett. Ich bin einfach untröstlich, meine Lieben, aber ich würde wahnsinnig, wenn ich dasitzen und einen Film ansehen müßte. Ihr müßt eben ohne mich gehen und mir morgen alles erzählen. Ich glaube, daß ich für niemanden mehr zu sprechen bin, wenn ihr nach Hause kommt.«
    Sie machten sich ziemlich traurig auf den Weg. Ohne Sally würde es nur halb soviel Spaß machen, und es kostete einige Mühe, Andrew zu überzeugen, daß er seiner Frau alles verderben würde, wenn er nicht mitkäme, und daß Tante Hester sich schon um den Kranken kümmern würde. Schließlich kamen die drei Autos rechtzeitig nach Ruru, und Lee war ganz begeistert, als sie entdeckte, daß sich das Kino in der Stadthalle befand, einem großen nackten Raum, der sich auf hohen Säulen über dem Strand erhob. Bei Springflut umspülte das Wasser den Fuß der Säulen und brachte den starken Geruch des Meeres und von Tausenden von Fischen mit, die in den letzten fünfzig Jahren an die Küste geschwemmt worden waren. Eine leiterähnliche Treppe führte zur Halle hinauf, und an der Tür stand ein kleiner Tisch, an dem der schielende Ladenbesitzer wachte.
    Er begrüßte Lee wie eine alte Bekannte, und während er ein Auge ziellos über das Publikum schweifen ließ, betrachtete er mit dem anderen neugierig die Gesellschaft in ihrer Begleitung. Er sammelte das Eintrittsgeld in Gestalt von Zweischillingstücken in einen großen Emaillebecher ein und erklärte, daß sie sich hinsetzen könnten, wo es ihnen am besten gefalle. Die »Vorstellung«, erklärte er, würde etwas später beginnen, weil Sam, der den Film brachte, einen Plattfuß gehabt hatte. Aber er sei angekommen und es würde gleich losgehen; inzwischen unterhielt Mrs. Frost, die Frau des Inhabers, sie mit etwas Musik.
    Zu ihrer Überraschung kam die Musik von einem alten, sehr lauten Klavier, das Mrs.

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