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Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition)

Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition)

Titel: Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Euch und Eurem Vater."
    "Ja, Ihr habt in der Tat Recht, Lord Cooper, das wäre schön. Es ist ja nicht so, dass ich meinen Vater hasse. Ich bin trotzdem vom Hofe geflohen. Selbst der Tod erschien mir eine bessere Alternative zu sein zu der bevorstehenden Hochzeit."
    "Wir dürfen auch den als künftigen Ehemann Geplanten nicht vergessen, Prinzessin. Er kennt Euch genauso wenig wie Ihr ihn. Wer sagt denn, dass er seinerseits glücklich ist über die bevorstehende Hochzeit?"
    Sie zog leicht ihre hübsche Stirn kraus. Ja, daran hatte sie keine Sekunde lang gedacht bisher. Geradezu beschämend: Sie hatte nur an sich selber gedacht, um genauer zu sein. Dabei hatte der Lord sicher auch in diesem Punkt Recht: Für ihren zukünftigen Ehegatten war die Hochzeit mit einer Wildfremden möglicherweise genauso schlimm wie für sie?
    Das Beste für alle Beteiligten, also auch für ihn?
    Sie schüttelte unwillkürlich den Kopf.
    "Ich bin Euch sehr dankbar, dass Ihr alles tut, um mich aufzumuntern, Lord Cooper, aber ich kann Euch versichern, es gibt nicht die geringste Chance, dahingehend etwas zu bewirken. Mein Vater wird das nie und nimmer einsehen wollen."
    "Es sei denn, es würde sich eine überraschende Alternative ergeben, Prinzessin, nicht wahr?"
    "Eine... Alternative?"
    "Nun, ich nehme doch an, die Hochzeit wurde von Eurem Herrn Vater nicht nur aus persönlichen Gründen geplant, sondern auch aus politischen. Es geht sicher darum, das Bündnis mit einem befreundeten Land mit der Verheiratung seiner Tochter zu besiegeln. Aber vielleicht gibt es Länder, die Spanien näher liegen und mindestens für Spanien genauso wichtig wären, wenn nicht sogar wichtiger?"
    "Ich verstehe nicht, worauf Ihr hinaus wollt, Lord Cooper!", behauptete Carla, obwohl es in ihrem Innern schrie: Tatsächlich, jetzt kommt sie: Seine Offenbarung! Er schlägt sich selber vor als Alternative zu meinem zukünftigen Ehemann, wie mein Vater ihn sich wünscht!
    "Es ist erst einmal rein hypothetisch gemeint, Prinzessin. Bitte vergebt mir meine Anmaßung, aber es ist wirklich nur als Beispiel gedacht, glaubt mir. Ihr dürft dem nicht allzu große Bedeutung beimessen..."
    "Was wollt Ihr denn sagen? Heraus mit der Sprache!" Das klang heftiger als geplant, doch die Prinzessin konnte jetzt nicht mehr anders. Lord Cooper hingegen lächelte still. In seinen Augen war nicht zu lesen. Jetzt zeigte er, was er als Diplomat zu vollbringen in der Lage war. Nicht nur, wenn es um große Politik ging, sondern auch... im mehr als gewagten Dialog mit der Prinzessin.
    Er wusste ja jetzt, wie diese zu ihm stand - und sie hatte keine Ahnung von dem wahren Inhalt des Gespräches zwischen ihm und der Königin. Er hingegen hatte sich alles ganz genau überlegt, obwohl nur sehr wenig Zeit dafür geblieben war und jetzt ließ er es endlich laut werden:
    "Rein hypothetisch den Fall gesetzt, die Königin würde mich selbst als künftigen Ehemann vorschlagen..."
    "Euch selbst?", rief die Prinzessin entsetzt aus. Ja, es klang entsetzt, denn sie sah sich in diesem Moment regelrecht demaskiert und sie war fest überzeugt davon: Die Königin hatte ausgeplaudert, was sie ihr als Frau deutlich angesehen hatte! Am liebsten wäre sie nun im Erdboden versunken, aber nichts dergleichen geschah. Der ruhige Blick des Lords war dabei auch noch unverwandt auf sie gerichtet - gnadenlos, wie die Prinzessin es empfand.
    "Ich bitte noch einmal um Vergebung, Prinzessin. Es war wirklich nur als Beispiel gedacht und sollte keineswegs anmaßend klingen. Ich bin ja nur ein treuer Diener Ihrer Majestät, der Königin von England und alles andere als ein echter Prinz. Genau das wollte ich ursprünglich zum Ausdruck bringen, Prinzessin - beispielhaft natürlich nur. Es gibt nämlich leider keinen englischen Prinzen, den Ihre Majestät Eurem Herrn Vater als eine Art Alternative vorschlagen könnte. Würde sie hingegen auf den Gdanken kommen, jemanden vorzuschlagen, der dafür so ungeeignet wäre wie ich, wäre es doch kaum möglich, Euren Herrn Vater von seinem Entschluss abzubringen, nicht wahr? Ja, Prinzessin, genau dieses wollte ich zum Ausdruck bringen. Ich hoffe sehr, dass ich mit diesem wohl etwas unglücklich gewählten Beispiel Euch nicht zu nahe getreten bin. Ich wäre andererseits untröstlich darüber und würde Euch bitten, vorzuschlagen, womit ich diesen Fauxpas wieder gut machen könnte..."
    Es war eine ziemlich umständliche Rede gewesen, aber diese hätte um kein einziges Wort kürzer oder gar

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