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Flucht aus dem Harem

Flucht aus dem Harem

Titel: Flucht aus dem Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Charon
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Page reichte ihm das Kärtchen und Justin griff danach. Eine verschnörkelte Sieben stand darauf. „Obergeschoss rechts“, murmelte der Page und wollte sich zurückziehen.
„Warte“, sagte Justin geistesgegenwärtig. „Zeig mir den Weg.“
Er verließ hinter dem Jungen den Salon und packte dessen grün livrierte Schulter, sobald sie im Foyer ankamen. „Sag, was tue ich, wenn die Lady nicht … nicht nach meinem Geschmack ist?“
Die Miene des Pagen zeigte keine Regung. „Natürlich können Sie dann gehen, allerdings wird das hier nicht gerne gesehen, Mylord.“
Justin fluchte unhörbar. „Ich warte auf Lady Dowbridge“, sagte er leise. „Ist sie schon hier?“
Das Gesicht des Jungen wurde – insofern das möglich war - noch ausdrucksloser. „Ich kenne keine Namen, Mylord. Auch nicht den Ihren.“
Justin gab auf. Sei’s drum. Er würde der Lady auf Zimmer sieben schon eine gute Ausrede präsentieren, um schnellstens wieder hierher zurückzukehren. Während er die Treppe hinaufstieg, band er sich die Maske um.
Nach einem letzten, tiefen Atemholen klopfte er an die Zimmertür und trat ein. Drei im Raum verteilte Kerzen spendeten ein mildes Zwielicht. Er erspähte Brokatvorhänge, die in einem warmen Goldton gehalten waren, auch die Holzschnitzereien am Bett und die Rahmen der großen Spiegel glänzten in mattem Gold. Die zweite vorherrschende Farbe war Elfenbein.
Aus den Augenwinkeln nahm er eine Bewegung wahr; die Umrisse einer Gestalt lösten sich aus dem Schatten. Seide raschelte leise. Justin stand regungslos da und blickte die Frau an. Auch sie trug eine Maske. Dennoch erkannte er sie sofort. Seine Handflächen wurden feucht, seine Kehle trocken.
„Keine Fragen und keine Namen. So ist es hier üblich.“ Ihre Stimme streichelte seine Sinne. Er blickte auf das Dekolletee des burgunderroten Kleides, das ihre weiße Haut schimmern ließ.
„Warum ich und nicht Ra…“
In einer blitzschnellen Bewegung stand sie vor ihm und legte ihm den Finger auf die Lippen. „Keine Fragen, so ist es hier üblich.“
Der Schock, den ihre Berührung in ihm auslöste, raubte ihm jeden klaren Gedanken. „Leila …“, murmelte er unsicher.
„Ich bin nicht Leila.“ Bitterkeit schwang in ihrer Stimme mit, und sie wandte sich ab.
Ohne nachzudenken, griff er nach ihrer Hand und zog sie näher zu sich. „Oh doch, heute Nacht bist du Leila.“
Sie hob den Kopf. Ihre Augen hinter der Maske glänzten verdächtig.
Er holte tief Atem. „Wer immer du bist, heute Nacht bist du Leila. Für mich. Nur für mich.“
„Hast du sie geliebt, diese Leila?“
„Ich liebe sie.“ Er legte eine Hand um ihre Taille und presste sie an sich.
„Heute Nacht.“
Für immer, wollte er schreien. Aber stattdessen neigte er den Kopf. „Heute Nacht.“ Dann küsste er sie. Ihre Lippen waren so weich wie in seiner Erinnerung. Ihr Mund schmeckte süß und scharf und erregend zugleich. Es war wie nach Hause kommen.
Er war nach Hause gekommen.
Ihre Finger wühlten in seinem Haar. Ihre Brüste pressten sich an ihn und ihre Hüften rieben sich an seiner Erektion. Schwer atmend löste er sich schließlich von ihr und hob die Hände, um die Maske abzunehmen.
Leila hielt seinen Arm fest. „Nein. Lass es. Lass die Illusion perfekt sein.“
Es gefiel ihm nicht, aber trotzdem willigte er ein. „Wie du willst, Leila.“
Ohne ein weiteres Wort begann sie seine Weste und sein Hemd aufzuknöpfen. Dann legte sie ihre Handflächen auf seine Brust und spreizte die Finger. Langsam und genießerisch strich sie über seine Haut, und er konnte ein Erschauern nicht unterdrücken.
Er hob die Hände und zog die Nadeln aus ihrem Haar. Dicht und glänzend fielen die schwarzen Strähnen auf ihre Schultern. Seine Beherrschung bekam Risse, die sich unkontrollierbar ausbreiteten, solange, bis seine Selbstkontrolle zusammenkrachte wie eine morsche Holzwand.
Er zerrte ihr das Kleid von den Schultern, ohne darauf zu achten, dass die Nähte nacheinander aufplatzen, und zog es über ihre Hüften, bis es schließlich zu ihren Füßen lag. Als er sich wieder aufrichtete, griff er in den Ausschnitt ihres Korsetts und hob die Brüste heraus. Der Anblick der steilaufgerichteten dunkelrosa Spitzen jagte seine Vernunft endgültig über die Grenzen des klaren Verstandes. Er beugte sich vor, saugte an ihnen und rollte sie zwischen Daumen und Zeigefinger. Er hasste das starre Korsett, das ihren Körper vor ihm verbarg, aber er hatte weder ein Messer noch die Geduld, die Bänder an ihrem

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