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Fluchtpunkt Atlantis

Fluchtpunkt Atlantis

Titel: Fluchtpunkt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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leicht.« Ich nahm das Fast-Unglück mit Humor.
    Der Rest ging glatt. Der Pfad nahm an Breite zu. Ich hätte sogar die Wand loslassen können, doch dieses Risiko ging ich nicht ein und blieb auch in dieser Haltung, um die letzten Schritte zurücklegen zu können.
    Auch das Licht hatte es gut mit Sedonia gemeint. Durch eine Lücke am Himmel sickerte der blasse Schein nach unten und traf genau die Plattform, auf der Sedonia ihren Platz gefunden hatte. Die Plattform stand wie eine breite Zunge vor. An der anderen Seite kroch der Pfad auch weiterhin am Berg entlang und wurde doch nicht breiter, sondern verengte sich wieder.
    Sedonia hatte meine Nähe gespürt. Deshalb streckte sie ihren linken Arm zur Seite und bewegte winkend die Finger, um mir zu zeigen, was sie von mir wollte.
    Ich nahm ihre Hand. Der feste Händedruck ging von ihr aus. Für sie musste ich so etwas wie ein Retter sein, vielleicht wollte sie auch nur Leben in dieser ansonsten toten Umgebung spüren.
    »Das hätten wir geschafft«, sagte ich und fügte ein leises Lachen hinzu, wobei ich mich bückte. »Wir sind sogar noch am Leben. Das sollte uns freuen.«
    »Ja, wir leben, John. Und wir verdanken dies dem Orakel. Es hat uns angenommen. Es hat meine Bitten und meine inneren Wünsche erhört. Jetzt bin ich hier, wo ich hinwollte.«
    »Und wo könnte das sein?«
    »Wenn ich die Berge damit meine, wird dir das nicht reichen. Ich kenne die Gegend. Zwar kann ich sie nicht sehen, doch ich spüre ihren Geruch, ihr Fluidum. Das habe ich schon erlebt, als ich noch mein Augenlicht besaß, und ich habe es nicht vergessen.«
    »Jetzt bist du leider blind. Und wir befinden uns in einer nicht eben menschenfreundlichen Umgebung. Möchtest du, dass ich dir eine Beschreibung liefere?«
    Sedonia ließ meine Hand los. »Ja, John, bitte tu das.«
    »Es ist auch so etwas wie ein Fluchtpunkt. Wir haben es relativ gut, denn wir befinden uns auf einer Plattform.«
    Sie nickte. »Und was ist mit der Höhle?«
    »Wie Höhle? Die haben wir verlassen.«
    »Nein, John, du hast nicht richtig verstanden. Es gibt hier in der Nähe schon eine Höhle. Ich weiß es, denn ich bin oft darin gewesen. Dort habe ich mit meinen Freunden gelebt und hin und wieder auch die Vogelmenschen gesehen.«
    »Warte,«
    Ich bezweifelte, dass sich Sedonia geirrt hatte. Wahrscheinlich war ich blind gewesen. Durch mein Interesse an ihr hatte ich vergessen, mich in der Umgebung umzuschauen, und das holte ich jetzt nach.
    Links und rechts gab es nur den Pfad zu sehen, aber hinter uns sah die Felswand schon anders aus. Zuerst glaubte ich an einen Schatten, der von der Höhe herab nach unten fiel, dann sah ich, dass ein Stück Felswand wie eine schmale Tür vorstieß. Sie wuchs rechts von Sedonia und hätte mich beim Weitergehen schon behindert.
    Ich drückte mich an der blinden Prinzessin vorbei und schaute hinter der Wand nach rechts. Dort war der steile Hang auch weiterhin vorhanden. Aber ich sah noch etwas anderes. Vor mir tat sich der ungefähr menschenhohe und recht schmale Eingang einer Felshöhle auf.
    Ich musste lächeln, als ich daran dachte, dass es wieder eine Höhle war.
    Damit war Atlantis wohl reichlich gesegnet. Ich wollte schon meine Lampe hervorholen, um hineinzuleuchten, aber Sedonias Stimme hielt mich davon ab.
    »Hast du die Höhle gefunden?«
    »In der Tat.«
    »Oh«, stöhnte sie auf. »Das ist gut, dann bin ich sehr zufrieden, John. Wirklich.«
    »Warum?«
    »Sie war früher einmal ein Versteck, und sie wird es heute auch noch sein. Vergiss nicht, dass wir uns in der Vergangenheit befinden. Noch vor dem Untergang. Ich kenne sie als Sehende. Nun komme ich als Blinde. Man hat mir das Augenlicht löschen können, doch nicht die Erinnerung. Und die ist nach wie vor da.«
    Ich hatte mich umgedreht und sie während des Sprechens angeschaut.
    Jetzt sah ich, wie sich Sedonia bewegte. Sie wollte aufstehen und mir folgen.
    Der Vorsprung bot zwar einigermaßen guten Schutz, aber keinen perfekten. Es konnte leicht sein, dass sie sich überschätzte und in die Tiefe rutschte. Deshalb ging ich wieder zurück und half ihr auf die Beine.
    »Danke, John. Jetzt tu mir einen Gefallen und führe mich in die Höhle hinein.«
    »Mach ich. Was geschieht dann?«
    »Du wirst es schon sehen.«
    Ihre Laune hatte sich stark verbessert. Es war zu spüren, dass von ihr ein regelrechter Optimismus ausging. »Ich bin ganz aufgeregt«, gab sie auch zu. »Hoffentlich schaffe ich es, mein Augenlicht

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