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Flowertown - Die Sperrzone

Flowertown - Die Sperrzone

Titel: Flowertown - Die Sperrzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.G. Redling
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verpassen, aber Ellie schubste ihn nach hinten und versuchte, ihm das Brett abzunehmen.
    »Was zum Teufel machst du? Er wollte uns gerade etwas sagen!«
    »Er hat dir nur Mist gesagt.« Bing spuckte ihr Blut ins Gesicht, und Ellie sah Tränen über seine geschwollenen Wangen laufen.
    »Er hat dich nur abgelenkt, so wie immer, damit er nach seiner Waffe greifen konnte. Verflucht noch mal, Ellie, wann wirst du endlich begreifen, dass du ihm nicht trauen kannst?«
    Er wand sich, um an ihr vorbeizukommen und den bewusstlosen Guy noch einmal zu treten, aber Ellie stieß ihn zurück.
    »Lass ihn in Ruhe, Bing. Er ist unten. Er ist k.o.«
    Sie wollte sich vergewissern, ob Guy in seiner Lage, mit dem Gesicht nach unten, genug Luft bekam, aber sie wusste, dass Bing sie davon abhalten würde. Und sie wusste auch, dass ihre Zeit ablief.
    »Lass uns gehen. Wir müssen verflucht noch mal hier raus, bevor ihn irgendjemand anfunkt.« Sie zog Bing an einem Arm hinter sich her, bis sie beide fast joggten. Bing fiel es schwer, durch seine geschwollene Nase zu atmen.
    »Wie kommen wir durch das Tor?« Sein Atem ging keuchend und war feucht.
    »Keine Ahnung. Vielleicht drüberklettern? Wir könnten versuchen …«
    Ellie verlangsamte ihr Tempo und sah um sich. Das Tor, welches das Feno-Lager vom Rest Flowertowns abtrennte, stand weit offen und war unbewacht. Sie und Bing prüften, ob an den Zäunen Kameras angebracht waren. Sollte das der Fall sein, musste es sich allerdings um Infrarotkameras handeln, denn im Torbereich war es stockfinster.
    »Denkst du, das ist eine Falle?«, flüsterte Bing.
    Ellie blickte für einen Moment auf das Tor und lauschte. »Nein. Ich glaube, dass es unbesetzt ist. Ich glaube, dass Feno nur noch aus einer Rumpfmannschaft besteht.«
    »Wieso? Wo sollen sie denn hingegangen sein?«
    Ellie schüttelte ihren Kopf. »Guy hat irgendetwas von Donnerstag erwähnt. Irgendetwas von Horizonten.«
    »Verzeih mir, aber ich gebe nicht sehr viel auf dieses Stück Scheiße.«
    Er ging weiter voran ins Dunkel, und Ellie und er hielten beide den Atem an, während sie durch das Tor schritten.
    »Das ist sehr merkwürdig, Bing.«
    Er nickte. »Merkwürdig, aber auch gut. Lass uns jetztverdammt noch mal abhauen und einen Ort finden, an dem wir uns für den Rest unseres Lebens verstecken können. Was noch ungefähr drei Stunde dauert, wenn ich danach gehe, wie sich meine Rippen anfühlen.«
    Er schlang seinen Arm Halt suchend um ihre Schulter, während sie durch die dunklen Straßen in Richtung Stadt eilten.
    In sämtlichen südlichen Stadtteilen Flowertowns war der Strom ausgefallen. Welches Versorgungsnetz auch immer Feno für seine Quartiere anzapfte, sie teilten es nicht mit der allgemeinen Bevölkerung. Eine feuchte, frühlingshafte Brise blies über die vierte Avenue, und alle Fenster waren geöffnet, um den frischen Lufthauch in die Zimmer zu lassen. Ellie und Bing mussten sich nicht sonderlich anstrengen, um im Schatten zu bleiben. Auf den zehn Blöcken, die sie zurücklegten, kam nur ein Feno-Sicherheitslaster an ihnen vorbei, und der schien es eilig zu haben, ins Hauptquartier zurückzukehren.
    An einer Straßenecke hielt Bing an und fasste sich an die Hüfte. »Wohin gehen wir?«
    Ellie blickte in beide Richtungen der Seitenstraßen. »Ich weiß es nicht. Willst du Torrez aufsuchen?« Bing zeigte nach Westen. »Ich will nicht in diese Richtung gehen«, sagte sie ihm. »Dort ist das Gefangenenlager, und ich finde, wir sollten uns so weit wie möglich davon entfernt halten.«
    Bing bewegte seinen Rumpf vorsichtig hin und her. »Ich bin dafür, überall dorthin zu gehen, wo mich niemand verprügelt.« Ellie starrte in die dunklen Straßen der Westseite. »Warum haben sie uns nicht gleich ins Gefängnis gebracht? Warum haben sie uns den ganzen Weg in das Feno-Lager gebracht, wenn sie uns einfach hätten verhaften und einsperren können? Es liegt viel näher. Es ist dafür da, Leute einzusperren. Von dort hätten wir verdammt noch mal nicht abhauen können.«
    »Ich weiß nicht, warum. Und um ehrlich zu sein, ist es mir auch egal. Wir sind jetzt draußen. Wir sollten die Straße verlassen und überlegen, was wir tun können.«
    »Einverstanden. Wie wäre es, wenn wir zu Dingles Supermarkt gingen?« Ellie kniff ihre Augen zusammen und blickte auf Bing. »Hast du Schmerzen oder ziehst du Grimassen?«
    »Beides. Warum Dingles?«
    »Warum nicht? In erster Linie bin ich am Verhungern. Bis auf einen halben Pfannkuchen habe ich

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