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Flowertown - Die Sperrzone

Flowertown - Die Sperrzone

Titel: Flowertown - Die Sperrzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.G. Redling
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Vorhänge zurück und beobachteten das schwelende Chaos unten auf der Straße. Die Blockade war umgerannt worden und die Soldaten, egal ob vom Militär oder von Feno, streiften tatenlos durch die Menge. Ohne Elektrizität wurde es in den Gebäuden stickig, und die Leute lehnten sich aus den Fenstern und riefen zu ihren Freunden auf der Straße hinunter. Die Spannungsgewalt der Situation schien nachzulassen, und die Menschenmasse, die gerade noch in Panik gewesen war, glich nun eher gelangweilten Partygästen. Die gelben Notlichter der Sicherheitsfahrzeuge blinkten weiterhin, aber die Megafonsprecher hatten es schon lange aufgegeben, die Menge aufzulösen.
    »Warum haben sie die Straße abgesperrt?«, fragte Ellie, während sie sich über die Fensterbank lehnte.
    »Ich weiß es nicht.« Bing zog sein Mobiltelefon hervor.»Wahrscheinlich auch eine Bauchreaktion. Du kennst ja das Militär. Im Zweifelsfall alles dichtmachen.«
    »War eine der Explosionen hier in der Nähe?«
    »Was meinst du mit ›eine der Explosionen‹? Wie viele gab es denn?«
    Ellie deutete mit ihrer Hand die dunkle Skyline entlang. An manchen Stellen sah der Himmel noch dunkler als dunkel aus. »Ich denke, es gab mindestens drei. Jedenfalls hörte es sich so an. Du brauchst gar nicht erst zu versuchen, zu telefonieren. Eine der Explosionen hat den Sendemast ausgeschaltet, glaube ich.« Bing fluchte, als er auf seinem Mobiltelefon das Besetztzeichen hörte. »Lass uns die Nachrichten einschalten. Vielleicht bringen sie jetzt etwas.«
    »Wenn die Telefone nicht funktionieren, geht auch das Kabel nicht.«
    »Nein.« Ellie schüttelte ihren Kopf. »Im Kraftwerk ging das Kabel. Ich habe es angemacht, bevor ich gegangen bin. Alle Kanäle gingen.«
    »Unmöglich.« Bing schmiss sein nutzloses Mobiltelefon auf einen Tisch in der Nähe. »Die Mobiltelefone und das Kabel hängen an demselben Stromkreis. Fällt eines davon aus, ist das andere auch futsch.«
    »Tja, ich kann dir nur sagen, dass das Kabelfernsehen lief und mein Telefon nicht funktionierte. In den Nachrichten kam nichts, aber es waren ja erst ein paar Minuten seit der Explosion in der Lagerhalle vergangen. Außerdem, woher weißt du, an welchem Stromkreis die Telefone und das Kabel hängen? Was bedeutet das?«
    Als Bing nicht antwortete, sondern nur mit den Schultern zuckte und sich eine Zigarette anzündete, begann Ellie zu lachen. Durch das Gras fühlten sich ihre Lippen dick und weich an. »Lass mich raten. Du hast die Schaltpläne für die Revolution heruntergeladen, stimmt’s?«
    »Findest du das witzig?« Bing lehnte sich weit aus dem Fenster. »Sieh dich um, Ellie. Was, glaubst du, geht hier vor?« Der Geruch bitteren Rauchs driftete noch immer stoßweise an ihnen vorbei. »Du glaubst, es sei Zufall, dass Gebäude einfach so in die Luft fliegen? Dass das Militär die Kontrolle über Flowertown verliert? Dass der Nachschub unterbrochen ist und die Regierung so tut, als sei sie uns gegenüber blind?«
    Er sah wieder aus wie ein Vogel, und wie immer musste Ellie sich bemühen, nicht zu lachen. Sie war müde und sehr high.
    »Vielleicht hast du recht, Bing. Vielleicht ist es so, aber um ehrlich zu sein, ist mir das nach einem Tag wie heute echt scheißegal.«
    Als er sich gerade für die obligatorische Bing-Erwiderungsstandpauke in Stellung brachte, winkte sie ab.
    »Nein, bitte nicht. Nicht heute Abend. Ich bin zu high und viel zu müde, um mit dir zu streiten.«
    »Der Streit gilt nicht mir, Ellie. Schau nach draußen. Was siehst du?«
    Es herrschte finsterste Nacht und jetzt, wo die Feuer beinahe vollständig gelöscht waren und die Notfallfahrzeuge ihre Lichter ausgeschaltet hatten, war kaum etwas zu sehen. Aber die Dunkelheit, die Unsichtbarkeit der kleinen Welt von Flowertown beruhigten sie nicht, sondern ließen eine neue Welle der Angst und Orientierungslosigkeit über sie hereinbrechen. Sie musste sich am Fensterrahmen festhalten.
    »Da draußen gibt es nicht viel zu sehen.«
    »Stimmt, aber es passiert ziemlich viel. Glaube mir.«
    Ellie seufzte, schloss die Augen und versuchte, ein aufkommendes Schwindelgefühl zu unterdrücken. »Um was geht es letzten Endes, Bing? Ich meine, was soll das alles? Wenn einer von denen tatsächlich die Gebäude in die Luft gesprengt hat,was ist das Ziel? Um die Armee zum Abzug zu zwingen? Und uns ohne Nachschub zu lassen? Es hat keinen Sinn.«
    »Es ist kompliziert, Ellie. Da spielen viele Faktoren mit rein.«
    »Nun, und wer kontrolliert das

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