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Fluch der Nacht: Roman

Fluch der Nacht: Roman

Titel: Fluch der Nacht: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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hatte noch nie einen begnadeten karpatianischen Heiler seine Kunst ausüben sehen und war fasziniert von der absoluten Konzentration und Effizienz, mit der er seiner Arbeit nachging. Ohne das geringste Zögern trat Gregori aus seinem Körper heraus und ließ nur pure heilende Energie zurück.
    Mikhail zündete Kerzen an, deren aromatischer Duft die Luft erfüllte und den Heilungsprozess unterstützte. Gregori, der seinen Körper ja bereits verlassen hatte, drang in Terrys ein, um die sich schnell vermehrenden Horden von Parasiten zu zerstören, die den Körper des jungen Mannes zu verzehren drohten.
    Es war erstaunlich, mitanzusehen, wie viel scheinbar endlose Energie Gregori entzogen wurde. Es beraubte ihn aller Kraft, obwohl die beiden anderen Karpatianer mit ihm zusammenarbeiteten. Sein Gesicht war grau geworden, er taumelte schon vor Erschöpfung, und die Zeit verging unendlich langsam.
    Draußen vor dem Fenster begann Schnee zu fallen, zuerst nur ein paar Flocken, die jedoch allmählich immer dichter wurden. Im Gasthof wurde es still, als die Gäste sich nach und nach zu Bett begaben. Gerald wechselte oft die Haltung, aber er wich nicht von Terrys Seite, hielt ihn an den Schultern fest und redete beruhigend auf ihn ein. Nach einer Stunde hörte Terry auf zu stöhnen, und eine weitere Stunde später war er schon viel ruhiger.
    Gregori wankte, als er in seinen eigenen Körper zurückkehrte, und ließ sich auf den Boden fallen, wo er blass und vollkommen entkräftet sitzen blieb. Langsam schüttelte er den Kopf. Die Parasiten vermehren sich genauso schnell, wie ich sie vernichte. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihre Anzahl schnell genug verringern kann, um Terry irgendwann ganz von ihnen zu befreien.
    Völlig unbefangen öffnete Mikhail mit seinen Zähnen die Vene an seinem Handgelenk und streckte seinen Arm aus. Laras Blick glitt unwillkürlich zu Gregoris Mund, als er ihn über die Wunde legte. Ihr Magen verkrampfte sich, und Donner krachte in ihren Ohren.
    Ich werde dir helfen, Gregori, erbot sich Nicolas.
    Ich auch , setzte der Prinz hinzu.
    Nein! Beide Karpatianer reagierten gleichermaßen heftig.
    Das darfst du nicht, Mikhail, sagte Gregori. Wir können nicht riskieren, dass du mit dem verdorbenen Blut in Berührung kommst. Die Parasiten spüren deine Gegenwart auch so schon. Sie schwärmen zu der Seite aus, die dir am nächsten ist, in der Hoffnung, so an dich herankommen zu können.
    Aber du wirst uns mit deinem Blut aushelfen müssen, fügte Nicolas nach einem kurzen Blick auf Gregori hinzu.
    Der Heiler seufzte, als er sich von Nicolas auf die Beine ziehen ließ. Unser Prinz ist kein Kind mehr, Nicolas, sondern ein erwachsener Mann, dem sehr wohl bewusst ist, dass das karpatianische Volk ohne ihn nicht existieren kann. Wenn ihm etwas zustößt, wird unsere Spezies aussterben. So gern wir auch glauben würden, dass jemand anders deinen Platz einnehmen könnte, Mikhail, weißt du doch ebenso gut wie unsere Feinde, dass das nicht möglich ist.
    Nicht unbedingt, hielt Mikhail dagegen. Savannah hat mein Blut in den Adern, und sie erwartet Zwillinge. Auch Raven ist guter Hoffnung und trägt meinen Sohn unter dem Herzen ... obwohl sie wieder Probleme hat.
    Wir dürfen trotzdem nichts riskieren. Lucian, Gabriel oder Darius können problemlos meinen Platz als dein Stellvertreter einnehmen, doch es gibt keinen Mann, der deine eigene Position besetzen kann. Eine unüberhörbare Schärfe klang in Gregoris Stimme mit.
    Für Lara war es offensichtlich, dass sie diese Diskussion schon oft geführt hatten. Für sie selbst war das Gespräch jedoch sehr interessant, und es half ihr, nicht an die zerfetzte Haut an Mikhails Handgelenk zu denken. Er war mit seiner Zunge darübergefahren, aber sie konnte immer noch Bissspuren und verschmiertes Blut dort sehen. Ihr drehte sich der Magen um, und eine Welle der Übelkeit stieg in ihr hoch. Auch ihre Körpertemperatur sank plötzlich.
    Da ist immer noch mein Bruder Jacques. Mikhails Stimme war leiser geworden, und die gleiche Schärfe wie in Gregoris schwang darin mit.
    Der seinem eigenen Kopf ohne den seiner Gefährtin noch immer nicht vertraut. Du darfst kein Risiko eingehen, Mikhail. Gregori warf ihm einen bösen Blick zu. Mach mir deswegen nicht schon wieder Kummer, Papa.
    Mikhail verschluckte sich fast bei Gregoris letztem Wort und machte einen Schritt auf seinen Stellvertreter zu, der auch der Seelengefährte seiner Tochter war. In dem Moment verzerrte sich Terrys Gesicht zu

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