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Flucht aus Oxford

Titel: Flucht aus Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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können Tim nicht bei einem seelsorgerischen Gespräch mit Hazel begleiten.« Roz schüttelte den Kopf. »Aber wir könnten vielleicht ein hübsches Möbelstück zum Kauf anbieten. Wenn es geht, sollte es eines sein, an dem eine kleine Reparatur nötig ist.«
    »Aber wir haben keine Möbel, die wir verkaufen könnten«, wandte Kate ein und hoffte, dass ihre Mutter nicht auf die Idee käme, sich bei Callies Möbeln zu bedienen.
    »Ich bin sicher, deine Freundin Callie hätte nichts dagegen, dass wir uns irgendein kleines Teil ausborgen«, sagte Roz.
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, erwiderte Kate.
    »Ich glaube, da kann ich aushelfen«, ließ sich Tim vernehmen, ehe es zum Streit kommen konnte. »Im Pfarrhaus steht ein hübscher Sekretär, den mir meine Großmutter hinterlassen hat. Wenn er in Kates Kofferraum passt, könnten wir ihn zu Gatts Farm bringen und ihn dort schätzen lassen.«
    »Eine wunderbare Idee«, freute sich Roz. »Wollen Sie ihn denn wirklich verkaufen?«
    »Auf keinen Fall. Ich hänge sehr an dem Stück. Aber vielleicht könnten die Schreiner sich den Sekretär einmal ansehen und mir einen Kostenvoranschlag für eine Reparatur machen. Die hat er nämlich nötig.«
    »Sie sind einfach toll!«, schwärmte Roz. »Wann sollen wir fahren?«
    »Wie wäre es mit morgen Vormittag«, schlug Kate vor.
    »Ich werde versuchen, das Teil schon einmal die Treppe hinunterzuwuchten«, erklärte Tim heroisch.
    »Ich bin eine große, starke Frau und wäre untröstlich, wenn Sie sich verheben würden, oder, was noch schlimmer wäre, Ihren Sekretär beschädigten«, verkündete Kate. »Ich komme und helfe Ihnen. Wäre Ihnen zehn Uhr recht?«

14
    Glücklicherweise war der Sekretär klein und kompakt. Kate und Tim standen in der Pfarrwohnung und überlegten, wie sie das Möbelstück am besten die Eisentreppe hinunterbekommen sollten.
    »Ich habe ihn leer geräumt«, sagte Tim.
    »Das habe ich bemerkt«, antwortete Kate und blickte sich interessiert um.
    In dem kleinen Zimmer lagen überall Berge von Papier, Bücherstapel und haufenweise Broschüren herum. Auf den wenigen freien Flächen fanden sich Büroklammern und Kugelschreiberkappen.
    »Hier ist es ein wenig unordentlich«, sagte Tim, als hätte er es eben erst bemerkt.
    »Seltsam, ich hätte Sie für einen ausgesprochen ordnungsliebenden Menschen gehalten«.
    »Die meisten Leute halten mich für einen besessenen Ordnungsfanatiker«, Tim seufzte, »aber ich tue mein Bestes, dagegen anzukämpfen.«
    »Offenbar mit Erfolg.« Kate grinste, nahm eine einsame Socke vom Schreibtisch und vereinigte sie mit ihrem Gegenstück auf der Armlehne des Sofas. Sie fing an, den Pfarrer wirklich zu mögen.
    »Möchten Sie einen Kaffee, bevor wir loslegen?«, fragte er.
    »Ich glaube, wir sollten uns lieber gleich an die Arbeit machen. Später gönnen wir uns in Crossways Cottage einen Belohnungskaffee. Was soll denn übrigens an dem Sekretär kaputt sein? Ich kann nichts entdecken – er sieht geradezu perfekt aus. Wenn Sie nicht aufpassen, werden die Fullers Ihnen das Stück noch abkaufen.«
    »Er ist schön, nicht wahr? Leider ist eine der Schubladen leicht beschädigt. Sie braucht eine neue Rückwand.«
    »Glauben Sie, dass in der Werkstatt gut gearbeitet wird? Ich finde, der Laden wirkt ziemlich teuer.«
    »Ist er wahrscheinlich auch. Aber ich hoffe darauf, dass sie den Dorfpfarrer nicht übers Ohr hauen – schließlich wäre das eine schlechte Reklame, glauben Sie nicht?«
    »Ihr Wort in Gottes Ohr.« Kate warf einen Blick auf die Uhr. »Wir sollten anfangen. Wie bekommen wir das gute Stück am besten die Treppe hinunter?«
    »Seitwärts passt es durch die Tür«, sagte Tim und fing an, den Sekretär zu drehen. »Möchten Sie vorn oder hinten tragen?«
    »Ich packe hier an. Sie dürfen dafür die Treppe rückwärts hinuntergehen.«
    Glücklicherweise waren die Stufen bequem, die Eisenstiege breit und die Treppenflucht gerade. Unter einigen halbherzigen Flüchen (aus dem Mund von Kate) und verärgertem Stirnrunzeln (von Tim) erreichten sie sicheren Boden, ohne dass der Sekretär Schaden genommen hätte. Kate hatte bereits die Rücksitze ihres Autos umgelegt; so passte das Möbelstück problemlos in den Kofferraum.
    »Ist Roz nicht mitgekommen?«, erkundigte sich Tim.
    »Sie war der Meinung, wir beide würden es allein schaffen. Außerdem hatte sie keine Lust, sich hinten neben den Sekretär zu quetschen.«
    »Ich bin froh, dass wir beide allein sind«, sagte Tim.
    »Ja,

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