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Fluch der Hestande

Fluch der Hestande

Titel: Fluch der Hestande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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Gedächtnis?« entfuhr es Garnoth.
    »Ich weiß, du warst bei Ebenzer erfolgreich…«
    »Er hatte lediglich einen Zauber vergessen…«
    »Und bei Urbi?«
    »Der war bloß vergeßlich geworden. Aber ein ganzes Gedächtnis! Wie hast du es verloren?« wandte er sich an Mythor.
    »Das tut nichts zur Sache«, warf Fryll rasch ein, bevor Mythor antworten konnte. »Wie soll er es auch wissen, wenn er sich nicht erinnert?«
    »Das ist wahr. Es wäre nur sehr hilfreich gewesen, zu wissen, ob es durch einen Zauber geschehen ist…«
    Mythor wollte antworten, doch er sah den warnenden Blick Frylls. So ließ er Fryll antworten.
    »Mit Vermutungen ist dir nicht gedient, Garnoth. Du mußt selbst herausfinden, was herauszufinden ist.«
    Garnoth verzog das knorrige Gesicht. »Ihr macht es mir wirklich nicht leicht.«
    »Ich weiß«, stimmte Fryll zu. »Du mußt wissen«, erklärte er Mythor, »kein Waldbewohner zeigt gern, was er alles kann. Keiner gibt seine Geheimnisse preis. Wir Schrate benutzen unsere Magie nur für unwichtige Kleinigkeiten.«
    »Wozu nützt euch dann die große Macht, wenn ihr sie nicht anwendet?« fragte Mythor verwundert.
    »Zum Überleben, wenn es darauf ankommt. Die Waldleute haben ALLUMEDDON von allen am besten überstanden. Die Welt hat sich verändert. Wir nicht…«
    »Aber ihr duckt euch unter der Macht der Hexen und Magier…«
    »Ihre Magie ist nicht die unsere. Wir wollen nichts mit ihnen zu schaffen haben, schon gar nicht wollen wir ein Kräftemessen. Ein wenig Ducken erspart viel Ärger… auf die lange Sicht.«
    »Wir wollen anfangen«, sagte Garnoth ungeduldig.
*
    Mythor war alles andere denn wohl dabei, als der Schrat sich an ihm zu schaffen machte. Er traute ihm nicht. Daran änderte auch Frylls beruhigende Miene nichts, denn er traute auch Fryll nicht.
    Es beruhigte ihn ein wenig, daß die Schrate mit Menschen nicht viel zu tun haben wollten. Dieser Garnoth würde seine Gesellschaft nicht länger auf sich nehmen, als unbedingt nötig war. Und Fryll hatte ihn immerhin nicht an den Reiter der Hexe verraten.
    Schließlich überwogen die Neugier und das Verlangen nach seinen Erinnerungen, und er nahm sich Frylls Rat zu Herzen:
    »Entspanne dich, Freund. Laß Garnoth gewähren. Ich werde für dich wachsam sein.«
    Mythor saß auf dem Boden der Baumhütte, mit dem Rücken an den Stamm gelehnt, und die Augen geschlossen, wie es Garnoth verlangte. Es gelang ihm tatsächlich, sich weitgehend zu entspannen. Unter fast geschlossenen Augenlidern beobachtete er den Schrat. Dieser hatte beide Hände um die Wurzel an seinem Hals geklammert. Die gelben Augen waren starr auf Mythor gerichtet. Mythor konnte den Blick fast spüren. Der breite Mund bewegte sich lautlos.
    Dann streckte der Schrat die Hand aus und berührte Mythor an der Stirn.
    Es war eine kraftvolle Berührung, obwohl die Finger nur leicht auf der Haut lagen. Etwas floß über und breitete sich in Mythor aus. Seltsam entrückt spürte er das Fremde in sich, wie es in jene düsteren Winkel kroch, und jene leeren Abgründe, in denen keine Erinnerungen dem tastenden Geist Halt boten.
    Mythor dachte, daß es nur wenige Augenblicke waren, da der Schrat in ihm weilte. Die Entrückung endete plötzlich. Mythor schlug enttäuscht die Augen auf, denn nichts war geschehen. Er sah, daß Garnoth ihn losgelassen hatte und bleich und mit schreckgeweiteten Augen vor ihm saß.
    »Sind seine Erinnerungen so furchtbar?« fragte Fryll erstaunt.
    »Keine Erinnerungen«, sagte Garnoth keuchend. »Da sind keine Erinnerungen irgendwo. Ich war so tief, wie keiner es sonst vermocht hätte. Keine Erinnerungen. Ich konnte nichts finden. Ich wollte, ich wäre so unauffindbar wie seine Erinnerungen«, jammerte er. »Hätte ich gewußt, daß die Hexen ihn suchen, hätte ich ihn niemals in mein Haus gelassen. Bist du von Tildis Weisheit verlassen, daß du dich mit einem solchen zusammentust?«
    »Manchmal muß man ein Risiko eingehen«, erwiderte Fryll.
    »Aber er hat eine Hexe getötet. Sie werden nicht ruhen, bis…«
    »Seine Begleiterin hat es getan…«
    »Das macht nicht viel Unterschied!«
    »Wir werden zu den Kruuks gehen«, erklärte Fryll bestimmt. »Er wird mir helfen…«
    »Ich habe von deinem Verlust gehört«, sagte Garnoth nickend. »Aber so bringst du große Gefahr über den Wald… und besonders über mich! Die ›Krause Tildi‹ wird es nicht gutheißen!« Er kreischte fast. »Du bist wahnsinnig, dich mit Hogun und seinesgleichen anzulegen…!«
    »Tildi

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