Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)
und Armreifen vervollständigten das Bild.
»Sie sehen wunderschön aus, Nilima.«
»Vielen Dank. Das werden Sie auch.«
»Nun, wenn meine Frisur auch nur ansatzweise so schön sein wird wie Ihre, bin ich sicher, dass ich als passabel durchgehen werde.«
Sie lachte, während sie mein Haar in verschiedene Partien unterteilte. Ich versuchte, genau aufzupassen, aber ihre Hände bewegten sich zu schnell. Geschickt schob sie mein Haar auf die Seite, begann es mit kräftigen Bürstenstrichen zu kämmen und zwirbelte es dann zu einem eleganten Dutt am Hinterkopf. Als sie zufrieden war, holte sie eine Auswahl verschiedener Haarkämme aus einer der Schachteln, die Mr. Kadam eben gebracht hatte. Die mit Saphiren und Diamanten besetzten Kämme hatten die Form von Sternen, Monden und Blumen.
Ein Paar Ohrhänger war ebenfalls beigelegt. Um einen glitzernden ovalen Stein in Königsblau waren dunkelblaue Juwelen mondsichelförmig angeordnet. Auf dem mittleren Stein war ein diamantener Stern befestigt, und kleine tröpfchenförmige Glasperlen in Königsblau, Dunkelblau, Gold und Silber hingen davon herab.
Nilima steckte mir die Kämme in die aufwendige Frisur und verkündete, ich wäre nun präsentabel. Kleinlaut bat ich sie um Hilfe, damit ich mich in das enge Kleid zwängen konnte.
Nilima erklärte, das Kleid sähe wunderbar aus, aber ich war sicher, ich würde den ganzen Abend an dem Stoff ziehen und zupfen, um mein Bein bedeckt zu wissen. In der anderen Box, die Mr. Kadam gebracht hatte, lag ein Paar Schuhe – silberne High Heels mit goldenen Applikationen.
Ich stellte mich vor den Ganzkörperspiegel des Wandschranks und betrachtete mich von Kopf bis Fuß. Ich war geschockt, dass das Mädchen im Spiegel tatsächlich ich war. Ich sah exotisch aus. Ein langes, nacktes Bein spähte aus dem Schlitz des Kleides, und die hohen Absätze ließen mich ungewöhnlich groß aussehen.
Von all dem Training mit Kishan war mein Körper straffer geworden. Meine Taille war schmaler, meine Arme muskulöser. Meine Hüften waren immer noch genauso breit, was mich kurviger aussehen ließ. Nilima hatte meine Augen mit dunkelblauem Eyeliner betont und meine Lider mit glitzerndem goldenem Puder bestäubt. Ich sah aus wie eine Frau, nicht mehr wie ein Mädchen. Ich fühlte mich … begehrenswert. Ich hörte auf, an meinem Kleid zu zupfen, ließ die Hände an den Seiten herabhängen und lächelte.
Das Wort schön wäre mir in Bezug auf mich selbst nie in den Sinn gekommen. Bequemlichkeit war mir immer wichtiger gewesen als Stil. Aber heute Abend stellte mich mein Spiegelbild derart zufrieden, dass ich glaubte, sogar neben Ren und Kishan bestehen zu können. Mit diesem beglückenden Gedanken hob ich den goldbemalten Fächer auf, der in der Schachtel mit den Haarkämmen gelegen hatte, schlang mir die Kordel ums Handgelenk und schritt selbstsicher die Treppe hinab.
Am unteren Absatz warteten bereits Nilima und Mr. Kadam, der in seinem einfachen weißen Anzug und dem liliengrünen Seidenhemd sehr schick aussah.
»Oh, Mr. Kadam! Sie sehen toll aus. Aber wo sind Ren und Kishan?«, fragte ich.
»Sie sind schon vorausgefahren. Wir treffen sie am Springbrunnen in der Stadt.« Mr. Kadam bot uns beiden den Arm und fuhr fort: »Vielen Dank für das Kompliment, aber niemand kann den Damen an meiner Seite das Wasser reichen. Ich werde von jedem Mann auf dem Fest beneidet werden.«
Mr. Kadam half uns in den Rolls-Royce und beklagte sich kurz, dass wir nicht den McLaren benutzen konnten, da dieser leider nur ein Zweisitzer sei. Im Handumdrehen erreichten wir das Sternenfest, und ich fühlte mich wie Aschenputtel auf dem königlichen Ball.
Die Stadt war hell erleuchtet, und Menschen in farbenprächtiger Kleidung flanierten durch die Straßen. Schnüre mit Papierlaternen in allen nur erdenklichen Farben spannten sich zwischen den Gebäuden. Riesige mit Luftschlangen behängte Kugeln aus Pappmaché hingen über dem Torbogen, hinter dem, von Girlanden aus Blumen und Lichterketten umrankt, der Tanzplatz lag.
Nilima und ich nahmen Mr. Kadam in die Mitte und hakten uns bei ihm unter. Mit der Miene eines stolzen Vaters führte er uns zu dem Wunschbaum, suchte zwei farbige Papierstreifen aus und reichte uns je einen.
»Schreiben Sie Ihren Wunsch auf und binden Sie das Papier an den Baum«, erklärte er. »Wenn Sie sich hier etwas wünschen und fest an die Sterne glauben, geht Ihr Wunsch noch in diesem Jahr in Erfüllung.«
Ich schrieb meinen Wunsch nieder und
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