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Fluch, Der: Roman

Fluch, Der: Roman

Titel: Fluch, Der: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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warf sie neben den Hundehaufen auf Biffs Schreibtisch. »Und Sie werden den Mund halten, wenn Penschley Sie anruft?«
    »Oh, ja, Sir!« Biff nahm das Geld und legte es mit der Zigarettenschachtel in die Schublade. »Das wissen Sie doch!«
    »Ich hoffe es«, sagte Billy. »Aber jetzt erzählen Sie mir von den Zigeunern.«
    Es war eine kurze Geschichte, der er leicht folgen konnte.
    Das Komplizierte waren hier nur die Präliminarien gewesen.
    Die Zigeuner waren am zehnten Juli in Bangor eingetroffen.
    Samuel Lemke, der junge Jongleur, und ein Mann, dessen Beschreibung auf Richard Crosskill paßte, waren zu Biff ins Büro gekommen. Nach einem Telefongespräch mit Parsons und einem weiteren mit dem Polizeichef hatte Richard Crosskill ein normales Standardformular für eine kurzfristig zu erneuernde Aufenthaltserlaubnis unterzeichnet – die Frist betrug in diesem Fall vierundzwanzig Stunden.
    Crosskill hatte als Sekretär der Taduz Corporation unterschrieben, während der junge Lemke die ganze Zeit mit verschränkten Armen im Türrahmen von Biffs Büro gestanden hatte.
    »Und wieviel Silber haben die Ihnen heimlich zugesteckt?« fragte Billy.
    Biff zog die Augenbrauen hoch. »Wie bitte?«
    »Ich meine, Sie haben zweihundert von mir kassiert. Dazu kommen vermutlich noch hundert von meiner besorgten Frau und meinen Freunden, die Ihnen der Barton-Detektiv übergeben haben dürfte, als er Sie neulich besucht hat - ich frage mich nun, wieviel die Zigeuner ausgespuckt haben.
    Sie sind bei dem Ganzen ziemlich gut weggekommen, egal, von welcher Seite man es betrachtet, nicht wahr, Biff?«
    Biff sagte einen Augenblick lang nichts. Dann fuhr er mit seinem Bericht fort, ohne auf Billys Frage einzugehen.
    Crosskill war zwei Tage später wiedergekommen, um die Erlaubnis neu zu unterzeichnen. Am dreizehnten kam er nochmals, doch inzwischen hatte Biff einen Anruf vom Polizeichef und von Parsons erhalten. Die Beschwerden der anliegenden Einwohner waren allmählich eingetrudelt. Der Polizeichef fand, daß es für die Zigeuner langsam an der Zeit wäre zu verschwinden. Parsons dachte genauso, war aber bereit, sie noch ein paar Tage bleiben zu lassen, wenn sie einwilligten, eine höhere Platzmiete zu bezahlen – zum Beispiel fünfzig Dollar pro Nacht anstelle von dreißig.
    Crosskill hörte sich den Vorschlag aufmerksam an und schüttelte den Kopf. Wortlos verließ er das Büro. Aus einer Laune heraus war Biff noch am selben Nachmittag zur ausgebrannten Halle hinausgefahren. Er war gerade noch rechtzeitig gekommen, um die Zigeunerkarawane abfahren zu sehen.
    »Sie haben die Richtung zur Chamberlain-Brücke eingeschlagen«, sagte er, »und das ist alles, was ich weiß. Wie war's, wenn Sie jetzt endlich verschwinden würden, Bill?
    Um ehrlich zu sein, Sie sehen aus wie eine Reklame für einen Ferienaufenthalt in Biafra. Wenn ich Sie ansehe, kriege ich das kalte Grausen.«
    Billy hielt immer noch die Zigarette zwischen den Fingern, obwohl er nicht noch einmal daran gezogen hatte.
    Jetzt lehnte er sich vor und drückte sie auf dem Hundekackehaufen aus. Der Stummel fiel qualmend auf Biff s Schreibtisch. »Um ehrlich zu sein«, sagte er zu Biff, »mir geht es mit Ihnen ganz genau so.«
    Die Wut war wieder da. Er marschierte hastig aus Quigleys Büro, bevor etwas ihn in die falsche Richtung trieb und er seine Hände doch noch eine fürchterliche Sprache sprechen ließ, die sie irgendwie zu kennen schienen.
     
    Das war am vierundzwanzigsten Juni gewesen. Am dreizehnten hatten die Zigeuner Bangor in Richtung Chamberlain-Brücke verlassen. Er lag nur noch elf Tage hinter ihnen.
    Näher ... immer näher ... aber immer noch viel zu weit weg.
    Er entdeckte, daß die Route 15, die auf der Brewer Seite der Brücke begann, auch Bar-Harbour-Straße genannt wurde.
    Sah so aus, als ob er nun doch noch dorthinkäme. Aber er würde unterwegs mit keinem Makler mehr sprechen und in keinem Erste-Klasse-Motel mehr absteigen. Falls die Barton-Leute ihm immer noch voraus waren, konnte es gut sein, daß Kirk noch ein paar weitere Agenten eingesetzt hatte, die nach ihm Ausschau hielten.
    Am dreizehnten waren die Zigeuner die vierundvierzig Meilen rauf nach Ellsworth gefahren und hatten dort eine Lagererlaubrnis für drei Tage erhalten. Danach hatten sie den Penobscott River überquert und waren in Bucksport gelandet, wo sie sich ebenfalls drei Tage aufgehalten hatten, bevor sie weiter die Küste hinauffuhren.
    All das erfuhr Billy am fünfundzwanzigsten. Am Abend

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