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Flucht nach Avalon

Flucht nach Avalon

Titel: Flucht nach Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aussehende Gras. Nicht einmal ein Stein wies auf die Insel der Äpfel hin.
    Es war schon seltsam…
    Beinahe schmerzlich merkte ich, wie sehr mir jetzt der Dunkle Gral fehlte. Aber war es richtig, sich allein auf ihn nur zu verlassen? Hätte dann alles anders ausgesehen?
    Eine Hypothese, mehr nicht. Eine Theorie, die im Grau der Gedanken verschwamm.
    Nein, so ging es nicht. Kilian Versy und ich mußten uns einfach etwas anderes einfallen lassen. Es konnte einen Zauber geben, eine Beschwörung, die uns den Weg freimachte. Ich war auch davon überzeugt, daß er mehr wußte, als er mir gegenüber zugegeben hatte.
    Er hatte sich mit dem englischen Jerusalem und seiner Umgebung beschäftigt. Hier existierte eine sehr komplizierte Mythologie, auch wenn man sie als zentral ansehen mußte, weil von diesem Ort aus Legende geschrieben wurde.
    Ich drehte mich wieder um.
    Und dann kam ich mir vor wie Lots Weib, das wegen seiner Neugierde zur Salzsäule erstarrt war.
    Kilian Versy sah ich nicht mehr. Er hatte seinen Platz mit einer anderen Person getauscht.
    Mit einer Frau.
    Nadine Berger hieß sie.
    Aber das war nicht einmal die große Überraschung. Nadine hielt etwas in der Hand, das mir gehörte. Es war der Dunkle Gral!
    So weit wie möglich hatten die Helfer das Büro des Colonels wieder aufgeräumt. Man konnte sich dort wieder aufhalten, leider ohne Verbindung nach draußen, denn die komplizierte Telefonanlage hatte den Kampf nicht überstanden.
    Olmos stand da und starrte gegen die Wand. Seine Hände hatte er auf den Rücken gelegt. Tadlock hockte auf der Schreibtischkante und besah seine Fingernägel. Zwischen den beiden Männern hatte sich das Verhältnis etwas gelockert. Es war nicht mehr so förmlich wie zwischen Vorgesetzten und Untergebenem.
    Der Colonel drehte sich um.
    Tadlock schaute hoch. Auf dem Gesicht des Offiziers lag ein gequältes Grinsen.
    Tadlock ahnte, worüber er nachdachte und kam auf das Thema zu sprechen. »Wissen Sie, Sir, wie ich mir vorkomme?«
    »Ja, wahrscheinlich so wie ich. Ich habe das Gefühl, ein Gefangener zu sein.«
    »Stimmt. Sowohl äußerlich als auch im Innern.«
    Olmos dachte über die Worte nach. »Wieso auch im Innern, Tadlock?«
    »Das ist ganz einfach bei den Verhältnissen. Uns ist etwas passiert, das man nicht erklären kann. Etwas Unheilvolles, Geheimnisvolles, Irrationales. Wir können es uns mit dem Verstand nicht erklären. Das ist gerade für Techniker oder Soldaten schlimm, die ja eine Lösung haben müssen, finde ich.«
    »Sie haben mir das aus dem Herzen gesprochen, Tadlock.« Der Colonel nickte einige Male.
    »Glauben Sie denn, daß es vorbei ist, Sir?«
    Diese Frage hatte Olmos erwartet und sich beinahe schon davor gefürchtet. »Sie bringen mich in eine Zwickmühle, Tadlock.«
    »Pardon, das hatte ich nicht vor. Ich überlege natürlich auch, was noch geschehen könnte und ob dies erst der Anfang gewesen ist.«
    »Wovon? Vom Ende?«
    »Das will ich nicht hoffen. Jedenfalls haben wir es hier mit Kräften zu tun, die uns überlegen sind. Haben Sie schon über Zeitreisen nachgedacht, Sir?«
    »Nicht bewußt.«
    »Aber immerhin.«
    »Ja, immerhin!« gab er zu. »Ich habe mich mit Zeitreisen beschäftigt, aber auf eine andere Art und Weise, als wir beide es erlebt haben. Ich versuchte, dies mit der Mathematik zu erklären, ws mir leider nicht gelang.«
    »Ich bin der Ansicht, Sir, daß wir hier ein Zeitreise-Phänomen erlebt haben.«
    Olmos nickte. »Sehr gut. Was heißt das im einzelnen?«
    Tadlock blieb auf der Schreibtischkante sitzen. »Was es genau bedeutet, kann ich Ihnen nicht sagen. Ich glaube eher daran, daß dieser Ritter aus der Vergangenheit gekommen ist. Das wird die Analyse der Rüstung ergeben, verlassen Sie sich darauf.«
    »Okay, ich stimme mit Ihnen überein, Tadlock. Aber da gibt es einen Denkfehler.«
    »Sie machen mich neugierig, Sir.«
    »In der Rüstung steckte niemand. Und wir haben noch immer nicht herausgefunden, wer sich hinter dem Namen Nadine Berger verbirgt. Diese Frau muß unmittelbar damit zu tun haben.«
    Tadlock hob die Arme und ließ sie wieder fallen. »Korrekt, Sir, Sie haben gewonnen.«
    »Darauf kommt es mir nicht an. Ich will eine Lösung haben.« Olmos verschärfte seine Stimme. »Ich habe gelernt, daß es für jedes Problem eine Lösung gibt.«
    »Stimmt, Sir. Nur müssen wir hierbei umdenken. Sie wissen selbst, daß ich ein Computer-Freak bin, mittlerweile jedoch überkommt mich das Gefühl, daß mir der Computer auch nicht

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