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Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition)

Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition)

Titel: Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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zu verhindern!"
    "Nicht ganz!", versuchte Lord Cooper schon wieder, das Schlimmste zu vermeiden. Jetzt eine durchdrehende Prinzessin Carla von Spanien... Nein, das konnte und wollte er nun wirklich nicht riskieren.
    "Wieso?"
    "Vergesst nicht die Chancen der Diplomatie! Es kommt ganz darauf an, wie der Kurier es Eurem Vater beibringen wird. Dass Euer Vater es erfahren muss, bleibt unvermeidbar, aber es kommt ganz darauf an, in welcher Art diese Information zu Eurem Vater dringt."
    "Glaubt Ihr wirklich, Mylord?"
    "Das glaube ich nicht nur, sondern das weiß ich: Es muss Eurem Vater einfach klar gemacht werden, dass Ihr bestens am Hofe von England aufgehoben seid. Er muss begreifen, dass es keinen Ort auf dieser Welt gibt, der besser geeignet wäre, Euch all das beizubringen, was sein Herz erfreuen würde."
    Sie sprang erregt auf und rief: "Ihr seid ein wahres Genie, Mylord!
    Ach, ich bin Euch ja so unendlich dankbar!"
    Beinahe hätte sie sich doch noch vergessen und wäre in seine Arme geflüchtet. Im letzten Augenblick konnte sie sich zügeln. Zumal er mit beiden Händen abwinkte: "Wie gesagt, es bleibt dem Geschick des Kuriers überlassen. Ich werde jedenfalls Ihre Majestät entsprechend bitten, wirklich nur einen erfahrenen Diplomaten zu entsenden, ganz in Eurem Sinne."
    "Und sie würde tatsächlich auf Euch hören?"
    "Wenn nicht auf mich, auf wen denn sonst? Bin ich nicht einer ihrer engsten Berater?"
    Jetzt bildeten sich in ihren Augen tatsächlich Tränen. Das konnte sie nicht mehr verhindern. Deshalb ließ sie ihnen einfach freien Lauf. Beinahe tat sie ihm in diesem Moment leid. Ja, nur beinahe, aber er konnte es sich nicht wirklich leisten, Mitleid mit der Prinzessin zu haben. Sie wusste ja nicht, dass es keineswegs nur darum ging, dass sie mit ihrem Vater nicht zurecht kam. Nein, das war sicher die Geringste aller Sorgen. Es ging um mehr, um sehr viel mehr: Es ging um Wohl und Wehe Englands! Die Prinzessin war von so immenser Bedeutung, was das Vertrauen zwischen Spanien und England betraf, dass England diese Chance unmöglich ungenutzt lassen durfte.
    Mit anderen Worten: Es war hundertprozentig im Interesse von England, dass die Prinzessin so schnell wie möglich an den Hof ihres Vates zurückkehrte. Daran hatte sich nicht das Geringste geändert. Selbst wenn er noch so sehr um den heißen Brei herum redete.
    Er bereute es einerseits, so gehandelt zu haben, obwohl er andererseits sehr genau wusste, dass ihm keine Wahl geblieben war: Wenn er im Sinne Englands handelte, dann im Sinne von Millionen von Menschen, für die ein möglicher Angriff von Seite Spaniens schlimmstes Elend und... Tod bedeuten würde. Angesichts dessen erschien es ihm wahrlich als das kleinere Übel, die Prinzessin dermaßen diplomatisch ausgetrickst zu haben...
    Sie jedoch legte es Dank ihrer heimlichen Schwärmerei für Lord Cooper mal wieder völlig anders aus: "Ihr" Lord, ganz auf ihrer Seite auf welcher denn sonst? Er, dessen Herz für sie entflammt war, obwohl er sich redlich bemühte, dies sich nicht anmerken zu lassen. Vielleicht unterdrückte er es auch nur deshalb so vehement, weil er sich vor den Konsequenten fürchtete? Weil er nicht erkennen wollte, dass es keinerlei Probleme gab, wenn sich ein Lord aus dem englischen Hochadel mit der Prinzessin von Spanien vermählte?
    Wenn sie jetzt rechtmäßige Thronfolgerin gewesen wäre, ja, das wäre ein echter Hinderungsgrund gewesen, aber so...?
    Sie war zuversichtlich, äußerst zuversichtlich sogar. Nicht nur, was ihren zumindest vorläufigen Verbleib in London betraf, sondern auch, dass er sich mit der Zeit immer mehr für sie öffnen würde. Möglicherweise würde alles noch sehr lange dauern, bis sie endlich ein Liebespaar wurden, aber sie nahm sich fest vor, niemals ungeduldig zu werden. Hatte ein Liebespaar denn nicht alle Zeit der Welt? Und war es nicht von besonderem Reiz, jene Zeit auszukosten, in der allmählich immer mehr zusammen wuchs, was letztlich zusammen gehörte?
    Ihre Schwärmerei war so ausschweifend, dass sie absolut nichts gegen die Bitte hatte, die er äußerste, ehe er sie wieder verließ:
    "Würdet Ihr bis morgen früh in Eurer Kabine bleiben? Falls Ihr Wünsche habt, wendet Euch einfach an die Wache draußen. Sie ist uneingeschränkt für Euch da. Dies alles, damit Ihr morgen früh ausgeruht Ihrer Majestät der Königin von England gegenüber treten könnt - als der ganze Stolz Eurer Heimat Spanien. Und freut Euch auf dieses Wiedersehen, nicht nur wegen

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