Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flossen weg

Flossen weg

Titel: Flossen weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
Vom Netzwerk:
oder?«, rief die Frau, als Nate näher kam. »Liebling, der Mann da ist irgendwer. Ich bin mir sicher, dass ich ihn im Discovery Channel gesehen habe. Fotografier mich mit ihm!«
    »Wer ist das?«, fragte »Liebling«, während seine Frau Nate am Arm packte und posierte, als hätte er ihr eben einen Scheck ausgehändigt.
    »Ich weiß nicht. Einer von diesen Ozeanleuten«, sagte sie durch ihr Grinsen, als posiere sie mit einer der geschnitzten Statuen, mit denen die Hauseingänge in Lahaina geschmückt waren. »Mach einfach ein Foto.«
    »Sind Sie einer von den Cousteau-Knaben?«
    » Oui « , sagte Nate. »Jetzt muss ich mich aber mit meiner guten Freundin Sylvia Earle unterhalten«, fuhr er mit französischem Akzent fort und machte sich auf den Weg hinüber zu Amy. »Ich muss dich mal sprechen.«
    »Sylvia Earle! Die ist von National Geographie. Mach ein Foto von den beiden zusammen, Liebling.«
     
    »Er lügt, Nathan«, sagte Amy. »Du kannst es nachprüfen, wenn du willst. Es stand alles im Lebenslauf, den ich Clay gegeben habe.« Sie schien nicht böse zu sein, nur verletzt, hintergangen vielleicht. Ihre Augen waren groß und tränenfeucht, und langsam sah sie aus wie eines dieser gruseligen Keane-Fotos von Kindern mit traurigen Augen. Quinn fühlte sich, als hätte er einen Sack mit kleinen Kätzchen gegen die Stoßstange seines Pick-ups geschmettert.
    »Ich weiß«, sagte er. »Es tut mir Leid. Ich wollte nur … na ja, Jon Thomas ist ein Arschloch. Ich hab mich verunsichern lassen.«
    »Schon okay.« Amy schniefte. »Es ist nur … nur … ich habe so hart gearbeitet.«
    »Ich muss es nicht überprüfen, Amy. Du leistest gute Arbeit. Es war mein Fehler, an dir zu zweifeln. Schnappen wir uns Clay, und machen wir uns an die Arbeit.«
    Behutsam legte er den Arm um sie und führte sie hinüber, wo Clays Befragung durch den Polizisten eben zu Ende ging. Clay sah die Tränen auf Amys Wangen und nahm sie in die Arme. Sie schmiegte ihren Kopf an seine Schulter. »Ich weiß. Es war ein tolles Boot, aber es war nur ein Boot. Wir kriegen ein neues.«
    »Wo ist Kona?«, fragte Nate.
    »Vor einer Sekunde war er noch da«, sagte Clay.
    In diesem Moment läutete Nates Handy. Er fischte es aus seinem Hemd und antwortete. »Nathan, ich bin’s«, sagte die Komische Alte. Nate hielt die Sprechmuschel zu.
    »Es ist die Komische Alte«, sagte Nate zu Clay.
    »Amy, geh du und hol Kona, solange ich hier mit dem Polizisten zu tun habe, okay?«, sagte Clay.
    Amy nickte und machte sich auf den Weg. Clay wandte sich wieder dem Polizisten zu.
    Die Komische Alte fuhr fort: »Nathan, ich habe wieder mit dem großen Walbullen gesprochen, und er will unbedingt, dass du ihm ein scharfes Pastrami-Sandwich auf dunklem Brot mitbringst, wenn du rausfährst. Er sagt, es sei sehr wichtig.«
    »Da hast du bestimmt Recht, Elizabeth, aber ich bin nicht sicher, ob wir heute überhaupt rausfahren. Es ist was mit Clays Boot passiert. Es ist weg.«
    »O je, er wird verzweifelt sein. Ich komme runter und kümmere mich um ihn, aber du musst heute auf den Kanal rausfahren. Ich spüre einfach, dass es von großer Bedeutung ist.«
    »Ich denke nicht, dass du extra runterkommen musst, Elizabeth. Clay schafft das schon.«
    »Na, wenn du es sagst. Aber du musst mir versprechen, dass du heute rausfährst.«
    »Versprochen.«
    »Und du nimmst ein scharfes Pastrami-Sandwich auf dunklem Brot für diesen großen Bullen mit.«
    »Ich will es versuchen, Elizabeth. Ich muss jetzt los. Clay braucht mich für irgendwas.«
    »Mit Schweizer Käse und scharfem Senf!«, sagte die Komische Alte, als Nate die Verbindung unterbrach.
    Clay bedankte sich bei dem Polizisten, der Nate im Gehen zunickte. Selbst das Pärchen aus Minnesota war weitergezogen, und nur noch Clay und Nate standen auf dem Pier. »Wo sind denn unsere Kinder?«, fragte Nate und krümmte sich bei der bloßen Vorstellung: er und Clay, das Pärchen in den besten Jahren, das die Verantwortung trug, traurig und langweilig, während die Kids einfach wegliefen und spielten und Abenteuer erlebten.
    »Ich habe Amy gebeten, Kona zu suchen. Die könnten sonstwo sein.«
    »Clay, ich muss dich was fragen, bevor sie wiederkommen.«
    »Schieß los.«
    »Hast du irgendeine von Amys Empfehlungen geprüft, bevor du sie eingestellt hast? Ich meine, hast du jemanden angerufen? In Woods Hole? Oder in dieser anderen Schule … welche war das noch?«
    »Cornell. Nein. Sie war schlau, sie war süß, sie schien zu wissen, wovon sie

Weitere Kostenlose Bücher